VerhaltensTherapieZentrum (VTZ) Greven/Münster

Tora

15 Jahre Mitglied
Ich war am Samstag/Sonntag beim "Tag der offenen Tür" in der o.g. Hundeschule. Am Samstag habe ich nur das Rahmenprogramm gesehen, also den Wagen mit Hundezubehör, den Stand der Tierhilfe Fuerteventura, der Tier-Physiotherapeutin, des Tierheilpraktikers, des Hundefriseurs und einer TTouch-Trainerin. Alles superinteressante Sachen und ich habe einige sehr gute Gespräche geführt. Am Sonntag bin ich nochmal dorthin um einige Gespräche vertiefen zu können.
Die Leute von diesen Ständen trugen übrigens T-Shirts mit dem Emblem des VTZ was einen zu der irrigen Überzeugung kommen ließ das besagte Personen zum VTZ gehören bzw sich mit der Ausbildungsmethode identifizieren. Bei einigen Gesprächen stellte ich allerdings fest dass das wohl nicht so ist. Besagte Leute stellten sich eher eigenverantwortlich für ihre Sache dar, lediglich im Rahmen des VTZ. Einige schienen eine ganz andere Art der Hundeerziehung zu bevorzugen. Anfangs irritierte mich das sehr. Allerdings verstand ich, nachdem ich mir eine Vorführung der Hundeschule angesehen habe und später noch den Flyer durchlas.

Ich für mein Teil war entsetzt, wütend und schockiert über das was ich dort gesehen habe. Auch jetzt beim Schreiben fängt es wieder an zu kochen .....

Aber der Reihe nach ....
Es kam eine Gruppe von Leuten mit ihren Hunden auf den Übungsplatz der übrigens gepflastert ist (weil dies besser sauber zu halten ist), es waren einige Geräte aus dem Agility aufgebaut, die Halter stellten sich mit ihren Hunden im Halbkreis auf.
Dann sah ich das jede "Verfehlung" der Hunde wie Aufstehen etc mit "Erziehungsmassnahmen" wie Schnauzgriff und Kneifen in die Flanken geahndet wurde.
Ein noch recht junger Rotti wurde über die Wippe geführt. Da er nicht wollte wurde er mittels kurzer Leine nach vorne gezerrt , unterstützt durch anhaltendes Kneifen in die Flanke und weiteres nach vorne Ziehen.
Eine weitere Übung war: ein Hund wurde in die Mitte des Platzes gefüht und abgelegt. Nun kamen alle anderen Leute mit ihren Hunden bis auf wenige cm an den liegenden Hund heran der selbstverständlich ruhig liegen bleiben musste. Auch alle anderen Hunde mussten sich neutral verhalten.
Später wurde ein Ziegenbock auf den Platz geführt und die Hunde sollten im minimalen Abstand daran vorbei gehen ohne den Bock zu beachten. Besagter Rotti fand den Bock allerdings sehr beachtenswert (ob als Spielkamerad oder Jagdobjekt sei dahin gestellt). Der Halter versuchte den Rotti mittels Schnauzgriff (dabei auch in die Leftzen kneifen) ins "Sitz" zu bringen, was aber nur unzureichend gelang. Daraufhin wurde dem Rotti mittels festem Schnausgriff der Kopf zu Boden gedrückt und als das auch nicht half noch mit Nackengriff ganz zu Boden gedrückt bis keine Gegenwehr mehr kam.
Ich habe daraufhin den Platz verlassen, das konnte und wollte ich mir nicht weiter ansehen ...:sauer: :sauer: :sauer:

Zuhause habe ich mir den Flyer durchgelesen. Hier einige Auszüge :
... Wollen Sie Ihren Hund ohne Leckerchen und/oder Zwangmittel wie Stachelhalsbänder oder Teletakt erziehen, dann sind Sie bei uns genau richtig! Warum!? Wir zeigen Ihnen, dass es auch ohne geht, denn in der Natur lernen Ihre Hunde es auch so!!
... Für uns bedeutet Erziehung: ERFOLG !!
... Hundeführerschein: ... Wir wollen sehen, dass der Hund seinen Halter respektiert, ihm vertraut und sich von ihm lenken lässt.
... Agility: ... Auch hier wird nicht -wie in anderen Hundeschulen üblich- über Konditionierung (Leckerchen/Ball) gearbeitet .... Der Hund soll mit Freude und Spaß (!) für seinen Halter arbeiten. (Und - das wird er auch ...
... Begleithundeprüfung: ... Der Halter soll unter Beweis stellen das sein Hund ihn auch unter Ablenkung in alltäglichen Situationen begleitet und jederzeit seinen Befehlen Folge leistet. Bei Widerstreben des Hundes wird der Halter angeleitet, konsequent, artgerecht und mit Erfolg auf die Ausführung der Kommandos zu bestehen. Der Hund muss Gehorsam seinem Halter gegenüber zeigen.... Der Hund sollte nicht konditioniert worden sein; selbstverständlich auch nicht über Starkzwangmittel sprich Stachelhalsband, Teletakt oder Schläge erzogen worden sein.
... Tagesseminar Hundeerziehung: ... In diesem Tagesseminar vermitteln die Hundetrainer das Grundwissen über das Dominanzverhalten des Hundes. Das Dominanzverhalten ist die häufigste Ursache für Verhaltensauffälligkeiten ... Die Hundehalter lernen, Dominanz zu erkennen und dieser in der Sprache des Hundes entgegenzuwirken....
... Wir fangen nicht nur da an, wo andere aufhören - wir lösen Ihre Probleme!! - Denn wir bieten ein Team mit Erfahrung und Kompetenz! Sogar erfahrene Hundetrainer empfehlen VTZ
... und

Ich habe die net-adessen extra mit reingesetzt, falls sich jemand weiter informieren möchte. Eine Werbung für diese Hundeschule ist das nicht !!!!

Und wieder die Dominanzkiste ? Und wieder wird nur der Teletakt und der Stachler als (Stark-)Zwangsmittel bezeichnet ? Alle anderen o.g. Einwirkungen sind keine Gewalt sondern artgerechte Behandlung ???
Oder reagiere ich zu empfindlich? Bin ich zu verweichlicht und verweichliche ich meine Hunde? Sind das die neuen und adäquaten Erziehungsmethoden? Sind Donadlson, Rugaas, Tellington und die anderen auf dem falschen Weg und bemühen sich umsonst? Doch wohl kaum .....

Übrigens war ich nicht alleine dort, ein befreundetes Ehepaar hat mich begleitet und der Mann meiner Freundin hat den Trainer nach der Vorführung angesprochen. Er hat ihm gesagt das dies -seiner Ansicht nach- eine Vorführung war mit der Überschrift : so sollte ich es nicht machen ! Der Trainer gab vor, offen für Kritik und eine weitere Diskussion zu sein. Unser Freund wird dieses Gespräch in den nächsten Tagen führen. Wahrscheinlich werde ich ihn begleiten. Allerdings befürchte ich, dieses Gespräch nicht sachlich führen zu können.

Wütend und frustriert
Tora

PS : Sorry das es so lang geworden ist. Aber ich musste mir das von der Seele schreiben so sauer bin ich.
 
  • 26. April 2024
  • #Anzeige
Hi Tora ... hast du hier schon mal geguckt?
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#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
oh Mann, hab mir die Links mal durchgelesen, schon wieder so selbsternannte "Verhaltensforscher", es ist einfach nur zum
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.

Es wird echt Zeit, das nicht mehr jeder Depp ne HS eröffnen kann
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  • 26. April 2024
  • #Anzeige
Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Hallo,

is ja übel
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Wenn Du da bei dem kritik-offenen persönlichen Gespräch bist, dann frag gleich mal, was an einer "Belohnung" für richtiges Verhalten so verkehrt ist !?

Quizfrage:

Warum soll ein Hund sich setzen, wenn man "Sitz" sagt:

A) Weil er Angst vor den Konsequenzen bei Nichtfolgen hat
B) Weil er gerne belohnt wird
 
Hi @ all,

das ist bitter! Ich habe mir die Seiten angeschaut. *AAaaaaarrrrrgghhh*:nein:

Es ist wirklich Zeit, dass sich auf dem Zulassungssektor was tut.

Ich schäme mich für solche "Kollegen".

Dieter
 
@ Shikoku - das habe ich auch vor . Warum soll der Hund für mich arbeiten wenn er keinen "Lohn" dafür bekommt? Und das auch noch mit Freude ... ob einer dieser "Verhaltensforscher"/Trainer dort umsonst arbeitet? Kann ich mir nicht vorstellen das die das für "Gotteslohn" machen.

@ DogsChief - Ich habe keine andere Antwort von dir erwartet :love:

Übrigens hat man mich darauf aufmerksam gemacht das auf deren HP unter Hundeführerschein fett steht: Der Hundeführerschein wird von der Stadt anerkannt.
Diese Aussage ist falsch ! Unser Freund hat heute beim Ordnungsamt dort angerufen und nachgefragt. Dem verantwortliche Mitarbeiter ist davon nichts bekannt!

@ all, vor allem diejenigen die im Bereich Münster/Greven wohnen - sollte man nicht vielleicht (jeder nach seinen Möglichkeiten im Bekannten-/Verwandten-/Freundes-/Kollegenkreis etc.) "Werbung" machen was diese Hundeschule angeht?

LG Tora
 
  • 26. April 2024
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Liebe Tora,

ich kann Deine Empörung sehr gut verstehen, da ich das Glück hatte, zu erleben, mit wieviel Liebe und Geduld Du Deine Hunde erziehst. Wenn ich mir überlege, ich würde mit meinem Balou in so eine Hundeschule gehen und ohne jede Erfahrung ihn so zu erziehen, wie es dort dargestellt wird, darf ich über die Konsequenzen für meine Kinder und für den Hund überhaupt nicht nachdenken. Und jeder der Hunde auf diese Art und Weise erzieht, sollte mal darüber nachdenken, dass man mit Gewalt oder ähnlichen "Erziehungsmassnahmen" die alleinige Verantwortung für eine spätere "Bösartigkeit" des Tieres trägt.

Ich habe in der Erziehung von Balou viel von Dir gelernt und ich bin dankbar dafür, denn er geht immer noch nicht in eine Hundeschule und hört mit knapp einem Jahr schon auf ein kleines Schnalzen mit der Zunge. :)

Liebe Grüße

Roma
 
Hallo Leute,


Mein Bulli hatte das Problem das er sehr aggresiv gegenüber anderen Hunden war und ich nunmal den Wesenstest mit meinem Hund machen musste kam es das ich in oben genannter Hundeschule Unterricht nahm. Nach 3 Stunden Einzelunterricht war mein Bulli so weit das ich ihn mit in die Gruppe nehmen konnte und siehe da nichts geschah es wurde geschnüffelt und gewedelt wie wild. Es hat geholfen.

Und zu der Darstellung oben kann ich nur sagen was soll dieser ganze Quatsch mit "Gewalt"?
Gewalt ist Tele Takt Ketten/Stachelhalsbänder!
Das ist Gewalt!!!

Ich kann nur jedem empfehlen seine ganzen "Leer"-Bücher wegzuwerfen und umzudenken. Ich will einen Hund und kein Dresiertes Tier!
Anstatt euch hier Meinungen von einigen Leuten durchzu lesen kann ich nur sagen bildet euch selbst eine Meinung! Ruft dort an lasst euch aufklären Oder schaut es euch persönlich an.

MfG
SneaKingRustler

PS: Mein Bulli hat den Wesenstest bestanden. :)
 
Original geschrieben von SneaKingRustler
Und zu der Darstellung oben kann ich nur sagen was soll dieser ganze Quatsch mit "Gewalt"?
Gewalt ist Tele Takt Ketten/Stachelhalsbänder!
Das ist Gewalt!!!

Das ist nicht korrekt, SneaKingRustler. "Gewalt" beschränkt sich nicht ausschließlich auf Tele und Stachel.

Im übrigen möchte ich mal einen "Hundeführer" sehen, der einem "dominanten", erwachsenen Rüden (ich denke da so an einen 50kg-Hund) "lang anhaltend" in die Lefzen oder Flanken kneift. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er das Echo wirklich verträgt.

Die Aussage "...... Hundeführerschein: ... Wir wollen sehen, dass der Hund seinen Halter respektiert, ihm vertraut und sich von ihm lenken lässt....." ist für mich persönlich bereits die Disqualifikation.

Nix für ungut und trotzdem: Herzlich willkommen :)
 
@sneakingrustler - zunächst willkommen in der KSG!

Trotzdem muss ich anmerken, dass jemand der die zuvor erwähnte Literatur (Calming Signals , Tellington-Jones . ..) als "Leer"bücher bezeichnet und rät diese wegzuwerfen, meiner Meinung nach, irgendwie etwas schiefgeleitet ist!

Schön, dass Dein Bulli den WT bestanden hat auch wenn die genannte Schule sicherlich nicht der einzige Weg war ihn dorthin zu bringen!

Grüße
 
Original geschrieben von SabineW


Die Aussage "...... Hundeführerschein: ... Wir wollen sehen, dass der Hund seinen Halter respektiert, ihm vertraut und sich von ihm lenken lässt....." ist für mich persönlich bereits die Disqualifikation.

Nix für ungut und trotzdem: Herzlich willkommen :)

Danke für die Aufnahme :)

Warum ist das für dich die Disqualifikation?
Es sollte doch selbstverständlich sein das der Hund mir vertraut denn schließlich muss er sich ja auf mich verlassen können wie ich mich auch auf ihn verlassen kann.
Zusammenleben mit einem Hund ist ein geben und nehmen. Und zwar das geben von Liebe und Vertrauen und vor allen Dingen Verständnis und nicht das geben von Leckerchen und das Vermenschlichen.
 
Nun ich habe ja auch nicht gesagt das es der einzige mögliche Weg ist.

Nur ich habe mehrere Hundeschulen besucht und habe mich gegen Teletakt und Stachel geweigert und die "Dressur/Ausbildung" mit Hilfe von Leckerchen schlug fehl, mein Bulli machte zwar Sitz wenn ich ein Leckerchen hatte doch wenn ichs ihm 2-3 mal nicht gab (weil ich vllt keins bei hatte und nur so tat als ob) dann reagierte mein Bulli nicht mehr darauf. Zusätzlich war jeder Hund generell interesanter wie meine Leckerchen.

Als ich im VTZ bzw. der Hundeschule des VTZ war wurde mir gesagt ich könnte bei meinem Bulli wohl nur Erfolg haben wenn ich mein Verhalten gegenüber dem Hund komplett ändere. Dies tat ich dann auch und ich sage nicht ohne Stolz ich war konsequent ohne meinen Hund zu Quälen und kann mich nun in jeder Situation auf meinen Bulli verlassen.
 
SKR (darf ich kürzeln? Danke ;) )

für mich persönlich liegt die Disqualifikation in der Reihenfolge:

1. Respekt
2. Vertrauen
3. Lenken

Warum? Deshalb: vor dem Hintergrund der Maßnahmen, die oben beschrieben wurden, wird dem Hund "Respekt" eingeflößt, richtig?

Aber: Nur ein Hund, der mir vertraut, wird mich auch respektieren und die Grenzen, die ich ihm aufzeige, akzeptieren. Das ist ein -auf den ersten Blick- vielleicht kleiner, dennoch aber ein wesentlicher Unterschied.

Bitte nicht mißverstehen: das hat mit "Vermenschlichung" und/oder "antiautoritärer" Erziehung überhaupt nichts zu tun.
 
Ja klaro darfste kürzen is scho ganz normal ich bin SKR scho gewohnt :)

Also nun warum die Reihenfolge gerade so gewählt ist weiß ich jetzt auch nicht genau.
Aber so wie ich die Trainer dort kennen gelernt habe wird man es dir dort bestimmt näher ausführen können. Darum solltest du dich vllt persönlich bei ihnen melden. Die HP habt ihr ja dort oben stehen ;)


Aber ich denke etwas anders. Wenn ich jemanden überhaupt nicht ernst nehme sprich ihn respektiere als Mensch wie soll ich ihm dann vertrauen?
 
VTZ

Hallo ks-gemeinde

Ich bin jener welcher der angekündigter weise ein Gespräch mit den Verantwortlichen vom VTZ am 23.05.03 geführt hat!

Hier wertungsfrei die Kernaussagen:

Thema: Schnauzgriff, Kneifen von Flanken u. Lefzen

Grundlage der Erziehung(nicht Ausbildung) ist das natürliche Verhalten des Hundes im Rudel. Innerhalb des Rudels besteht eine Rangordnung, deren Staffelung durch Dominanz bestimmt wird. Der dominierende Hund stellt jederzeit durch Mimik, Gestik und Handlungen sicher, dass seine Stellung innerhalb des Rudel nicht gefährdet wird. Das Streben des Hundes nach Dominanz wird als auslösender Faktor beim Auftreten von Problemen zwischen Hund und Mensch gewertet. Der Mensch soll den Hund dominieren und stellt dies durch Handlungen sicher, wie sie auch im Rudel vorkommen.(Schnauzgriff/Kneifen)
Hierfür werden rein persönliche Erfahrungen herangezogen, ein Verweis/Bezug auf Studien /Publikationen namhafter Verhaltensforscher konnte nicht erbracht werden.

Thema: Verzicht auf "Leckerchen"

Durch die Belohnung mit "Leckerchen" dominiert der Hund den Menschen. Als Grund für diese Aussage wird das Verhalten innerhalb eines Rudels herangezogen, in dem ein ranghöher Hund einem rangniedrigem Hund auch kein Futter überreicht. Ähnlich verhält es sich mit Spielzeug!

Abschließend ist anzumerken, dass die Verantwortlichen des VTZ, mich mit den Berichten in diesem Forum konfrontiert haben, worauf diese ein Fax von mir erhalten haben mit der Aussage (Auszug:( "Da Sie eine andere Sichtweise der Thematik haben und Sie sich eventuell zu Unrecht kritisiert fühlen, bleibt es Ihnen unbenommen im KS / Ridgeback Forum Ihre Sichtweise darzustellen. Von meiner Seite werde ich es begrüßen, wenn Sie den Meinungsaustausch im Forum suchen würden und Ihre Erziehungsmethoden darstellen. Für meinen Teil, werde ich in Zukunft auf diese Möglichkeit zurückgreifen."

Ich entschuldige mich für die Länge diese Beitrages, der leider nicht kürzer formuliert werden konnte und hoffe auf zahlreiche Reaktionen. Abschließen möchte ich mit folgenderAussage:

errare humanum est (lat, "irren ist menschlich")

Stinker
 
@ SKR - tja, wie kann ich das Vertrauen bzw den Respekt von jemandem ;hier das meines Hundes; erlangen? Im Allgemeinen dadurch, das ich mich als "Rudelführer" adäquat verhalte, meinem Hund Sicherheit vermittle, keinen Schmerz zufüge und bei der Erziehung absolut kosequent bin (was bitte nicht mit Härte verwechselt werden sollte).
Was die Leckerchen angeht ist die folgende Vorgehensweise üblich: wenn der Hund den Befehl/die Übung sicher verstanden hat fängt man an sich langsam mit den Leckerchen auszuschleichen, variabel zu belohnen. Das heißt: der hund bekommt nicht jedes mal ein Leckerchen sondern beim 2., 4.,7.,3. mal oder auch ab und an sofort. Ersatzweise auch gerne ein verbales Lob und/oder Streicheln. Es ist absolut nicht erforderlich das ich immer pfundweise Leckerchen mit mir rumschleppe.
Was die Konditionierung bzw die Ablehnung derselben angeht: ich kann einen Hund auf so ziemlich alles konditionieren wie Leckerchen, Spielzeug (z.B. Ball), Geräusche (z.B. Clicker) und natürlich auch Strafe ... das nennt man dann allerdings üblicherweise Meideverhalten.

Zitat Stinker bzw. VtZ : "... der dominierende Hund stellt jederzeit durch Mimik, Gestik und Handlungen sicher, dass seine Stellung innerhalb des Rudels nicht gefährdet wird ..."
Glaubt wirklich jemand, das ein rudelführender Hund den ganzen Tag nichts anderes zu tun hat als seine Vormachtsstellung zu zeigen ???

LG Tora
 
Sorry , noch vergessen ...

SKR schrieb : "... nach 3 Stunden Einzelunterricht war mein Bulli so weit ... "
Mit den Methoden die ich gesehen habe (ich betone "gesehen" !!! nicht von irgendjemand und um drei Ecken erzählt bekommen) kann ich mir das nur schwer vorstellen.
Aber wer die Mühe und den Zeitaufwand einer Erziehung die auf Ruhe, Geduld, Konsequenz und positiver Bestätigung beruht, scheut ...


Grüße
Tora
 
Also ... hm ...

es ist richtig, dass Hunde untereinander Verhaltensweisen zeigen wie Schauzengriff etc. Dieses Verhalten zeigen sie zB wenn ein ranghöherer Hund einen anderen, rangniedrigeren Hund zurechtweisst. zB wenn dieser zu wild ist. Dieses Verhalten wird also gezeigt, wenn ein anderer Hund etwas unterlassen soll, zB das Wild sein. Hunde zeigen dieses Verhalten aber nicht, wenn ein anderer Hund, einen Befehl nicht ausführt. Warum? Hunde geben sich selbst keine Befehle.

Wenn ich also meinem Hund einen Befehl gebe und er führt ihn nicht aus, greife ich im über die Schnauze oder zwicke ihm in die Flanke, weil es mir nicht passt, dass er den Befehl nicht ausführt und ich als Rudelführer verstärke meine Position als ranghoch und erlange dadurch Respekt und Vertrauen. So wird das beim VTZ doch gemacht, oder?

Nun, aber wenn ich nun einen Hund habe, der noch nie im Leben das Wort "Sitz" gehört hat und seine Bedeutung nicht kennt. Wie gehe ich gemäß VTZ vor?
Wenn ich ihm über die Schnauze greife und in die Flanke zwicke, wird er wahrscheinlich nicht lernen, dass er sich eigentlich "nur" hinsetzen soll. Vielmehr wird er lernen, sich bei dem Kommando "Sitz" in sichere Entfernung vor mir zu begeben.

Nun, angenommen der Hund setzt sich rein zufällig hin und ich geb schnell das Kommando "Sitz" zeitgleich dazu. Oft wiederholt checkt der Hund das auch irgendwann, dass es zwischen dem Wort "Sitz" und dem "sich hinsetzen" ein Zusammenhang besteht. Aber wird beim VTZ dies nicht dem Hund auf eine positive Art verständlich gemacht, dass es "erwünscht" ist, dass der Hund sich bei "Sitz" auch setzen soll? Wegen mir muss das kein Leckerchen sein. Aber vielleicht ein Lob in Form von Aufmerksamkeit, einem gemeinsamen Spiel (auch ranghohe Tiere spielen) ?

Also meines Erachtens ist die positive Bestärkung bzw. Lob in der Erziehung des Hundes sehr wichtig. Das muss nicht gleichbedeutend mit Futter sein.
Denn wenn man ausschließlich mit Schnauzengriff und Flanke-Zwicken arbeitet, so arbeitet man mit Strafe. Wenn auch eine "artgerechte" Strafe, aber meines Erachtens falsch eingesetzt. Strafe ist in meinen Augen eigentlich nur notwendig, wenn der Hund etwas unterlassen soll. Und nicht, wenn er einen Befehl nicht oder nicht sofort ausführt. Das ist zumindest mein momentaner Stand meiner Ansichten.

VTZ sagt also, dass es nicht "natürlich" ist, dass man als Rudelführer Futter an die Rangniedrigeren abgibt. Dies würde seine Position als ranghoch nicht verstärken, sondern eher abbauen. Richtig?
Aber da drängt sich mir eine Frage auf: Wie füttert ihr Eure Hunde ? Ich glaube nicht, dass sie selbst jagen gehen müssen.....
Ich finde es eigentlich nicht verkehrt, den Hund erst etwas "arbeiten" zu lassen, bevor ich als Rudelführer ihm etwas gebe.

Also ich denke, man kann sich viel am Verhalten der Hunde abschauen und selbst umsetzen. Aber sicherlich nicht, wie man einem Hund Befehle beibringt, denn das tun Hunde untereinander einfach nicht.

Dann frage ich mich was an Konditionierung so verkehrt ist. Die Hunde die ich kenne und damit ausgebildet/erzogen worden sind, sind freudige, gesunde und gehorsame Hunde, die die Rangposition ihrer Führer nicht in Frage stellen.

Kann mir jemand negativ Beispiele für diese Erziehungsmethode nennen? (vorausgesetzt sie wurde korrekt und konsequent umgesetzt?)

In meiner Hundeschule kamen auch schon öfter artgenossenunverträgliche Hunde rein, die nun mittlerweile auch freudig mit anderen Hunden in der Gruppe spielen und eben mittlerweile sozial verträglich sind. Aber die soziale Verträglichkeit ist eigentlich ein anderes Thema als der Gehorsam.
 
VTZ

@ sneakingrustler,

habe in den letzten Tagen deine Beiträge zum Thema VTZ gelesen. Deine Erfahrungen in Bezug auf die Erziehung deines Hundes "Bulli" u. dem VTZ vermag ich nicht zu beurteilen. Das was ich gesehen u. gehört habe beim VTZ ist bedenklich. In Bezug auf deine Darstellung, stellen sich mir verschiedene Fragen:

Schreibt hier jemand der bereits jahrelange Erfahrung mit dem Individuum Hund hat oder jemand der zum ersten Mal damit konfrontiert wird?
Warum war dein "Bulli" sozial unverträglich und wolltest du eine schnelle Lösung für dieses Verhalten?

Diese Fragen könnte ich noch unendlich weiterführen, um mit deinen Antworten, deine Aussagen kommentieren bzw. bewerten zu können. Im Endeffekt spielt es jedoch keine Rolle, da ich für deine Verhaltensweisen nicht verantwortlich bin und diese auch nicht ändern kann. Weiterhin ist es auch unerheblich, in wie weit beim VTZ auch mit positiver Bestärkung erzogen wird, das Negative stellt alles in den Schatten und bringt, nach meiner Meinung, ehebliche Gefahren mit sich.

Anmerkung:
Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen. (Novalis)

Das Thema Gewalt möchte ich jedoch aufgreifen. Grundsätzlich ist es schwer eine Diskussion zu führen, ohne klare Begriffsdefinition.

Was ist Gewalt?

Für mich ist Gewalt eine Handlung gegenüber einem anderen, wobei hier Mensch und Tier gemeint ist, in der Absicht Schmerzen zu zufügen bzw. zu traktieren. Entscheidend ist hierfür der vorher ausgeführte Gedanke, der meine Absicht und mein Handeln begründet und leitet. Wenn der Hund demzufolge ein Fehlverhalten zeigt und ich gedanklich der Auffassung bin, diesen dafür zu bestrafen und ihn dann kneife, übe ich Gewalt aus.Punkt

Insofern noch von deiner Seite die Bereitschaft besteht, Fachliteratur (keine Bücher) zu lesen, verweise ich auf die Ausgaben Nr. 5/6 2003, der Fachzeitschrift "Der Hund", mit den Themen:"Muß Strafe sein" u. "Erfolgsgarant Lob".
Autor beider Abhandlungen ist Dr. Frank G. Wörner, der nach meiner Ansicht dazu befähigt ist, die Bezeichnung "Verhaltensforscher" zu führen.

Abschließend ist anzumerken, dass die Ausdrucksweise eines Menschen bzw. der Tenor einer Gruppe wie ein Fingerabdruck eines Menschen klar definiert werden kann. Ist schon komisch, aber deine Ausdrucksweise in Bezug auf das VTZ kommt mir sehr bekannt vor.

MfG
Stinker

Wir leben zwar alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben icht alle den gleichen Horizont. (Konrad Adenauer)
 
VTZ

@shikoku,

dein Beitrag zum Thema VTZ ist zu loben !!!!!!!!!!!!

Deine Ausführungen lassen erkennen: Hier schreibt jemand mit Verstand und Fachkenntnis.

Der Zusammenhang wurde von dir schon richtig interpretiert, wobei ich der Fairness halber auch klarstellen muß, dass im VTZ wohl auch mit positiver Bestärkung gearbeitet wird.

Dieses dürfte jedoch unerheblich sein, da bei der öffentlichen Präsentation dieser Schule, man den Eindruck gewinnen konnte, dass im erheblichen Umfang mit Zwangmitteln gearbeitet / erzogen wird.

Liebe Grüße von

Stinker

Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.
(Matthäus 22,21)
 
Hi @ all.

Ich wiederhole mich gerne mal: Dominanz unter Hunden entsteht nur wenn 2 Individuen um eine nicht ausreichend verfügbare Sache konkurrieren!

Also: Wenn die Damen und Herren bei VTZ der Meinung sind, dass ein dominanter Mensch ein souveräner Rudelführer ist, was muss ich denn bitte den ganzen Tag dominieren, um den Hunden meine Rangstellung zu beweisen?

Ich werde weder ihre Spielis als meine eigenen betrachten und sie verteidigen, ich werde auch kein Trockenfutter oder rohe Hähnchenleber essen, um meine souveräne Stellung als "der-darf-sich-immer-alles-nehmen"-Alpha zu demonstrieren.

Da die ganze Alpha-Rudelführer-Theorie seid Jahren schon widerlegt ist, frage ich mich: Welchen alten Kram verkaufen die VTZ-ler ihren Kunden?

Auch auf die Gefahr hin als Warmduscher oder Schattenparker zu enden!
Ich halte von den ganzen körperlichen Übergriffen nichts.

Ein Hund lernt nur Abstand zu halten, wenn ich ihn drangsaliere!

Shikoku hat es ja bereits richtig erwähnt!

Wie soll ein Hund VERTRAUEN, wenn er bei jedem Fehler einen Schnauzgriff verpasst bekommt oder in die Seite gezwickt wird?

Ich würde keinem Hund vertrauen, der mich bei jeder Bewegung, die seiner Meinung nach falsch ist, beisst oder nach mir schnappt.

Weder Wölfe noch Wildhunde noch Strassenhunde "dominieren" sich den den ganzen Tag.

SIE WÜRDEN VERHUNGERN, WEIL SIE FÜR NICHTS MEHR ZEIT HÄTTEN!

Warum produzieren männliche Wölfe nur während der Hitze der Wölfin Spermien? Weil sie sonst zu abgelenkt wären bei der Jagd!

Kein Wolfsrudelführer verfolgt einen rangniedrigeren Wolf, wenn der einen Hasen jagt, um ihn zum Rudel zurück zu zitieren, weil ein Karibou erlegt werden soll!

Und wenn der niedrigere Wolf den Hasen erwischt hat, dann frisst er ihn! Da kommt kein Oberwolf und beansprucht seinen Anteil.

Unter Tieren gibt es keinen Feudalismus!

Genervte und sauere Grüße

Dieter
 
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