Genau darauf wollte ich hinaus. Wie stellt man denn fest, ob jemand wirklich Hilfe benötigt oder sein Geld nicht vielleicht schon für Alkohol oder Zigaretten ausgegeben hat? Natürlich brauchen solche Leute auch Hilfe, aber bestimmt nicht in Form eines kostenlosen Hundetrainings
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Am heftigsten ist mir allerdings meine Hospitation bei der Tafel in Erinnerung geblieben. Da kommen Leute in ihren eigenen Autos vorgefahren, rauchen sich erstmal noch ein paar, tippen auf den neuesten Handys rum und tragen teure Markenklamotten, die es bestimmt nicht in der Kleiderkammer gibt...Und genau diese Leute kommen zur Ausgabe, tatschen die Lebensmittel an, meckern rum, dass ihnen die dargebotene Ware nicht passt und sie was besseres wollen und so weiter und so fort. Die wirklich Hilfebedürftigen trauen sich oft gar nicht erst zur Tafel, sondern sitzen Zuhause und drehen jeden Cent dreimal um...Das ist meiner Meinung nach das größte Problem in der sozialen Arbeit.
Bei uns in der Sozialberatung hat der größte Teil der Klienten den Hals nicht voll gekriegt. Da saßen junge Mütter, die über 1.000€ von der Kirche und aus Stiftungsgeldern erhalten haben und trotzdem nicht über die Runden kamen (aber die Fingernägel von denen waren auf's Feinste zurechtgemacht). Dann war da eine Roma Familie deren Vater die Sozialarbeiterin allen Ernstes verflucht hat, weil der Scheck über 1.200€ eine einmalige Sache war...
Ich stelle mir das bei dem vorgestellten Projekt sehr schwierig vor, die Hilfe wirklich nur denen zukommen zu lassen, die sie auch verdienen. Und klar weiß ich, dass man Bedürftigen nicht das Recht absprechen sollte zu rauchen oder ein Auto zu fahren, aber warum müssen sie dann auch noch einen Hund halten ? Wenn es um die sozialen Kontakte und die Gesellschaft geht, tut es da nicht auch eine Katze (wobei ich mich da nun nicht mit den Kosten auskenne) oder ein Hamster? Ich stelle mir da halt Leute vor, die vielleicht schon mehrere Hunde halten und bisher kein Geld für's Training über hatten. Ist das denn wirklich der Sinn der Sache oder wer soll mit dieser Aktion erreicht werden?