Heute lief wieder top ganz ohne Gestänker, ich will nicht übermütig werden und achte noch sehr drauf, wie beide Hunde sich zueinander verhalten, aber auf jedenfall bin ich sehr gut drauf und denke, wir packen das. Ich danke auf jedenfall auch euch, ihr habt mir viel Mut gemacht.
Es gibt interessante Neuigkeiten, das Tierheim hat die Pässe der drei Staffs bekommen und nun weiß ich Konnis früheren Namen (auf den er aber nicht reagiert) und, was mich mehr freut, sein Geburtsdatum: 5.12.14. D.h. die Altersschätzung war ziemlich präzise und wir setzen alles dran, das er seinen Geburtstag hier feiern kann
Die beiden Hündinnen, Inuki und Ivy, die noch im Tierheim sind, sind übrigens Geschwister. Ich kann sie ja mal unter Vermittlung im Forum vorstellen.
Die einzige Stressreaktion, die ich bei Miri beobachten kann, ist dass sie beim Anfang von Spaziergängen rumwuffelt, aber ich denke, das legt sich mit der Zeit wieder. Ansonsten benimmt sie sich normal, ich habe nicht den Eindruck, dass sie mit dem Neuzugang unzufrieden ist, denn auch ohne ihn hat sie sich gerne mal alleine in einen anderen Raum gelegt.
Konni war heute das erste Mal alleine für ca. 20 Minuten und hat das super gemacht, weder beim Gehen noch beim Kommen habe ich Töne gehört und die Wohnung ist heile geblieben. Für die Zeit, in der ich beide alleine lassen muss, habe ich mir ein Trenngitter besorgt. Außerdem gibts jetzt ein zusätzliches Hundebett, damit es genug Liegemöglichkeiten für beide gibt, das haben auch beide schon ausprobiert (was mich bei Miri wundert, weil sie sonst nie auf Hundebetten liegt).
Die Aussage der Trainerin, ein ressourcenorientierter Hund sei als Einzelhund besser aufgehoben, finde ich so pauschal absolut schwachsinnig.
Ich habe hier einen Rüden (Bulldog-Mix) aus dem TH sitzen, der anfangs hochgradig futteraggressiv und ressourcenverteidigend war, außerdem ist er territorial. Anfangs gab es dadurch Spannungen und Spielzeug, Kauknochen o.ä. gibt es hier nicht zur freien Verfügung (gibts bei mir aber grundsätzlich nicht). Mit entsprechenden Regeln und rechtzeitigem Splitten gab es hier mit den anderen Hunden aber seit Jahren keinen Ärger mehr. Alle wissen, wie sie sich zu benehmen haben. Erziehungssache. Couch gibt es für ihn z.B. nur "auf Einladung" und ist meins, ansonsten würde er sie als seinen Platz verteidigen, denke ich. Sobald er zickt, fliegt er runter. Das hat er inzwischen kapiert.
Ansonsten: Bei jedem meiner Neuzugänge gab es anfangs Spannungen und Konflikte, die sich aber mit der Zeit, Training und Erziehung bzw. Gewöhnung der Hunde aneinander aufgelöst haben.
In 25 Jahren Mehrhundehaltung habe ich es genau 1x erlebt, dass der Neue wieder ausziehen musste - der hätte meinen einen Rüden ohne MK allerdings getötet und trotz wochenlangen Trainings wurde es schlimmer statt besser. Wie gesagt - einmal in 25 Jahren. Diesen Hund habe ich damals schweren Herzens zurück gebracht und - nachdem die Problematik bei anderen Leuten sich mit deren Hündin wiederholte - er ist heute Einzelhund in einer endgültigen Familie.
Fazit: Solange es nicht zum Ernstkampf mit schweren Verletzungen kommt, sehe ich keinen Grund, vorschnell nach einigen Tagen aufzugeben. Ich würde die Hunde allerdings nicht unbeaufsichtigt zusammen alleine lassen und in Situationen, die kritisch werden könnten, zum Maulkorb raten - dann bist Du entspannter. Voraus gesetzt, der MK wurde positiv aufgebaut...
Bei Einzug eines Welpen, der entsprechend schnell verletzt wäre, tragen meine während der ersten Aufregung z.B. immer einen MK - rein zur Sicherheit. Beim letzten Welpen war nach 20 Minuten klar, dass der wieder ab kann, trotzdem für mich deutlich entspannter als auf 2 erwachsene Rüden zu achten plus wuselndem Welpen.
Die Regelung "nur auf Einladung" hatte ich bei Miri früher auch, es ist jetzt immer noch ab und zu so, dass sie jammernd davor steht, weil sie sich nicht ohne Erlaubnis hochtraut. Bei dem sturen Konni ist das natürlich schwerer durchzusetzen. Im Moment muss ich mich darum aber nicht so sehr kümmern, weil er lieber bei mir in der Nähe auf dem Hundebett liegt, als sich ins Schlafzimmer zu schleichen.
Mit einem Ernstkampf rechne ich auch nicht mehr, aber als es eben gleich am zweiten Tag zu Konflikten kam, war ich sehr verunsichert, weil ich ihn nicht richtig einschätzen konnte. Den Maulkorb hatte ich mir an dem Tag auch dringend gewünscht, ich hatte nur eine Maulschlaufe, die sich aber abstreifen lässt. Ein vernünftiger Maulkorb von Baskerville ist bestellt. Ja, den werde ich positiv aufbauen, ich könnte mir aber vorstellen, dass er es sowieso lässig nimmt, sehen wir dann!