Wolfgang
KSG-Haarspalter™
© Leipziger Volkszeitung vom Donnerstag, 18. November 2004
Statt der Kugel erhält Isa einen Platz im Tierheim
Eilenburg/Canitz. Ein streunender Hund sorgte im Thallwitzer Ortsteil Canitz im Muldentalkreis am Abzweig nach Lossa für Aufregung. Nach dem Jagdgesetz können streunende Tiere abgeschossen werden. Günter Volkmer, der als Jäger informiert wurde, griff aber nicht zur Jagdwaffe sondern zum Hörer. Er rief im Tierheim Wurzen an und versprach sich davon Hilfe bei der weiteren Vorgehensweise. "Für einen Jäger dominiert nicht in jedem Fall der Abschuss, sondern Hege und Pflege stehen im Vordergrund", räumt Volkmer mit landläufigen Irrtümern auf.
Dem Anruf im Trauschkenweg folgte erstmal Ernüchterung. "Ich möchte nicht das Telefonat mit dem Leiter des Tierheims schildern, aber auf alle Fälle war es keine Werbung für den Wurzener Tierschutzverein", deutet der Nischwitzer Jäger an. Allerdings habe dessen Frau eingelenkt und den Anrufer nach Eilenburg verwiesen. Thallwitz hat einen Vertrag mit dem dortigen Tierschutzzentrum, das jährlich sechs bis sieben herrenlose Hunde und etwa zwei Dutzend Katzen aus der Gemeinde aufnimmt.
Beim Anruf in Eilenburg, so Volkmer, stellte sich heraus, dass der besagte Hund von Tierschützern und einem Canitzer schon tagelang versorgt werde, um Vertrauen aufzubauen. Das sei allerdings noch nicht gelungen.
Das ausgesetzte Tier, so berichtet Volkmer weiter, hatte noch eine Kette um den Hals, machte einen verschüchterten Eindruck und ließ keinen an sich heran. Nach einer Betäubungsspritze des Falkenhainer Tierarztes gelang es Waltraute Wolf, Leiterin des Eilenburger Tierheims, die Mischlingshündin in ihr Auto zu verfrachten und ins Eilenburger Tierheim zu fahren.
"Das Tier muss viel durchgemacht haben, es ist lieb zu anderen Hunden, aber Menschen gegenüber misstrauisch, gerät noch immer in Panik und will fliehen, wenn man sich nähert", erzählt Wolf. "Vor kurzem ist es uns aber zum ersten Mal gelungen, die Hündin an die Leine zu nehmen", nennt sie erste Erfolge im Umgang mit dem verschüchterten Tier. Die schwarze lockige Hündin, in deren Adern vermutlich das Blut von Schäferhund und Collie fließt, soll ein neues Zuhause finden. Ihr Herrchen müsste aber ein Mensch sein, der langsam Vertrauen aufbaut und mit dem Tier, das die Eilenburger inzwischen Isa nennen, viel redet ...
Ingrid Leps
Tierschutzzentrum Eilenburg und Umgebung, 04838 Eilenburg, Am Färberwerder 14, Telefon: 03423/758928
Statt der Kugel erhält Isa einen Platz im Tierheim
Eilenburg/Canitz. Ein streunender Hund sorgte im Thallwitzer Ortsteil Canitz im Muldentalkreis am Abzweig nach Lossa für Aufregung. Nach dem Jagdgesetz können streunende Tiere abgeschossen werden. Günter Volkmer, der als Jäger informiert wurde, griff aber nicht zur Jagdwaffe sondern zum Hörer. Er rief im Tierheim Wurzen an und versprach sich davon Hilfe bei der weiteren Vorgehensweise. "Für einen Jäger dominiert nicht in jedem Fall der Abschuss, sondern Hege und Pflege stehen im Vordergrund", räumt Volkmer mit landläufigen Irrtümern auf.
Dem Anruf im Trauschkenweg folgte erstmal Ernüchterung. "Ich möchte nicht das Telefonat mit dem Leiter des Tierheims schildern, aber auf alle Fälle war es keine Werbung für den Wurzener Tierschutzverein", deutet der Nischwitzer Jäger an. Allerdings habe dessen Frau eingelenkt und den Anrufer nach Eilenburg verwiesen. Thallwitz hat einen Vertrag mit dem dortigen Tierschutzzentrum, das jährlich sechs bis sieben herrenlose Hunde und etwa zwei Dutzend Katzen aus der Gemeinde aufnimmt.
Beim Anruf in Eilenburg, so Volkmer, stellte sich heraus, dass der besagte Hund von Tierschützern und einem Canitzer schon tagelang versorgt werde, um Vertrauen aufzubauen. Das sei allerdings noch nicht gelungen.
Das ausgesetzte Tier, so berichtet Volkmer weiter, hatte noch eine Kette um den Hals, machte einen verschüchterten Eindruck und ließ keinen an sich heran. Nach einer Betäubungsspritze des Falkenhainer Tierarztes gelang es Waltraute Wolf, Leiterin des Eilenburger Tierheims, die Mischlingshündin in ihr Auto zu verfrachten und ins Eilenburger Tierheim zu fahren.
"Das Tier muss viel durchgemacht haben, es ist lieb zu anderen Hunden, aber Menschen gegenüber misstrauisch, gerät noch immer in Panik und will fliehen, wenn man sich nähert", erzählt Wolf. "Vor kurzem ist es uns aber zum ersten Mal gelungen, die Hündin an die Leine zu nehmen", nennt sie erste Erfolge im Umgang mit dem verschüchterten Tier. Die schwarze lockige Hündin, in deren Adern vermutlich das Blut von Schäferhund und Collie fließt, soll ein neues Zuhause finden. Ihr Herrchen müsste aber ein Mensch sein, der langsam Vertrauen aufbaut und mit dem Tier, das die Eilenburger inzwischen Isa nennen, viel redet ...
Ingrid Leps
Tierschutzzentrum Eilenburg und Umgebung, 04838 Eilenburg, Am Färberwerder 14, Telefon: 03423/758928