Sahara Geiseln sollen zahlen/ Eure Meinung

Hab das heut früh in der Zeitung gelesen und setz den Beitrag mal hier rein.

Berlin (dpa) - Die Sahara-Geiseln müssen sich an den Kosten für ihre Befreiung und Rückführung beteiligen. Das machte der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Hans Martin Bury (SPD), am Mittwoch im Bundestag deutlich. Dabei werde nach der Leistungsfähigkeit der Betroffenen entschieden, sagte der Staatsminister.
Anfang des Jahres waren mehrere Gruppen von Abenteuertouristen im algerischen Teil der Sahara entführt worden. Während eine Gruppe nach einer Militäraktion frei kam, dauerte die Geiselhaft für 14 weitere Geiseln, darunter 9 Deutsche, fast ein halbes Jahr.


Was meint Ihr dazu. Findet Ihr das richtig?
Treffen kann es jeden.
Hatte deswegen schon ne Diskussion auf Arbeit und ich finde, wer in unsichere Länder in Urlaub fährt (zu dem es auch diesbezüglich Listen mit Empfehlungen von solchen Ländern gibt, sollte schon an den Kosten beteiligt werden.

Ich finde es richtig, daß die ehemaligen Geiseln sich an den Kosten ihrer Befreiung beteiligen sollen, denn sie wußten, daß sie in ein Land mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen reisen.

Mein Vater hat viele Jahre in Nigeria gearbeitet, auch zu den Zeiten der großen Unruhen. Wenn dort etwas passiert wäre, hätte er auch zusehen müssen, wie er nach Hause kommt und die Kosten dafür wären ihm nicht abgenommen worden.

ich finde es nicht nur moralisch total daneben, dass sie zahlen sollen, sondern schlicht und einfach unverschämt!

ich persönlich zahle so viele unnütze steuern, zahle ich die nicht sofort, kriege ich volles programm vom fiskus - aber hauptsache die regierung lässt sich erst mal 2 monate zeit die eigenen leute aus diesem horror-szenario raus zu holen.
(1 toter!)
dafür, dass es schneller geht, hätte ich gerne ne steuer bezahlt!-freiwillig!

finde es völlig ok das sie bezahlen sollen.
sie wußten das sie sich in ein gefährliches gebiet begeben, das war bekannt.
sie brauchten doch den ultimativen kick, sonst hätten sie sich ne andere strecke ausgewählt. son extra kostet halt

Finde ich total beknackt, dass sie zahlen sollten.

Überall kann etwas passieren!!!

Ich hoffe ( vermutlich vergebens) das die Bundesregierung diesen Geiseln jeden Cent der Kosten und des Aufwandes in Rechnung stellt (geschätzt 4,5 Mio.). Wer trotz deutlicher und mehrfacher Warnung in Länder reist die als potentiell gefährlich gelten, Länder,oder Landesteile, von deren Besuch das Auswärtige Amt nachdrücklich abrät ( verbieten kann man es ja nicht), soll bitte seine Abenteuerlust nicht auf Kosten der Steuerzahler und Allgemeinheit befriedigen. Noch unverschämter ist es, auch noch Vorwürfe gegen die Bunderegierung bzw. das AA im nachhinein zu erheben. Ob nun diese Geiseln oder damals die Göttinger Familie in Indonesien... alle wußten worauf sie sich einlassen. Wenn sie wollen, bitte sehr, aber nicht auf meine Kosten.

Von 1997 bis 1998 hat ein Verwandter 2 Jahre lang in Agadez gearbeitet und kennt aus dieser Zeit das Aïr ganz gut; damals kam es auf beiden Seiten der Grenze (Algerien/Niger) regelmässig zu Überfällen und Entführungen auf Touristen. Die wurden damals, trotz aller Warnungen, von europäischen Reiseunternehmen noch zu solchen Tripps nach Agadez oder Tamanrasset eingeflogen.

Mag sein,dass aus Gründen politischer Korrektheit das AA vor dem Mai eine andere Information auf der Homepage hatte, aber man kann ja auch mal das 'Jeune Afrique' oder andere Quellen studieren. Ich kann es mir aber nur schwer vorstellen, dass das AA für Algerien-Touristen Entwarnung gibt / gab. Sooo leichtsinnig sind die nun auch nicht.

Es ist auch in diesem Jahr vor der Reise der Touristen zu blutigen Auseinandersetzungen in der fraglichen Region ("Gräberpiste") gekommen, an denen die islamischen Terroristen eifrig beteiligt waren.
Für mich steht fest, dass sich die Urlauber wissentlich in Gefahr begeben haben, allerdings sollte meiner Meinung nach auch der/die Reiseveranstalter haftbar gemacht werden, denn selbst wenn das AA nicht vor Reisen in diese Region gewarnt hätte, so wußten die Reiseveranstalter in jedem Fall um das Risiko!
Nachträglich zu behaupten, dass man das Risiko falsch eingeschätzt habe ist ein Witz.

So, nun habe ich mich noch erkundigt, zwecks Selbstbeteiligung bei Rettungseinsätzen:

(unverletzte) Bergsteiger aus der Wand mit Helikopter gerettet (in der Schweiz) € 2.500,00 /pro Person

Höhlenrettung pro Person € 2.200,00 bis ~ € 10.000,00 - wobei Bergwacht, Höhlenrettung und Feuerwehr die Gebühren jeweils getrennt anfordern

Bei Sturmwarnung gerettete Segler durch die WAPO auf dem Bodensee (aktueller Fall) € 2.200,00 pro Person - mit Bootsbergung plus ~ € 3.000,00

Bei Großveranstaltungen, bei denen extra viel Polizei benötigt wird, wird der Veranstalter - je nach Aufwand - zur Kasse gebeten
Diese Auskünfte erhielt ich bei den entsprechenden Institutionen. - Wobei ich nun nicht nachfragte, ob dies Bundeseinheitlich geregelt ist, oder ob die einzelnen Bundesländer 'ihr eigenes Süppchen' zum auslöffeln austeilen.



Hans

Nö Sonic, find ich nicht total daneben. Flex hat es ganz gut beschrieben.
Ich würde es einsehen, wenn Urlauber in einem als sicher geltenden Land gekidnapt werden, das dann der Staat die Kosten übernimmt. Aber nicht in diesem speziellen Fall, wo die Steuerzahler für die Abenteuerlust einiger zur Kasse gebeten werden.
Ob Du, bzw wir unnütze Steuern zahlen, steht auf einem anderen Blatt.

Ich schließe mich Hans in vollem Umfang an!

Ich muss mich gegen alle Widrigkeiten des Lebens selbst versichern oder falls ich darauf verzichte, selbst bezahlen. Und wenn ich mich grob fahrlässig oder vorsätzlich in Gefahr begebe und dadurch geschädigt werde, zahlt noch nicht mal die Versicherung.

Warum sollte der Steuerzahler diesen "Abenteuertouristen" ihren Kick finanzieren?

ich bin keinesfalls reich und schmeisse mein bisschen kohle zum fenster raus (ausser bei douglas ) -
aber wenn es darum geht, jemandem in not zu helfen (egal ob tier oder mensch!), drücke ich auch einen 5er ab!

und ich finde halt, das es jedem urlauber passieren kann.

wie war die schlagzeile heute morgen, die ich las?
"familienvater in der türkei im knast, weill der sohnemann steine mit nach germany nehmen wollte!"

soll man da auch lethargisch mit den schultern zucken und sagen :"tscha, pech gehabt - hätte er doch wissen sollen!!"

Hallo zusammen,

ich schließe mich auch Flex und Hanibal etc. an.

Eine Kollegin von mir wollte sogar in den Irak-Krieg reisen, weil es da so abgeht und das bestimmt lustig wäre ... und Zitat Angang "Die Journalisten sind ja auch da und überleben das auch. Das kann gar nicht so schlimm sein..." Zitat Ende !!!!!

Alles was Recht ist ... aber für solche Menschen zahle ICH NICHT.

Original geschrieben von Sonic
wie war die schlagzeile heute morgen, die ich las?
"familienvater in der türkei im knast, weill der sohnemann steine mit nach germany nehmen wollte!"

soll man da auch lethargisch mit den schultern zucken und sagen :"tscha, pech gehabt - hätte er doch wissen sollen!!"

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"Lethargisch" kannste weglassen, Pech war, dass er erwischt wurde und ja, das hätte er wissen sollen.

Die gesellschaftliche Tendenz, immer mehr Selbstbestimmung zu fordern, immer weniger Eigenverantwortung übernehmen zu wollen und dem Staatswesen immer mehr Verantwortung aufzuhalsen, findet absolut nicht meine Zustimmung.

Ich finde auch, das Flex es sehr gut umschrieben hat und schliesse mich dem an.

Wie war das doch gleich?? :Wer sich in Gefahr begibt....

Gruss Bille

Original geschrieben von Sonic
ich bin keinesfalls reich und schmeisse mein bisschen kohle zum fenster raus (ausser bei douglas ) -
aber wenn es darum geht, jemandem in not zu helfen (egal ob tier oder mensch!), drücke ich auch einen 5er ab!

und ich finde halt, das es jedem urlauber passieren kann.

wie war die schlagzeile heute morgen, die ich las?
"familienvater in der türkei im knast, weill der sohnemann steine mit nach germany nehmen wollte!"

soll man da auch lethargisch mit den schultern zucken und sagen :"tscha, pech gehabt - hätte er doch wissen sollen!!"

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Tiere kommen durch den Menschen in Not, da helfen wir auch jederzeit. Menschen kommen oftmals durch eigene Dummheit in Not und sowas unterstütze ich nicht.

Bzgl. des Vaters, der in der Türkei im Knast sitzt kann ich nur sagen, daß es Ein- und Ausfuhrbestimmungen gibt, die bekommt man soweit ich weiß, mit den Reiseunterlagen, so daß keiner sagen kann, daß hab ich nicht gewußt.

Algerien, Syrien, Jemen, Lybien sind Länder, die schon seit Jahren beim AA als unsicheres Reiseziel gelten. Meiner Meinung nach muß man dann ja nicht gerade da Urlaub machen und wenn es dann schief geht, denn Staat (letztendlich uns Steuerzahler) dafür aufkommen lassen.

Touristen sind überall bedroht, auch der Frankfurt-Besucher aus der Wetterau durch (albanische) Hütchenspieler .

Aber wer sich nicht informiert, bevor er in ein Land wie Algerien fährt und sich dort in eine Gegend begibt, die es auch ohne moslemisch verwirrte Räuberbanden in sich hat, der soll mitzahlen. Schliesslich herscht dort seit über 10 Jahren Bürgerkrieg - anders kann man es leider nicht nennen.

Diese Leute haben ganz klar Mitschuld, und damit sind sie nicht besser, als die Flachlandtiroler, die mit Turn- oder Stöckelschuhen aus Gebirgswänden geborgen werden müssen. Sie sind lediglich wesentlich leichtsinniger, als die Letztgenannten.

Wer in die Sahara will, der kann das ungefährdet in Libyen tun (derzeit), oder in Tunesien (ziemlich ungefährdet) oder in Marokko (dito). Aber wer es in Algerien oder im Tschad tut OHNE sich da WIRKLICH auszukennen, der ist *Schere_im_Kopf*.

Nachzufragen wäre noch, da ja auch ein Schweizer dabei war (die Schweiz bezahlt prinzipiell KEIN Geld bei Entführungen), wie dessen Freilassung 'verrechnet' wird...

Zumindest einen großen Teil der Zahlungen an den deutschen Staat werden die Heimkehrer sicher mit Exclusivstorys (bei Stern, Spiegel, etc.) wohl auch wieder hereinbekommen...

Hans

@wolfgang
sehe ich nicht so.

aber ich denke mal, dass den ex-geiseln es wahrscheinlich eh ziemlich egal ist, ob sie zahlen müssen oder nicht.
wenn man sowas durch gemacht hat, sind andere dinge wichtiger als geld!

Original geschrieben von Bine 16


Tiere kommen durch den Menschen in Not, da helfen wir auch jederzeit. Menschen kommen oftmals durch eigene Dummheit in Not und sowas unterstütze ich nicht.

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die katze, die durch ihre eigene dummheit vom baum nicht mehr runter kommt, wird auch subito von der feuerwehr "gerettet".
- wer zahlt den einsatz dann? - richtig, der steuerzahler!

Tja, ich finde, jeder, der im Straßenverkehr verletzt wird, sollte für seine Rettung und Mittel zur Gesundung selbst bezahlen - immerhin hat er von den Gefahren gewußt, als er sich vor die Tür begab.

1 Jahr Gefangenschaft und dann das, das ist wie nochmal drauf gespruckt.
Und solange sich Regierungen Prunk und unnötigen Mist leisten und dafür Milliarden ausgeben (Umzug des Bundestags von Bonn nach Berlin, um nur ein Beispiel zu nennen), solange finde ich solche Aktionen unverschämt !!

Original geschrieben von Kirsten
Tja, ich finde, jeder, der im Straßenverkehr verletzt wird, sollte für seine Rettung und Mittel zur Gesundung selbst bezahlen - immerhin hat er von den Gefahren gewußt, als er sich vor die Tür begab.

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Tut derjenige ja auch- er zahlt Beiträge in die Krankenversicherung.
Und die Mittel zur Gesundung, sprich Tabletten und solche Sachen zahle ich mit dem Zuzahlungsbetrag extra noch.
Kirsten 6- setzen

Sonic bei der Rettung von Tieren, wie Du es beschrieben hast, werden die Kosten dem Besitzer zugeschlagen, soviel mir bekannt ist.

Original geschrieben von Hanibal



Sonic bei der Rettung von Tieren, wie Du es beschrieben hast, werden die Kosten dem Besitzer zugeschlagen, soviel mir bekannt ist.

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wo kein besitzer, da kein anderer rechnungsempfänger - ausser der staat, bzw. die kommune oder die stadt.

die ganzen tierrettungswagen, die z.b. überfahrene hunde von der strasse kratzen, werden auch (gott sei dank) teilweise von der stadt bezahlt.

Original geschrieben von Kirsten
Tja, ich finde, jeder, der im Straßenverkehr verletzt wird, sollte für seine Rettung und Mittel zur Gesundung selbst bezahlen -

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Kirsten,

wenn es sich um einen grobfahrlässig verschuldeten Unfall (z.B. mit Alk, Drogen, etc,) handelt, fordern die Versicherungen und die Rettungskräfte selbstverständlich Geld vom Verursacher! - Siehe meinen ersten Beitrag zum Thema.


Hans