Tagesseminar Günther Bloch: "Das Aggressionsverhalten des Hundes"

PerlRonin, dem gehts aber besser, wenn er nach vorne geht, sonst würde er das nicht machen. Das ist seine Art, dem Stress was entgegenzusetzen. Ob die gut ist oder schlecht oder ob es was besseres gibt, das bleibt aussen vor.
Und ob es dem Hund z.B. mit Abbruch und Unterdrückung der Symptome, was man oft sieht, besser geht, ist auch zu bezweifeln. Wie arbeitet denn da Baumann?! Wenn ich der Serie in Der Hund glauben kann, dann macht er eine bunte Mischung, also auch mal Abbruchverhalten, oder?!
 
  • 29. April 2024
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Hi manurtb ... hast du hier schon mal geguckt?
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manurtb schrieb:
PerlRonin, dem gehts aber besser, wenn er nach vorne geht, sonst würde er das nicht machen.

Ist das jetzt eine persönliche Ansicht? Würde mich ansonsten interessieren, von wem diese Einschätzung stammt.
 
manurtb schrieb:
PerlRonin, dem gehts aber besser, wenn er nach vorne geht, sonst würde er das nicht machen.
Falsch. Das Verhalten kann auch stereotypisiert sein, also so eingeschliffen, dass es automatisch kommt. Das ist eben auf der einen Seite der Segen, auf der anderen Seite der Fluch der Konditionierung.

Und wenn sein ganzer Organismus auf Krieg schaltet, hat er Stress, den er bei geeigneter Fuehrung moeglicherweise nicht hat. Und die Tatsache, dass der Hund nur die eine Moeglichkeit kennt, seinen Druck loszuwerden, heisst doch noch lange nicht, dass er damit gluecklich ist. Es war halt nur bisher die erfolgreichste Methode.

manurtb schrieb:
Das ist seine Art, dem Stress was entgegenzusetzen. Ob die gut ist oder schlecht oder ob es was besseres gibt, das bleibt aussen vor.
Und genau das sollte sie nicht (Edit: "aussen vorbleiben"), abgesehen davon, dass ich diesen Satz von Dir voellig kontraer zum ersten verstehe.

manurtb schrieb:
Und ob es dem Hund z.B. mit Abbruch und Unterdrückung der Symptome, was man oft sieht, besser geht, ist auch zu bezweifeln. Wie arbeitet denn da Baumann?! Wenn ich der Serie in Der Hund glauben kann, dann macht er eine bunte Mischung, also auch mal Abbruchverhalten, oder?!
In so ziemlich *jeder* Veroeffentlichung betont Baumann immer wieder, dass er von Patentrezepten und Standard-Methoden garnix haelt. Er schaut sich den Hund an (wobei er nicht nur schaut, er nimmt ihn sich, geht mit ihm, fasst ihn an und schaut, wie's ihm dabei geht... er "erfaehrt" den Hund) und entscheidet dann, in welche Richtung es gehen sollte. Fuehrposition, ablenkung, Gehorsam, YMMV...

Nur weil Abbruch-Signale vielleicht beim einen oder anderen Hund nicht angesagt sind, heisst das doch nicht, dass sie generell ungeeignet sind. Wie sind ja hier nicht auf der Suche nach der grossen einheitlichen Feldtheorie, sondern es geht um Lebewesen unterschiedlichster Charaktere.
 
PerlRonin schrieb:
Falsch.
Wie sind ja hier nicht auf der Suche nach der grossen einheitlichen Feldtheorie, sondern es geht um Lebewesen unterschiedlichster Charaktere.

Pearl, du sprichst mir so aus dem "Herzen" :keks:

Mir hat es sehr gut gefallen, wie Baumann beschreibt, dass man individuell abgestimmt auf den Hund aus mehreren Trainingsmethoden etwas nehmen muss, um Erfolg zu haben.

Hinzu kommt für mich, dass diese auch halterkonform sein muss.

Jedenfalls verspürte ich - teilweise auch noch nach Stunden -, dass mein Hund sich nach einer gezeigten Aggression überhaupt nicht wohl fühlte.
 
konni schrieb:
Ist das jetzt eine persönliche Ansicht? Würde mich ansonsten interessieren, von wem diese Einschätzung stammt.
Eigentlich nicht.
Hm, das nennt sich Verhaltenspsychologie, wenn ich mich nicht täusche!
Verhalten wird gezeigt, damit sich der eigene Zustand verbessert.

PerlRonin schrieb:
In so ziemlich *jeder* Veroeffentlichung betont Baumann immer wieder, dass er von Patentrezepten und Standard-Methoden garnix haelt. Er schaut sich den Hund an (wobei er nicht nur schaut, er nimmt ihn sich, geht mit ihm, fasst ihn an und schaut, wie's ihm dabei geht... er "erfaehrt" den Hund) und entscheidet dann, in welche Richtung es gehen sollte. Fuehrposition, ablenkung, Gehorsam, YMMV...
Wobei er natürlich trotzallem in Patentrezepten und Standard-Methoden wieder seinen Fundus findet. Nicht zu vergessen, dass er natürlich eine gewisse Sicht auf Hunde hat und danach auch handelt.
Ich denke, er vermarktet seinen Mix geschickt, keine Frage. Aber dieses Rumhüpfen in Methoden ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss.

PerlRonin schrieb:
Nur weil Abbruch-Signale vielleicht beim einen oder anderen Hund nicht angesagt sind, heisst das doch nicht, dass sie generell ungeeignet sind. Wie sind ja hier nicht auf der Suche nach der grossen einheitlichen Feldtheorie, sondern es geht um Lebewesen unterschiedlichster Charaktere.
Richtig, es geht um Lebewesen. Und warum sollte ich da Verhalten mit Abbruch unterdrücken?! Vor allem und das finde ich sehr interessant wird das gerne bei hochemotionalem Verhalten eingesetzt. Warum?! Was gewinne ich, wenn ich ein Verhalten nicht mehr zeigen lasse und was tu ich dem Lebewesen an, bei dem ich das mache?!

konni schrieb:
Jedenfalls verspürte ich - teilweise auch noch nach Stunden -, dass mein Hund sich nach einer gezeigten Aggression überhaupt nicht wohl fühlte.
Hast Du den Hund einfach so aggressiv sein lassen und dann überhaupt nichts gemacht?! Und da hat er sich unwohl gefühlt?!
 
manurtb schrieb:
Eigentlich nicht.
Hm, das nennt sich Verhaltenspsychologie, wenn ich mich nicht täusche!
Verhalten wird gezeigt, damit sich der eigene Zustand verbessert.
Ich glaube nicht, dass dies der Komplexitaet der Situation gerecht wird. Hast das Beispiel der Fehlkonditionierung froehlich ignoriert weil es nicht in Dein Konzept passt? :rolleyes:

manurtb schrieb:
Wobei er natürlich trotzallem in Patentrezepten und Standard-Methoden wieder seinen Fundus findet. Nicht zu vergessen, dass er natürlich eine gewisse Sicht auf Hunde hat und danach auch handelt.
Ich denke, er vermarktet seinen Mix geschickt, keine Frage. Aber dieses Rumhüpfen in Methoden ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss.
Mir ist bereits aus Deinem ersten Post voellig klar, dass Du ein Problem mit Baumann hast, allerdings habe ich echte Zweifel, dass das aus persoenlicher Erfahrung herruehrt.

Er ist insofern gegen Patentrezepte, dass es keine einheitliche Methode gibt, nach der alle Hunde therapiert werden koennen. *NATUERLICH* hat er ein Repertoir an erprobten und von vielen benutzten Methoden, mit einem Hund zu arbeiten. Der baut doch nicht auf der gruenen Wiese weil er der Meinung ist, dass 10,000 Jahre lang nur Mist gebaut wurde, und man das alles vergessen muss.

Vielmehr ist genau das die Denke der Patentrezeptler.

Bad news, pal: There *is* no silver bullet.

Ja, er kennt den Vorwurf er habe keine klare Linie. Den Hardlinern ist er zu weich, weil er auch vor TTouches nicht zurueck schreckt, der Animal-Learn-Fraktion ist er zu hart weil er durchaus mit Leinenrucks - und ja, auch mit E-Geraet, siehe Beispiel in seinem Buch - arbeitet.

Du hast weiter oben geschrieben "so zu arbeiten ist nicht mein Fall". Tja, dann verschliesst Du Dir aufgrund von persoenlicher Voreingenommenheit eine Menge Optionen, Deinen Kunden zu helfen, an Stellen wo Du mit Deiner Methodik vielleicht an Grenzen stoesst.

manurtb schrieb:
Richtig, es geht um Lebewesen. Und warum sollte ich da Verhalten mit Abbruch unterdrücken?!
Weil "Grenzen setzen" artgerecht ist. Das macht man (theoretisch) sogar mit Kindern. Es gibt Alternativen zu "Nein Torben-Jens, der fremde Mann moechte nicht, dass Du ihm Dein Sandtoertchen an den Anzug wirfst".

Wuerdest Du 'nen Hund der Menschen frisst nicht unterbrechen?

Schau' Dir 'mal Hunde bei der Erziehung ihrer Welpen an, da geht's teilweise aeussert ruppig her.

Nebenbei bemerkt, ist ein Schmerzschrei auch ein Abbruch-Signal.

manurtb schrieb:
Vor allem und das finde ich sehr interessant wird das gerne bei hochemotionalem Verhalten eingesetzt. Warum?! Was gewinne ich, wenn ich ein Verhalten nicht mehr zeigen lasse und was tu ich dem Lebewesen an, bei dem ich das mache?!
Du bietest ihm *moeglicherweise* eine Alternative die vielleicht garnicht erst Stress aufkommen laesst, der dann anschliessend in Aggression kanalisiert werden muss.

Nur weil Du Dir in Deinem speziellen Fall nicht vorstellen kannst, dass eine Unterbrechung von Verhalten sinnvoll ist - was je nach Hund und Situation voellig richtig sein kann - heisst das ja nicht, dass das bei einem anderen Hund mit einem anderen Naturell und einem anderen Trigger auch verkehrt ist.

Dieser religioese Absolutismus ist mir immer zu einfach. So simpel ist die Welt nicht.
 
manurtb schrieb:
Hast Du den Hund einfach so aggressiv sein lassen und dann überhaupt nichts gemacht?! Und da hat er sich unwohl gefühlt?!

War mir klar, dass es jetzt in diese Richtung geht. ;)

Es gab die verschiedensten Situationen. Davon abhängig habe ich mit oder ohne Einwirkung gearbeitet.
Das Ergebnis des Unwohlseins war immer vorhanden.

Stress wir m.E. nicht durch Aggression abgebaut.

Das Problem ist, Stress zu "haben".
Und den gilt es situationsabhängig gar nicht aufkommen zu lassen.

Du hast oben gechrieben, dass du bei Ute Blaschke-Berthold warst und sie bis auf die unterste Ebene des Körpers, die Zelle gehe, um Verhalten zu ändern.

Ursachenbekämpfung ist für mich auch der richtige Weg, um einen Hund tatsächlich zu helfen.

Auf diesem Weg sollte man aber lieber mit langsamer "Gewöhnung" statt krasser Konfrontation arbeiten.
Der Schuss kann bei letzterer Methode nämlich ganz schön nach hinten los gehen.

Oder was habe ihr auf dem Seminar so vorgestellt bekommen?

So langsam driften wir hier zum "Thema Tagesseminar mit.." ganz schön ab :lol:
 
PerlRonin schrieb:
Tja, dann verschliesst Du Dir aufgrund von persoenlicher Voreingenommenheit eine Menge Optionen, Deinen Kunden zu helfen, an Stellen wo Du mit Deiner Methodik vielleicht an Grenzen stoesst.
Um Gottes willen, meinen Kunden helfe ich anders! Ich bin kein Hundetrainer.
Ich hatte bei meinem schwierigen Hund oft genug Grenzen und erst, als ich dann darauf umgestiegen bin, mir Gedanken darüber zu machen, wie etwas beim Hund ankommen kann und was er denkt und wie er fühlt, hat es funktioniert.

konni schrieb:
War mir klar, dass es jetzt in diese Richtung geht. ;)

Es gab die verschiedensten Situationen. Davon abhängig habe ich mit oder ohne Einwirkung gearbeitet.
Das Ergebnis des Unwohlseins war immer vorhanden.
Warum, in welche Richtung geht es denn?!

Meine Frage hat darauf abgezielt, ob Du den Hund einfach seine Aggression hast ausleben lassen oder eben nicht.
Weil ich bei den meisten Hunden erlebt habe, wenn sie ihre Aggressionen ausgelebt haben, dass sie sich durchaus wohl gefühlt haben, zumindest abreagiert.
Und genau auf das wollte ich raus, dass das, was der Hund tut, dazu führt, dass er sich 'besser' fühlt.

Aber Du hast es ja schon gesagt: Du hast gearbeitet! Also nicht einfach machen lassen.

Was wir bei Ute gemacht haben: Den Hund mit Massage entspannt, wenn andere Hunde im gleichen Raum gewesen sind, uns mit dem Hund beschäftigt, als andere Hunde daneben waren.
 
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