Hi Sammywuff!
Sei nicht gleich sauer, ich denke mal, Du kannst hier trotzdem den einen oder anderen Tip bekommen.
Ich weiss was Du meinst mit dem Unterwürfigsein bei Murphy. In der Tat darf man ihn nicht zu laut ansprechen, da klappt er gleich zusammen.
Gepieselt hat er bei mir zwar nicht vor Angst, aber unsicher war er ohne Ende. Das liegt daran, dass er seine 3 Lebensjahre isoliert im Zwinger verbracht hat und die Vermutung liegt nahe (auch bei anderen Hunden von der Farm), dass er in dieser Zeit wirklich übel geschlagen worden sein muss.
Man darf den Hund also NIE schimpfen, sondern muss jedes kleine Fitzchen Fortschritt loben loben loben. Er liebt ja alles, was mit essen zu tun hat, da hat man schon einen guten Ansatzpunkt. Meine Jungs und Männer hier hatten teilweise ständig Leckerchens für Murphy parat, da er vor Allem zu Männern nicht das Vertrauen hatte. Jede Annäherung wurde belohnt.
Ich würde vorschlagen, noch keine Gehorsamsleistungen von dem Hund zu verlangen, sondern nur was er von selbst anbietet. Also wenn er hochkommt in die Wohnung, mit Leckerchen in der Hand ablenken- er wird die Nase nicht von der Hand nehmen- und somit das Betreten der Wohnung zu etwas unheimlich Angenehmen machen, dann kommt er gar nicht auf die Idee, seinen Angstpinkler loszulassen.
Bei alle und Jedem- nimm was zu fressen mit und zeig dem Hund, dass ihn bei Dir nichts Unangenehmes erwartet. IMMER wenn er zu Dir kommt, gib ihm eine Belohnung.
Diesen Hund, der jahrelang wirklich hungern musste, kriegst Du über Fressen und MIT UNENDLICHER GEDULD (ich weiss, das ist sicher leichter gesagt als getan) gut gebacken, glaub mir.
Bei uns war er schon wirklich aufgeschlossen, aber das hat auch seine Zeit gedauert, ehe er zu jemand anderem als zu mir ging.
Guck mal, wieviele Erfolge du schon in der wirklich kurzen Zeit Eures Zusammenlebens hattest.
Alles in Allem tolle Fortschritte mit einem echt verstörten misshandelten Hund.
Angst und Misstrauen gegen Menschen abzubauen ist für so ein Tier schwer; durch die Isolation auf der Tierfarm hat er den Umgang mit Menschen nie richtig lernen können, weiss halt nicht, was erwünscht ist und was nicht.
Das ist für den Hund ungefähr so, wie es für Dich wäre, wenn Du plötzlich nach Indien oder China verschleppt würdest und die Sitten und Gebräuche dort, sowie die Sprache nicht kennen würdest.
Ein unbeherrschtes Wort dort- Du hättest auch Angst,was Dein Gegenüber von Dir will und wüßtest nicht, was Du genau falsch gemacht hast.
Und wenn Du schonmal verprügelt worden bist für ein Fehlverhalten, wo du nichtmal wusstest, das es eins war, wärst Du dreimal vorsichtig.
Versuch das mal mit den vielen tollen Leckerchens, aber immer, wenn Murphy zu Dir kommt.
Wenn er merkt, dass ihm wirklich nix Böses von Dir droht, wird er sich immer mehr zu Dir drängen.