Ich bin ein absoluter Gegner von Probevermittlungen. Ich würde meinen Pflegeplatz auch niemals einer Orga zur Verfügung stellen, die von mir erwartet, dass ich Tiere zum austesten verleihen soll.
Sollten schon Tiere vorhanden sein, kann man auch im Vorfeld durch Besuche testen, wie die Chemie zwischen ihnen ist. Man sagt ja nicht umsonst, dass es Monate dauert, bis sich ein Tier in neuer Umgebung eingelebt hat. Und Probleme entstehen doch auch meist erst dann, wenn sich ein Hund sicher genug fühlt, auch mal eigene Ansprüche anzumelden.
Hunde, die überall und mit jedem klar kommen, muss man nicht auf Probe vermitteln. Wieso sollte man bei einem solchen Hund, für den es dann mit Sicherheit auch ausreichend Interessenten gibt, ausgerechnet einen "vielleicht- Interessenten" wählen?
Aber gerade bei Hunden, die alles schwerer nehmen und Probleme mit sich und ihrer Umwelt haben, muss ich einem Interessenten doch klar machen, dass ihm ein Zeitraum X zur Probe gar nichts nutzt. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, Probewohnen ist dann Augenwischerei. Unsere Lütte ist nun schon fast 11 Monate bei mir und immer noch kein "problemloser" Hund. Vielleicht wird sie es auch nie. Aber das wird die Zeit zeigen, die man nicht an einem festgesteckten Rahmen festmachen kann.
Für mich hat das irgendwie was von Teleshopping. Wenn es ihnen nicht gefällt, tauschen wir es selbstverständlich um. Nimm erstmal mit, DU hast ja kein Risiko. Und dabei kommt mir dann einfach zu kurz, was sich Tierschutz nennt. Solche im Vorfeld schon angepriesenen Ausprobiermöglichkeiten nennt man bei Waren Verbraucherschutz. Nur geht es in dem Fall einer Vermittlung um Lebewesen und ich erwarte schon, dass man vor einer Hundeadoption weiss, das einem niemand Garantien geben kann.