Ich glaube, Republikaner, die jetzt immer noch für Trump stimmen wollen, machen denselben Denkfehler, wie ich ihn mit dem Spacko gemacht habe.
Zur Erläuterung: Den habe ich ja im Kölner Tierheim kennengelernt, war da auch einmal mit ihm spazieren, in einem belebten Park, habe lange mit seiner Gassigängerin gesprochen, und hatte einen bestimmten Eindruck von ihm.
Er wurde aber ja dann irgendwann, weil er im Tierheim extem gestresst war, auf eine Pflegestelle einer Nothilfe-Orga gesetzt - allerdings auch in einer Hundepension. Da habe ich ihn auch mehrmals besucht und er wirkte deutlich, deutlich von der Rolle und es ging ihm auch gesundheitlich alles andere als gut.
Aber, dachte ich, ich hatte ihn ja vorher gesehen und erlebt, ich wusste ja, wie er war, wenn es ihm besser ginge, ich traute mir das, was ich erlebt hatte, durchaus zu.
Tja...
Dass ein paar Monate einen Hund komplett auf links drehen können (und ich eben damals nicht die Fähigkeiten hatte, das dann wieder umzudrehen), hätte ich mir nicht träumen lassen.
Jetzt also Trump. Wenn ich mit Trump-lastigen Amerikanern diskutiere - also solchen, die wirklich an einer Diskussion interessiert sind - höre ich oft, wie viel besser es ihnen persönlich wirtschaftlich unter Trump gegangen ist.
Und wieviel schlechter dagegen jetzt unter Biden/Harris.
Oft sind das kleine Unternehmer - Handwerker uä., meist nicht gerade aus den Ballungsräumen.
Nun wird oft gesagt, Trump habe immens von Obama profitiert - das kann ich absolut nicht beurteilen, und würde das auch nicht so übernehmen. Aber die allgemeine weltwirtschaftliche Lage haben die nicht auf dem Schirm. Covid ist maximal eine Entschuldigung für Trump (aber dass es so schlimm geworden ist, war an sich nur die Schuld von Fauci und den Gesundheitsbehörden). Bei Biden ist die Inflation seiner Unfähigkeit geschuldet und sie haben wirklich große Angst, dass es mit Harris und ihren sozialen Ideen noch viel schlimme wird.
"Trump kann Wirtschaft - das kann er einfach." höre ich ganz oft. "Wir haben es ja 2016 gesehen, so gut wie unter Trump bis COVID kam, ging es uns noch nie." (Das stimmt wohl nur gefühlt, aber vielleicht stimmt es ja bei jüngeren Leuten tatsächlich.)
"Und von Harris kommen nur Plattitüden, die versteht Wirtschaft einfach nicht. DIe hat ja jetzt auch nichts für die Wirtschaft getan, bisher."
Ich schreibe dann immer freundlich, dass das Wirtschaftwachstum 2016-19 ja eine feine Sache gewesen ist, dass ich aber nicht sehe, wie Trumpf, was immer er da gemacht hat, jetzt noch machen will, weil doch sehr deutlich würde, dass er das kognitiv gar nicht mehr kann. Das sind dann allerdings die Antworten, die immer ganz schnell gelöscht werden.
Oder man sagt mir dann fürsorglich, ich solle nicht auf die linke Propaganda reinfallen. Das sei alles gestellt, eigentlich sei er ein ganz großartiger Redner.
Der Mann verfällt vor aller Augen und die sehen es nicht, weil sie immer noch seine Auftritte von vor 8 Jahren vor Augen haben.