Aha, also der sog. "Genickgriff" und genau das ist es was hier beschrieben wurde, ist also OK wenn ich ihn mit der richtigen Einstellung durchführe? Auf den Boden drücken ist also gewaltfrei? Ich bin keine wattebauschwerfer (Gott bewahre, aber ich behaupte das auch nciht von mir und beweihräuchere mich selbst)) aber ihr macht euch hier selbst was vor von wegen gewalttfreie Hundeerziehung.... Blödsinn
Also hauptsache selbst völlig entspannt sein, dann passt das schon?
Es ist ein trauriger Versuch "hündisch" zu kommunizieren, obwohl man kein Hund ist.. und das weiß der Hund auch.
Ist doch echt lächerlich.
Außerdem weiß ich ja nicht, was du noch für Hunde hast, aber das echte Rangordnungs-Ding fing bei uns erst mit der Pupertät an, also so mit 1 bis 1,5 Jahr- da war meine Hündin durchaus ausgewachsen und eben nicht mit "Genickgriff" zu bändigen. Was tut der Halter dann? Er kennt ja nix anderes.
PS: Aber vielleicht ist meine Hündin auch einfach nur eine Ausnahme, dass sie mit 16 Wochen nicht alles für den Rest des LBenes gelernt hatte
Nach meiner Erfahrung haben Maßnahmen, wie Genickgriff, auf die Seite legen und sogar die von mir eigentlich gehasste Alpharolle alle eine Daseinsberechtigung - je nach Situation. Dabei ist es mir persönlich mittlerweile egal, ob das der “Hundesprache” abgeschaut ist oder nicht. Daran scheiden sich sowieso die Geister.
Interessant ist die Effektivität der Maßnahmen.
Habe diesbezüglich lange mit mir gekämpft und viel Informationen gesammelt - weil ich diese Maßnahmen lange Zeit nur als sehr extrem und aus dem Blickwinkel gesehen habe, dass sie einschüchternd auf den Hund wirken, was mir persönlich widerstrebt. Auch weil ich das Gefühl hatte und immer noch habe, dass oftmals unerfahrenen Besitzern ZU schnell und zu pauschal dazu geraten wird, auch ohne viel Anleitung und Hintergrundinformation.
Inzwischen ist mir klar, das es viele Facetten an diesen Methoden gibt.
Und ich sehe es genau wie Cira, dass es Hunde (verstärkt innerhalb verschiedener Rassen) gibt, die brauchen eine etwas härtere Hand. NEIN, ich rede NICHT vom Misshandeln!
Sondern es gibt Situationen, in denen man seine Autorität klarmachen und der Hund lernen muss, den Halter als denjenigen, der die Regeln aufstellt, anzusehen und zu akzeptieren. Manche Hunde brauchen dazu einfach etwas mehr Druck, weil sie überzeugter sind als andere, dass SIE Chef sind.
Das macht man auch wenn man die Möglichkeit hat, besser beim jungen Hund, als beim alten.
Kindern bringt man auch nicht erst mit 20 bei, was sich gehört und was nicht.
Ein wichtiger Bestandteil der diskutierten Maßnahmen sind Stimme und Körpersprache. Das meinte ich mit der richtigen Einstellung.
Ein Besitzer, dem ein solches auf die Seite legen widerstrebt oder der es nicht in der Situation angemessener Weise ausführen kann, sollte vielleicht eher andere Erziehungsmaßnahmen wählen, denn der Hund merkt, wenn man nicht hinter dem steht, was man tut.
Auf diese Weise schadet ein unsicherer Besitzer eher dem Hund wenn er unangemessen hart reagiert oder sich selbst, wenn er mit zu wenig Druck reagiert und der Hund ihn in Gegenwehr verletzt.
Wenn der erwachsene Hund für eine solche Maßnahme gegenüber dem Halter zu kräftig ist und dieser den Hund nicht gefahrlos ruhig halten kann, scheidet das natürlich sowieso aus.
Besser ist es sicherlich auf jeden Fall immer, wenn der Halter in der Lage ist, seinen Hund auch mal festzuhalten. Denn was passiert, wenn der Halter seinen in Rage geratenen Hund mal von einem anderen Hund trennen muss, wenn er dann nicht in der Lage ist, den Hund zu halten.
Für sehr große, kräftige Hunde (Doggen etc.) gibt’s da vielleicht andere Taktiken, das weiss ich nicht.
Aber wie ich auch schon sagte: Wenn man seinen Hund schon als Welpen bekommt und beizeiten mit ihm die Autoritätsfrage klärt, sollten eigentlich erzieherische Maßnahmen, wie Genickgriff, auf die Seite legen und Alpharolle beim erwachsenden Hund überhaupt nicht mehr notwendig sein.
Die meisten Problemsituationen, die mir auf Anhieb bei einem erzogenen erwachsenen Hund einfallen, sollten wenn alles richtig gelaufen ist, eigentlich keine Korrekturen mehr im Respekt gegenüber dem Besitzer erfordern.
Sicherlich benimmt sich auch ein erwachsener Hund mal daneben. Aber auch Dinge wie Überdrehtheit beim Spiel sollten dann eigentlich inzwischen wesentlich unkomplizierter mit Stimme z.B. klärbar sein.
Halter, die es versäumen, die Autoritätsfrage rechtzeitig zu klären, stehen tatsächlich später oftmals vor der Situation, dass sie es einem erwachsenen Hund beibringen müssen. Keine angenehme Situation, finde ich.
Ob diese Methoden bei einem Tierheimhund die richtige Wahl wären, steht wieder auf einem anderen Blatt. Eine sehr individuelle Frage.
Aber bei einem Hund, dessen Vorgeschichte ich nicht kenne, wäre ich generell extrem vorsichtig mit einschüchternden Erziehungsmaßnahmen.
Da weiss man nicht, was der Hund schon erlebt hat und welche Reaktionen kommen könnten.
Das Maß aller Dinge - nicht nur bei diesen Methoden, sondern bei Erziehung generell - ist auf jeden Fall die Verhältnismäßigkeit. Die sollte jeder verantwortungsvolle Hundebesitzer, der sein Tier liebt, auch vernünftig und rational einschätzen (können) und in der Lage sein, der Situation angemessen zu reagieren.
Ist der Hund überdreht vom Spiel, zeigt aber keine offene Aggression oder Dominanzverhalten, dann legt man ihn natürlich nicht mit Druck auf den Rücken und zwingt ihn, sich zu unterwerfen.
Ich gehe jetzt mal davon aus dass mit dieser Beschreibung hier auch nicht so gemeint war, dass der Hund am Genick durch’s Haus geschleift wird.
Wenn Gismo (16 Wochen) seine Ausraster hat, halte ich es wie seine Mum: Schnappe mir nach einem "AUS!" umgehend sein Nackenfell, drücke ihn sanft auf den Boden und rede beruhigend auf ihn ein. Je nachdem wie wild er er ist, muss ich den Druck anpassen. Wenn er sich dann gefangen hat, gibt es eine unnatürlich Schmuseattacke!!! Wenn er dann immer noch unruhig ist Jacke an, Leckerlis einpacken und ne kleine Runde drehen.
Die Milchzähne sind schon recht fies, jedoch wird seine Beisshemmung immer dosierter und bald gibbet ja die großen Zähne.
Ich habe obige Schilderung so verstanden, dass der Hundebesitzer den Hund am Genickfell greift und etwas zu Boden drückt, damit der Hund etwas fixiert ist und gezwungen, innezuhalten, sich zu beruhigen und auf den Besitzer zu konzentrieren.
In leichter Form wird Herunterdrücken - oder ich nenne es mal besser fest Hand auflegen - sogar bei nervösen Hunden angewendet, um sie zu beruhigen.
Wie schon gesagt - es kommt auf das Verhältnis der Maßnahme gegenüber dem zu korrigierenden Verhalten an.
Da dem Hund dabei keine Schmerzen widerfahren und auch kein Hundestolz verletzt wird (in Form von Unterwerfung oder so) sehe ich das so praktiziert als gewaltlos an.
Dieser erzwungene ruhige Moment kann eine vorab wilde und chaotische Situation schnell und ruhig beenden und erdet beide, Besitzer und Hund.
Ich habe Mila auch schon oft als Baby und Junghund, wenn sie nicht runterkommen konnte, auf ihr Bett zitiert, meine Hände fest aufgelegt und einfach nur mit ihr verharrt, damit sie zur Ruhe kommt.
Anfangs klappte das nicht immer, inzwischen klappt es aber extrem gut und geht ganz schnell, dass sie sich beruhigt.
Mein Bullimädchen hatte als Junghund auch eine Phase, in der sie einige Male angetestet hat, WER wirklich das Sagen hat. Dabei ging es ganz klar darum, dass sie versuchte, mittels Aggressivität (also IHR Versuch, MICH einzuschüchtern) ihren Willen durchzusetzen.
Sie war zwar keine 16 Wochen alt, aber auch noch sehr jung. Ihrer offenen Aggression bin ich die zwei oder dreimal, die das direkt nacheinander passierte, sofort mit Unterordnungsmaßnahmen begegnet. Dabei musste ich sie auch gut festhalten, weil sie sehr kräftig ist.
Auch wenn ich nicht ausschließen will, dass niemals wieder eine derartige Situation aufkommen könnte, so bin ich mir doch heute zu 95% sicher, dass meine Reaktion ausgereicht hat, damit sie meine Rolle ihr gegenüber akzeptiert. Wir haben seither nie wieder Probleme in dieser Art gehabt. Stimmkontrolle reicht vollkommen aus.
Hab das jetzt nicht so ausführlich erklärt, um Dich zu überzeugen. Sondern um meine Gedanken als Befürworter dieser Methoden zu schildern.
Ich erwarte nicht, dass jemand meine Meinung teilt, denn über Erziehung gibt es fast so viele Meinungen, wie Menschen.