Zweierlei Maß – Polizeihund beißt Kurgast

Wolf II

Frauenversteher™
15 Jahre Mitglied
Zu dem Bericht Ohne zu bellen stürzte sich Chico auf den Kurgast (FR vom 17. August 2002:( Ein Polizeihund (Schäferhund) war am 9. August 2002 in Bad Soden-Salmünster aus seinem Käfig entwichen und stürzte sich ohne jegliche Vorwarnung auf einen Kurgast und fügte diesem eine 15 Zentimeter lange, tiefe Bisswunde zu. Ein ausgebildeter Polizeihund ist also zu einer Gefahr für die Allgemeinheit geworden. Der Hund soll offenbar schon öfter auffällig geworden sein.
Erst auf Grund des Zivilrechtsstreits des Geschädigten gegen das Land Hessen vor der 7. Zivilkammer des Landgerichtes Hanau ist dieser Vorfall, der sich vor über einem Jahr ereignete, an die Öffentlichkeit gelangt.
Im Termin zur mündlichen Verhandlung vor dem Hessischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) wegen der Gültigkeit der Gefahrenabwehrverordnung gefährliche Hunde vom 15. August 2000, der am 28. August 2001 in Kassel stattfand, haben weder die Vertreter des Landes Hessen noch der Leiter der so genannten "Task-Force gefährliche Hunde" diesen knapp drei Wochen zurückliegenden Vorfall erwähnt.
Vorfälle der zuvor geschilderten Art werden offensichtlich unter den Teppich gekehrt, während Vorfälle, an denen so genannte "Listenhunde" beteiligt sind, ständig publiziert werden (siehe FR vom 19. August 2002). Das Landgericht Hanau hat zu Recht die Frage gestellt, warum der Polizeihund nicht eingeschläfert worden ist. Jeder "Listenhund" wäre nach einem solchen Zwischenfall sofort eingeschläfert worden. Offensichtlich wird hier mit zweierlei Maß gemessen.
Zwar haben die Richter des Bundesverwaltungsgerichts im Urteil vom 3. Juli 2002 (BVerwG 6 CN 5.01 bis 8.01) erklärt, die Gefährlichkeit von Hunden könne nicht nur nach Rassegesichtspunkten festgestellt werden, es sei in der Wissenschaft umstritten, welche Bedeutung diesem Faktor neben zahlreichen anderen Ursachen wie etwa Erziehung und Ausbildung zukommt, dies scheint jedoch den Hessischen Minister des Inneren (und dessen Mitarbeiter) nicht zu interessieren, der sich nach wie vor auf das Urteil des Hessischen VGH vom 29. August 2001 stützt.
Günter Stück, Richter i. R.
Wehretal


Den Zwischenfall können Sie hier nachlesen:
...unbestätigten Gerüchten zufolge beißen jährlich 60 % der deutschen Diensthunde Unbeteiligte...
...jährlich soll es mit mehr als jedem zweiten deutschen Diensthund zu einem Bißvorfall kommen, der nicht im Einsatz erfolgt bzw. einen Unbeteiligten, keinen Straftäter trifft ...
Wer weiß, ob das stimmt?????
Oder fragt mal ganz offiziell nach????
80% der Diensthunde sollen übrigens Schäferhunde sein.
Das sollte man auch mal ganz offiziell erfragen.

Quelle: Maulkorbzwang 08.09.02
 
Das Landgericht Hanau hat zu Recht die Frage gestellt, warum der Polizeihund nicht eingeschläfert worden ist. Jeder "Listenhund" wäre nach einem solchen Zwischenfall sofort eingeschläfert worden. Offensichtlich wird hier mit zweierlei Maß gemessen.
Na ja, Schäferhunde haben halt ne andere Lobby. Und der steht noch dazu unter Polizeischutz
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.

Es gibt in Deutschland wesentlich mehr Halter von Schäferhunden als von Kampfis. (Wieviele das sind, würd mich auch mal interessieren.) Und das müssen Politiker und Medien natürlich auch berücksichtigen. Politiker brauchen Wähler und Medien Leute, die ihre Bildungsblätter kaufen. Das is ne einfache Rechnung. Aber Politiker müssen auch etwas tun oder zumindest so tun, als ob. Und Medien müssen über etwas schreiben, am besten über "Bad News". Und gegen "Randgruppen" läßt sich herziehen, ohne die eigene Position zu gefährden.

Außerdem gibts einen ganzen Wirtschaftszweig, der von Hunden lebt: Zoogeschäfte, Tierhändler, Züchter, Futtermittelhersteller, Tierärzte, Verlage, Hundetrainer..., mit denen sich keiner anlegen will.

Würden alle Hunde diskriminiert werden, würden sich diese ganz schön aufregen. Was interessieren da ein paar Kampfhundehalter...

Fazit: Nur gemeinsam ist man stark. Und man müßte sich wesentlich weniger bieten lassen.

<small>[ 09. September 2002, 08:04: Beitrag editiert von: Mich ]</small>
 
Erstmal stimmt das Datum nicht (9. August 2002 war vor einem Jahr?). Desweiteren wird auch nicht jeder gelistete Hund eingeschläfert der gebissen hat, oder doch?

Klar gibt es in D mehr Schäferhunde als Hunde jeder anderen Rasse...
Aber glaubt ihr tatsächlich immer noch, daß eine Erweiterung der Rasselisten ein Kippen derselben bewirkt???

Warum wird immer gewettert wenn ein DSH zubeißt, bei anderen Rassen wird nach evtl. Gründen für einen Biß gesucht...

Entweder wollt ihr ein einheitliches Vorgehen oder auch nur die Diskriminierung einer anderen Hunderasse...

Hoffentlich geht es dem ehemaligen Kurgast wieder gut und er konnte sich von dem Biß erholen - das ist meine Hauptsorge.

watson
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Hi,

ein Polizeihund (egal welcher Rasse) ist dafür ausgebildet auch bei kleinsten anzeichen eines agriffes auf den Polizisten den Angriff abzuwehren, eine bewegung vielleicht oder vielleicht ist der Hund einfach durchgeknallt, wer weis? Viel interressanter ist für mich die Frage warum der Hund abhauen konnte ohne das er sofort zurück gepfiffen wurde??
 
PJ hat völlig Recht.

Ein Polizeihund ist weder ein Familien- noch im entferntesten ein Schmusehund.
Er gilt zurecht i.S. des Gesetzes als Waffe und falls es kein Spezialhund ist, ist das auch ok so.

Nahezu jeder PDH würde durch den Wesenstest fallen und fällt unter den Passus "gefährlicher Hund", weshalb auch nicht jeder einen solchen Hund außer Dienst zu sich nach Hause holen kann.

Die Strafe wäre für den PHF angebracht, der sicher unabsichtlich die Box nicht richtig abgeschlossen hat. Wer frei von Schuld ist, werfe bitte den ersten Stein.

Daß Listen völliger Quatsch und ungerecht sind, wissen wir mittlerweile alle und ist indiskutabel.
 
@watson:
(.....Erstmal stimmt das Datum nicht.....)
Ja, Vorfall war vor einem Jahr, August 2001, wohl Schreibfehler von Wolf.

(.....Desweiteren wird auch nicht jeder gelistete Hund eingeschläfert der gebissen hat, oder doch?.....)
Der Satz: "Jeder Listenhund wäre nach einem solchen Zwischenfall sofort eingeschläfert worden" ist ein Zitat, aus einem Leserbrief(?), aus dem Thread von Wolf II, kein Zitat von mir. Hab das jetzt kenntlich gemacht.

(.....Klar gibt es in D mehr Schäferhunde als Hunde jeder anderen Rasse....)
Genau deshalb würden sich die Halter von Schäferhunden ziemlich gegen eine Rasseneinstufung wehren. Beinah jedes Kuhdorf hat einen Schäferhundeverein.

(.....Aber glaubt ihr tatsächlich immer noch, daß eine Erweiterung der Rasselisten ein Kippen derselben bewirkt???.....)
Rasseliste gehört nicht erweitert, sondern gekippt. So wie Menschen nicht aufgrund ihres Geschlechtes oder ihrer Rasse diskriminiert werden (sollten), sollten Hunde auch nicht wg. ihrer Rasse diskriminiert werden.

(.....Warum wird immer gewettert wenn ein DSH zubeißt, bei anderen Rassen wird nach evtl. Gründen für einen Biß gesucht.....)
Es wäre unfair, den DSH zu diskriminieren, denn Hundebisse wirds immer geben und auch Tote durch Hunde. Es ist nur interessant, daß von Behörden und Medien ein Hundebiß von einem DSH mit Sicherheit von Haus aus anders bewertet wird wie von einem Kampfi.

(....Entweder wollt ihr ein einheitliches Vorgehen oder auch nur die Diskriminierung einer anderen Hunderasse....)
Ein einheitliches Vorgehen kann nur erreicht werden, wenn sich die Leute, die Kampfis haben, organisieren. Eine Diskriminierung einer Hunderasse ist letzten Endes eine Diskriminierung aller Hunderassen.

(....Hoffentlich geht es dem ehemaligen Kurgast wieder gut und er konnte sich von dem Biß erholen - das ist meine Hauptsorge.....)
Das hoffe ich auch. Schade, daß man selten erfährt, wie solche Vorfälle weitergehen. Warum muß eigentlich der Geschädigte einen Rechtsstreit mit dem Staat anfangen? Wurde etwa an ihn kein Schmerzensgeld gezahlt? Steht nichts in dem Artikel drin.
 
Was mich an dieser Geschichte ärgert ist die Reaktion der Landesregierung zu diesem Vorfall.
Hier wurde ein Mensch durch einen hess. Diensthund nicht unerheblich verletzt.

Der "Schreckensmoment" für das Ehepaar sei in angemessener Form abgegolten worden, erklärte dagegen der Anwalt des Landes, der ohnehin bezweifelte, dass ein schuldhaftes Verhalten vorliege. Jeder von einem Auffahrunfall Betroffene lasse sich heutzutage ein Schleudertrauma bescheinigen und verlange Schmerzensgeld, suchte er das Geschehen zu verharmlosen

Dieser Passus ist die Unverschämtheit schlechthin.
Nach dieser Auffassung ist wohl der gebissene Mensch schuld,wenn ein Diensthund zubeißt
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Es ist wohl ein Leserbrief von Herrn Günter Stück, Richter i. R., zu einem Pressebericht über den Vorfall. Habe es aus dem Newsletter von Maulkorbzwang entnommen, siehe Quellenangabe. Die Datumsangaben habe ich so übernommen. Scheint so dass da ein Fehler darin steckt, das Gerichtsverfahren ist ja inzwischen gelaufen, aber ist der Datumsfehler für den Vorfall und den Umgang der unserer Gerichte mit Hunden irgendwie relevant ???

@ Mom:

„Was mich an dieser Geschichte ärgert ist die Reaktion der Landesregierung zu diesem Vorfall.
Hier wurde ein Mensch durch einen hess. Diensthund nicht unerheblich verletzt.“

Danke Mom, genau darum geht es hier und nicht um die weltbewegende Frage ob und wie sich ein Tippfehler in die Datumsangabe eingeschlichen haben mag.
 
Original erstellt von Beckersmom:

Nach dieser Auffassung ist wohl der gebissene Mensch schuld,wenn ein Diensthund zubeißt
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Aber Klar Mom, da Regierungsbeamte nie nicht Fehler machen kann man doch annehmen das verbeamtete Hunde auch keine Fehler machen. Folglich muß der Gebissene selbst schuld sein, vielleicht ist er ja ein langgesuchter Terrorist???
 
Tja, dann hat der Polizeihund wohl in putativer Notwehr gebissen.

Da können die Leute noch froh sein das sie nicht für die Behandlungskosten durch einen Tierpsychologen herangezogen werden, nach dem Schock den das arme Tier erlitten haben muss. <img border="0" alt="[EvilGrins]" title="" src="graemlins/eg.gif" /> <img border="0" alt="[EvilGrins]" title="" src="graemlins/eg.gif" /> <img border="0" alt="[EvilGrins]" title="" src="graemlins/eg.gif" />
 
Wolf, ich nehme mal an, daß Du Hunde anderer Rassen (Dein "beliebtestes" Beispiel "schlechter" Hunde ist und bleibt wohl der DSH) ebenso tolerierst wie Menschen anderer Nationalitäten?
Es fällt mir in mehreren Thread auf wie Du über andere Menschen schreibst (Beispiel - Amerikaner)
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kopfschüttelnd
watson
 
Hi Wats,

also mal ganz ernsthaft: gegen die Rasse DSH habe ich genauso wenig wie gegen alle anderen. Es ist nur leider der meistversaute Hund in Deutschland und mit seinem stromlinienförmigen HD-Rücken ein besonders gutes (schlechtes) Beispiel für eine völlig verkorkste Rasseselektion.

Was die Amis betrifft: es gibt wohl keine Nation die großspuriger und arroganter ist. Ungelöste soziale, kriminalitäts- und ethnische Probleme im eigenen Land zuhauf aber sich als Weltpolizist aufspielen. Eigenmächtig in anderen Ländern Kriege führen um dort selbstherrlich für „Recht und Ordnung“ zu sorgen und gleichzeitig den Weltgerichtshof boykottieren und UNO-Organisationen jahrelang die festgelegten Zahlungen verweigern nur um diese zu erpressen. Amerikanische Schüler sind nicht in der Lage Europa auf einem Globus zu identifizieren aber als Soldaten wollen sie mit Waffengewalt die freie Weltordnung bewahren. Freie Wirtschaft für sich selbst propagieren aber gegen andere Länder Strafzölle verhängen. Soll ich die Liste noch weiterführen ???

Das hat wahrlich nichts mit Rassismus zu tun, wer mich kennt weiß das mir nichts ferner liegt.
 
ne Wolf, nicht rassistisch..., eher abwertend, bezogen auf eine ganze Nation...

Und da ich Dich nicht persönlich kenne, kann ich nur aus dem schließen was ich von Dir lese, nicht wahr?
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watson
 
Zur Klarstellung Wats:

Ich bin ziemlich stinkig auf die USA als Nation.
Gegen die Leute persönlich habe ich nichts. Im Gegenteil, einen netten Abend z.B. mit Pam Anderson könnte ich mir sehr gut vorstellen...
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Original erstellt von Wolf II:
. Im Gegenteil, einen netten Abend z.B. mit Pam Anderson könnte ich mir sehr gut vorstellen...
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Na, Wolf, hier scheinst du anscheinen mit zweierlei Maß zu messen (guter Ami, schlechter Ami, guter Ami...)
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. Und schlecht informiert bist du zudem
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: Dat Pämm is nämlich Kanadierin.
 
@ Ninchen:

"Dat Pämm is nämlich Kanadierin"

Na und? Aber die Maße stimmen.
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Hi.
Für den Menschen der gebissen wurde tut es mir unendlich leid, genau wie mir jeder gebissene leid tut.

Bis vor einiger Zeit war ich auch der Meinung das man einen Diensthund ganz normal inmitten der Familie halten kann, das es so geht zeigen mehr als ein Beamter.

Trotzdem, für den Hundeführer ist es mit innerem Stress verbunden. In diesem Fall ist Hund eben nicht gleich Hund.
Ein Diensthund ist ein Einsatzmittel, er ist dazu da Menschenleben zu retten, in welcher Form auch immer.

Ich stand vor einiger Zeit vor der Situation einen Diensthund füttern und ausführen zu MÜSSEN.
Ausführen natürich im Grundstück, draußen dürfte ich es ja überhaupt nicht.
Die Unterkünfte in der Umgebung wo man Diensthunde "unterstellen" kann waren überfüllt aufgrund der Urlaubszeit. Also blieb er im häuslichen Zwinger.
Er ist ein ganz toller Hund und ein Schmuser vor dem Herrn, aber ich weiß das er auch anders kann.

Wir reden hier jedoch von Diensthunden und nicht von irgendwelchen Wuffels sie irgendwo bei Mama und Papa auf dem Sofa liegen.

Wie gesagt, für den Menschen der gebissen wurde tut es mir leid, aber darum gleich wieder wild loszuschimpfen usw. das bringt nun wirklich nichts.
Es sind Tiere und keine Maschinen, man kann sich auf diese Tiere jedoch fast immer verlassen.
Wer schonmal vom Einsatz eines Diensthundes profitiert hat, wie auch immer das aussah weiß was ich meine.

Sie sind fast wie Maschinen, jederzeit an und abstellbar, so sollte es zumindest sein.
Wenn es doch mal nicht der Fall ist bleibt nur zu sagen: ES SIND HALT TIERE!

Gruß Sandra
 
Na, wenn hier schon über die Amis gewettert wird, muß aber auch gerechtigkeitshalber gesagt werden, daß dort zumindest in Sachen Schmerzensgeldforderungen angeblich weit mehr herauszuholen ist wie bei uns.
Und Pamela Anderson kann ich mir privat als ganz nette Frau vorstellen. Außerdem soll sie ja tierschutzmäßig engagiert sein. Wieweit, weiß ich allerdings nicht.
 
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