Vielleicht war das Problem auch die Leine.
Viele alte Leutchen haben so eine Flexileine. So kann der Hund sich mehr bewegen. Die alten Leutchen sind ja doch nicht mehr so fix und von der Leine lassen sie ihren Liebling oft nicht.
Nur - die meisten können damit nicht umgehen.
Das Dumme daran ist ja, daß, wenn die Leine mit einer gewissen Schnelligkeit herausgezogen wird, der Stopper sich oft nur schwer betätigen läßt. Und dann stehen sie hilflos da und Hundi turnt irgendwo weiter vorne, hinten oder seitlich rum, wo er eigentlich gar nicht hin soll. Und Konsequenz und alte Leute .... hmmm, weiß ja jeder selber, wie das vielfach aussieht.
Ärgerlich für den Bedrängten ist es allemal.
Es kommt immer darauf an, wie die Situation ist.
Wäre ich alleine und weit und breit sonst auch niemand, würde ich stehenbleiben, warten, bis die Dame ihren Hund wieder halbwegs im Griff hat, dann hingehen und ihr eindringlich ans Herz legen, sich eine gescheite Leine zuzulegen und den Hund künftig kurzzunehmen, wenn eine Person entgegenkommt. Wenn man dann noch zur besseren Erleuchtung erklärt, daß es ja schließlich auch Leute mit weniger Geduld gibt, die das Problem mal eben mit einem gezielten Tritt lösen würden, fruchtet das oft - leider nicht immer.
Würde ich beobachten, daß der hund in dieser Weise auf ein Kind losgeht, würde ich eingreifen und mir das unerzogene Hundchen am Kragen packen und höchstpersönlich zu seiner Besitzerin zurückbringen, mit nicht mehr ganz so freundlichen Worten.
Kommt also immer drauf an.
Wir haben etwas ähnliches mal in einem Ausflugslokal erlebt. Da saß schräg am Tisch hinter uns eine noch nicht ganz so betagte Frau, ebenfalls mit Kleinhund an der Leine. Und als ein Kind von einem anderen Tisch nun (war draußen) an dem Tisch vorbeilief, um zum benachbarten Spielplatz zu gelangen, schießt das kleine Gewusel keifend unterm Tisch vor und die Leine stoppte nur knapp, aber wirklich ganz knapp, vor den Beinen des kleinen Jungen.
Das Kind war zu Tode erschrocken und konnte gar nicht mehr beruhigt werden. Keine Entschuldigung durch die Besitzerin. Der Hund wurde auch danach nicht kurzgenommen.
So, meine Kinder wollten nun auch auf den Spielplatz. Ich stand mit ihnen auf, und wiederum mit mir Daufi, der bis dahin unbemerkt und ruhig unter dem Tisch gelegen hatte.
Hund schießt wieder vor, sieht Daufi, mein Dicker knurrt einmal und zieht die Lefzen hoch, und daraufhin flüchtete der Flokati panisch quitschend zu seiner Besitzerin, die auf einmal auch erstaunlich schnell wurde.
Ich bin bei ihr stehen geblieben und habe ihr gesagt :"Sie sollten ab jetzt besser auf ihren Hund achtgeben, nur mal so als guten Rat." Ich weiß, das war nicht die feine Englische, aber ich war stinksauer.
Und siehe da : es wirkte.
Liebe Grüße,
Kirsten mit Schmusemonstern Daufi und Arco
BXdaufi@aol.com
Die Straße des geringsten Widerstandes ist nur am Anfang asphaltiert !