Deshalb hätte ich bei den Beispielen mit den Züchtern, zumindest so allgemein geschrieben, schon Bauchschmerzen. Und eine Kastration sehe ich dann doch als das kleinere Übel. "Abschieben" ist für ausgediente Zuchthündinnen oft der Beginn eines neuen, herrlichen Lebens und Zuchtaufgabe wäre in vielen Fällen sicher der richtige Weg.
(Was ist eine Zwangskastration? Habe ich noch nie gehört. Geht Kastration auch ohne Zwang?
Höchstens, dass der Halter per Auflage gezwungen wird, aber das ist hier ja nicht gemeint.)
Wieso hast du denn bei den Züchtern Bauchschmerzen?
Die Aussie-Züchterin meiner Mutter denkt wirklich in Linien und Generationen, dazu importierte sie gerade zu Anfang auch Hunde aus dem Ausland und beobachtete, bevor die Hunde in die Zucht gehen, wie sich die Hunde entwickeln/zeigen. Da hatte sie dann zu Spitzenzeiten auch mal 6 adulte Hunde gleichzeitig im Haus. Aussies sind zwar keine Bernhardiner, aber schon groß und agil. Deshalb haben sie auf ihren alten Bauernhof das an das Wohnhaus angerenzende Wirtschaftsgebäude zum Hundebereich umgebaut, wo nicht nur der "menschlich" bewohnbare Welpenbereich war, sondern auch einen Bereich mit Zimmer und abgetrennten Ausläufen.
So konnten nicht nur Welpen und Mutter getrennt werden (was der Sicherheit der Welpen und der adulten Hunde dient), sondern auch Hunde bei Bedarf separiert werden. Bei dieser Züchterin konnten wirklich Rückläufer sofort zurückgenommen oder im Bedarfsfall (Urlaub, Krankheit, etcpp) schnell und unkompliziert untergebracht werden. Das erwartet man ja eigentlich von jeden guten Züchter, aber die Realität sieht meist anders aus - diese Züchterin hat nicht nur hohle Versprechungen gemacht, diese Züchterin stand wirklich dahinter.
Auch bei den mir besser bekannten Dobermannzüchtern ist das so, da sind die Hündinnen keine Gebärmaschinen, sondern Teil der Familie. Leider ist das Leben kein Ponyhof und gerade bei den Hündinnen knallt es häufiger, weil die Konstellation Mütter/Töchter/Tanten schwierig ist. Die unterschiedlichen Lebensphasen und das Temperament der Hunde geht häufig einher mit Zeiten der Rivalität. Da ist Managment gefragt und da ist so ein Zwinger nicht nur hilfreich, sondern manchmal unerlässlich.
Auch diese Züchter nehmen Rückläufer zurück, aber da muss man kein Hellseher sein um zu wissen, dass dies nicht ohne räumliche Trennung geht.
Und zu der "Zwangskastration", wenn man 2 adulte geschlechtsreife Hunde hat und nicht bereit ist, diese in Abwesenheit sicher zu trennen, dann ist man gezwungen einen der Hunde zu kastrieren, wenn man keinen ungewollten Nachwuchs haben will. Genauso wie man gezwungender Maßen seine Katzen kastrieren lassen muss, wenn man für Freigänger, aber gegen Katzenelend ist.