@OdinBaby
Woher soll er das wissen?
Mal ganz krass gesagt: Wenn Du ihm Angst machst, wird er nicht denken: "Ach, sie meint es nicht so, das ist nur ihre Art.".
Wie soll er verstehen, was Du in dem Moment meinst?? Er weiß nur: Sie ist böse oder auch nur nicht mehr so fröhlich, ihre Stimmung ändert sich. Und er weiß, wie er das wieder rückgängig machen kann, nämlich indem er Dir zum Einen zeigt, dass er ein ganz Lieber ist auf den Du nicht böse sein brauchst (Beschwichtigung) und zum anderen, indem er nach draußen rennt, weil er gelernt hat, dass Du da wieder fröhlich bist.
Du verlangst da eine ganze Menge von einem Hund. Er soll sich Dir anpassen? Er ist ein Hund und hat damit hündisches Verhalten und er wird auch immer nur in diesen Grenzen agieren können.
Im Gegenteil, Du musst Deinen Hund besser kennen lernen, um entsprechend auf ihn reagieren zu können und ihm das Gewünschte so rüberzubringen, dass er das mit seinen Deutungsmustern verstehen kann.
Das ist ein langer Weg und ich glaube, dass wir da auch immer wieder an unsere Grenzen stossen (beispielsweise Malle und sein Verqueres Verhalten abends einige Zeit, ich kenne den Hund jetzt beinah 6 Jahre und wir haben meiner Einschätzung nach eine sehr gute Bindung, ich hab dennoch gebraucht (und Hilfe gebraucht), um zu verstehen, was los ist).
Malle weiß, was ich mit Kopfschütteln meine. Er weiß es aber nicht, weil wir uns so gut kennen und er sich mir angepasst hat. Er weiß es, weil er bei diesem Zwischenspiel gelernt hat, indem ich ihm Alternativverhalten angeboten habe, ihn bestärkt habe, wenn er sich selbst was gesucht hat oder auch mal nach einem Kopfschütteln ohne Reaktion seinerseits ein Verbot ausgesprochen hab.
Es hat sich bei uns im Zusammenleben entwickelt, war nie so von mir geplant und ist eigentlich nur entstanden, weil ich nicht alles mit einem Verbot belegen wollte, ihn schon ermutigen wollte zu spielen und eigene Ideen zu entwickeln, aber dennoch Grenzen setzen muss. Einige Grenzen sind klare Verbote und andere Sachen sind ein Kopfschütteln und der Hinweis: "Nein, das ist eine doofe Idee, mach was anderes". Sowas kann sich aber nur im Wechselspiel entwickeln und nur im Laufe der Zeit.
Ich würde nie von meinem Hund verlangen, er müsse sich mir anpassen. In gewisser Weise tut er das sicherlich, da er mich mit der Zeit kennengelernt hat. Und ich habe mich in der Zeit auch gewiss ihm angepasst (ich würde zB nie ohne zu gucken eine Tür hinter mir schließen, weil ich wüsste, ich klemme ihn ein *g*).
Doch sowas ist nur eine Entwicklung im Zusammenleben, die entstehen kann aber gewiss es nicht immer tut.
Nochmal: Dein Hund beschwichtigt Dich, versucht bei Dir Gut-Wetter zu machen. Er weiß ganz bestimmt nicht, wie Du das meinst! Er hat Angst und ist verunsichert über Deine Reaktion. Und genau das zeigt er auch!
LG
Sina