Petra-Neuss schrieb:
Hat jemand praktische Vorschläge, wie man das am Besten angehen könnte???
Hallo Petra
ich denke, wir sind bereits mitten drin. Beziehungsweise in dem, womit man anfangen muss - darüber reden - und zwar sehr wohl öffentlich
( Hallo Herr ReiWa - ich hab schon 14jährige heulend erlebt, weil sie nicht verkraften konnten, wieviele Hunde kein Zuhause haben - wenn es nach meinen Erfahrungen geht, müssten ALLE Hundeseiten von daher auf den Index gesetzt werden!).
Schließlich finden viele dieser Vorfälle auch in der Öffentlichkeit statt, das passiert ja nicht nur hinter verschlossenen Türen
(@Herr ReiWa:
DARÜBER sollten Sie sich mal lieber aufregen - am besten in Form eines Leserbriefes. Wenn Ihre Tochter in diesen Kindergarten gegangen wäre - könnte sie ihnen (leider) detailliert beschreiben, wovon wir hier reden.)
Woran kein öffentliches Interesse besteht, wird sich mit Sicherheits nichts ändern.
Das denke braucht man zunächst auf alle Fälle. Und das wird schwer genug sein - die Reaktion von Herrn ReiWa zeigt mehr als deutlich, wie weit wir selbst davon noch entfernt sind.
@Saschy:
es gibt mehr davon, als wir denken - wie so oft. Und eine "Ehre" geben wir ihnen vor allem dann, wenn wir Ihr Handeln und Ihre Argumente einfach so stehen lassen. Ein Thema todzuschweigen heisst es als gegeben hinzugeben. Und ich persönlich - kann das nicht mehr.
Liebe Grüße
Gabi
PS:
Mein Leserbrief an die westfälische Zeitung:
beim Lesen Ihrer beiden Berichte über die missbrauchten Ziegen (2. Juli 05 - J hwa) und Pferde (15. Juli 05 - uw) fällt mir spontan das Kasperletheater ein, dass ich als Kind mittwochs immer im Fernsehen ansah: Kasperle macht Unsinn so viel er will und dreht dem Polizisten, der ihm nicht Herr wird, eine lange Nase. Zwar kriegt er gelegentlich auch mal eins auf die Nase - aber schon in der nächsten Folge macht er wieder fröhlich weiter. Trotzdem ist Kasperle kein Böser, nein-nein, er hat auch seine guten Seiten, fängt böse böse Räuber und verhaut das Krokodil - im Grunde seines Herzens ist Kasperle ja schließlich ein lieber Kerl.
Hier waren Kinder ebenfalls Zuschauer eines in unserer Gesellschaft derzeit noch als tolerierbaren Unsinns klassifizierten Treibens. Und wie Kasperle im Kindertheater mag der Täter sich gackernd und hämisch lachend auf die Schenkel klopfen - über die Quintessenz Ihrer beiden Artikel: sein Tun ist nicht verboten, ergo gibts auch hier eine nächste Folge. Bleiben Sie dran, ich zähl auf Sie. Dieses Mal waren wir zu Gast in einem Kindergarten, bei unserer nächsten Sendung werden wir Sie auf eine idyllische Weide führen.
Und auch der zoophile Täter ist wie Kasperle kein Böser, nein-nein, er verurteilt Gewalt sofern sie denn absichtlich erfolgt, im Grunde seines Herzens ist schließlich auch er ein lieber Kerl.
Kriminell ist er schon gar nicht - es gibt keinen Paragraphen in unserem sonst so reichhaltigem Gesetzessystem. Selbst Falschparkern und Schwarzfahrern geht es da weit übler an den Kragen, als Menschen die sich vor Kindern mit S.exuellen Handlungen exibitionieren und dabei Tiere zu öffentlichen Lustobjekten degradieren.
Fotos oder Filmmaterial derartiger Szenen heissen P.ornographie und sind auch bei uns verboten. Live-Vorstellungen erfreuen sich aber mangels fehlender gesetzlicher Grundlagen des banalen Status eines öffentlichen Ärgernisses. Egal vor wessen Augen und egal zu Schaden welcher Seelen. Das ist die logische Konsequenz aus der Tatsache, dass wer A toleriert, notgedrungen auch B zulassen muss.
So werden wir wohl noch viele weitere Artikel derartigen Inhalts zu lesen bekommen.
Kümmert uns schon das Leid der Tiere nicht - warum dann nicht wenigstens das Leid der Kinder? Warum verlieren wir uns in end- und ziellosen Debatten über den Stellenwert von Opfern, die Intensität ihrer Leiden anstatt die Handlungen als das zu werten was sie sind: verwerflich, unerwünscht und einer sozial und ethisch hochstehenden Gesellschaft nicht würdig - und fordern ihre Strafbarkeit? WIR sind schließlich das Volk, es sind UNSERE Tiere, es sind UNSERE Kinder, es ist UNSER Umfeld. Was strafbar ist und was nicht - liegt deshalb vor allem in UNSERER Macht. Es ist UNSERE Welt, in die wir die Kinder setzten, die diesem Treiben zusehen mussten - es ist UNSERE Schuld.