manurtb schrieb:
Eigentlich nicht.
Hm, das nennt sich Verhaltenspsychologie, wenn ich mich nicht täusche!
Verhalten wird gezeigt, damit sich der eigene Zustand verbessert.
Ich glaube nicht, dass dies der Komplexitaet der Situation gerecht wird. Hast das Beispiel der Fehlkonditionierung froehlich ignoriert weil es nicht in Dein Konzept passt?
manurtb schrieb:
Wobei er natürlich trotzallem in Patentrezepten und Standard-Methoden wieder seinen Fundus findet. Nicht zu vergessen, dass er natürlich eine gewisse Sicht auf Hunde hat und danach auch handelt.
Ich denke, er vermarktet seinen Mix geschickt, keine Frage. Aber dieses Rumhüpfen in Methoden ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss.
Mir ist bereits aus Deinem ersten Post voellig klar, dass Du ein Problem mit Baumann hast, allerdings habe ich echte Zweifel, dass das aus persoenlicher Erfahrung herruehrt.
Er ist insofern gegen Patentrezepte, dass es keine einheitliche Methode gibt, nach der alle Hunde therapiert werden koennen. *NATUERLICH* hat er ein Repertoir an erprobten und von vielen benutzten Methoden, mit einem Hund zu arbeiten. Der baut doch nicht auf der gruenen Wiese weil er der Meinung ist, dass 10,000 Jahre lang nur Mist gebaut wurde, und man das alles vergessen muss.
Vielmehr ist genau das die Denke der Patentrezeptler.
Bad news, pal: There *is* no silver bullet.
Ja, er kennt den Vorwurf er habe keine klare Linie. Den Hardlinern ist er zu weich, weil er auch vor TTouches nicht zurueck schreckt, der Animal-Learn-Fraktion ist er zu hart weil er durchaus mit Leinenrucks - und ja, auch mit E-Geraet, siehe Beispiel in seinem Buch - arbeitet.
Du hast weiter oben geschrieben "so zu arbeiten ist nicht mein Fall". Tja, dann verschliesst Du Dir aufgrund von persoenlicher Voreingenommenheit eine Menge Optionen, Deinen Kunden zu helfen, an Stellen wo Du mit Deiner Methodik vielleicht an Grenzen stoesst.
manurtb schrieb:
Richtig, es geht um Lebewesen. Und warum sollte ich da Verhalten mit Abbruch unterdrücken?!
Weil "Grenzen setzen" artgerecht ist. Das macht man (theoretisch) sogar mit Kindern. Es gibt Alternativen zu
"Nein Torben-Jens, der fremde Mann moechte nicht, dass Du ihm Dein Sandtoertchen an den Anzug wirfst".
Wuerdest Du 'nen Hund der Menschen frisst nicht unterbrechen?
Schau' Dir 'mal Hunde bei der Erziehung ihrer Welpen an, da geht's teilweise aeussert ruppig her.
Nebenbei bemerkt, ist ein Schmerzschrei auch ein Abbruch-Signal.
manurtb schrieb:
Vor allem und das finde ich sehr interessant wird das gerne bei hochemotionalem Verhalten eingesetzt. Warum?! Was gewinne ich, wenn ich ein Verhalten nicht mehr zeigen lasse und was tu ich dem Lebewesen an, bei dem ich das mache?!
Du bietest ihm *moeglicherweise* eine Alternative die vielleicht garnicht erst Stress aufkommen laesst, der dann anschliessend in Aggression kanalisiert werden muss.
Nur weil Du Dir in Deinem speziellen Fall nicht vorstellen kannst, dass eine Unterbrechung von Verhalten sinnvoll ist - was je nach Hund und Situation voellig richtig sein kann - heisst das ja nicht, dass das bei einem anderen Hund mit einem anderen Naturell und einem anderen Trigger auch verkehrt ist.
Dieser religioese Absolutismus ist mir immer zu einfach. So simpel ist die Welt nicht.