Hund stösst mir deswegen besonders sauer auf, weils ein Haustier, und, mehr als das, ein Freund und Wegbegleiter für denjenigen, den den Hund hält, sein sollte-und, bspw, einen Hahn zu opfern, an dem niemand besonders hängt, wäre in meinen Augen noch etwas weniger, sagen wir, emotional verroht.
Aus mythologischer Sicht macht ein Hund als Raubtier, Jäger und Wegbegleiter des Menschen vielleicht schon Sinn, sofern der Aspekt des würdigen Gegners oder "starken" Opfers, das einem seine Kraft verleihen soll, betont werden soll, und bei Dämonenbeschwörung kann sicher auch die emotionale Komponente, etwas dem Menschen wertvolles darzubringen, mitreinspielen. Als Brand- oder Dankespopfer ist ein Hund als eher nicht verzehrbares Tier wohl kaum angebracht, und zum Weissagen nimmt man traditionell lieber die Eingeweide von Vögeln oder Wiederkäuern, warum auch immer.
Auf metaphysischer Ebene ist Blut der Fuss des Lebens, und das Freisetzen von Lebenskraft ein Akt, sich diese Energie irgendwie zunutze machen zu wollen (wenn die Tötung im Vordergrund steht, oder sich das Blut als Zaubermittel verwendet werden werden soll), bzw das dargebrachte Fleisch eine Gabe an die Götter, wenn ein Tier rituell geschlachtet und gegessen oder verbrannt wird.
Tieropfer kann ich, in begrenzem Rahmen, in archaischen Kulturen nachvollziehen, als Auspizium oder Kraftritual (was nicht heisst, dass ich das gutheissen würde, aber da kann ich den Gedanken dahinter wenigstens noch irgendwie nachvollziehen, auch wenn ich das als sehr rational denkender Mensch reichlich esoterisch finde)
Billigen kann ich es nur, wenn es, wie zb bei den Massai heute noch (oder in ganz alter, heidnischer Zeit) als fairer Kampf, Mensch gegen Tier, mit minimalen Waffen als Kräftemessen oder Mannbarkeitsritual durchgeführt wird, wobei die Chancen für Mensch und Opfertier, sein Leben zu lassen, gleich sind.
Und Tieropfer im Rahmen eines Rituals finde ich in heutiger Zeit einfach-grob unangebracht. Ich hab mich ja nun zumindest mal etwas mit Heidentum (in diversen Ausprägungen) wie auch Satanismus (zumindest nach Anton Szandor LaVey, ernstgemeinte Teufelsanbetung ist mir so fremd wie jegliche theistische Religionsausübung, weil ich mich frage, wie ein vernunftbegabter Mensch soetwas überhaupt ernstnehmen kann) auseinandergesetzt-und beides bietet weder den Anlass noch die Notwendigkeit noch irgend einen Sinn für so eine Aktion-es ist in meinen Augen schlichtweg eine ziemlich perverse Art, Rausch, Gewalt, Hämatophilie, Verachtung vor dem Leben, Machtgefühle (Herr über Leben und Tod), oder was auch immer einen Menschen zu so einer Handlung treibt, auszuleben.
Und deswegen sind mir schwarze Messen besonders zuwider.