Crabat schrieb:
(Das ist wie im Vergleich zu verlangen, dass Frauen keine Miniröcke mehr tragen dürfen, weil man den Männern nicht trauen kann. Da weist man den Frauen eine Verantwortung zu, die sie nicht tragen müssen.)
Wenn es gesetzlich festgelegt wäre, dann möchte ich nicht die Frau sein, die sich dem durch Missachtung entzieht, wenn etwas passiert.....vergleichsweise.
Demnach sollte man sich also nicht an die Auflagen halten und gelistete Hunde ganz normal wie jeden anderen Hund einfach laufen lassen?
Und damit erreiche ich dann eher etwas, als wenn ich mich - im Interesse meiner mir anvertrauten Hunde - an die bestehenden Gesetze halte?
Tut mir leid, ich versteh es offensichtlich nicht.
Wir reden hier ja nicht von irgendwelchen Richtlinien, die viel Spielraum lassen nach allen Seiten, sondern von gesetzlich festgelegte Auflagen.
Ich kann selbstverständlich Lucky einfach mal loslaufen lassen mit den anderen Hunden ungeachtet der gesetzlichen Bestimmungen. Einfach weil ich finde, dass er auch ein Recht darauf hat als ganz normaler Hund sein Sozialleben und seinen Freiheitsdrang auszuleben.
Und wenn dann - durch welche Umstände auch immer - mein Hund zu Schaden kommt, liegt es also nicht an mir und meiner Handlung, sondern weil andere Gesetze erlassen, die überflüssig, rassistisch und intolerant sind?
Wenn ich als Halter einen Hund zur Bewachung von Räumlichkeiten einsetze und mir bewusst ist, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Einbruch unverhältnismäßig hoch liegt, dann setze ich nicht nur meinen Hund einer möglichen Gefahr aus.
Es kann also durchaus sein, dass auch ein Mensch zu Schaden kommt.
Jetzt könnt ich sagen, er ist selbst schuld, wenn er versucht etwas zu tun, was nicht gesetzlich ist....aufgrund meiner Vorgehensweise ist dann aber ein Schaden entstanden, der unter Umständen vielleicht auch rechtliche Konsequenzen für mich haben kann...je nachdem wie ich mich im Vorfeld rechtlich abgesichert habe bei meinem Tun.
In jedem Fall habe ich durch meine Handlung - egal wer dadurch zu Schaden kommt - einen Weg dazu bereitet.
Und nochmal....wenn ich weiß ( und das setze ich einfach voraus, wenn ich Halter eines Listenhundes bin), dass Vorurteile zu irrationalem Handeln führen können, dann überlege ich gerne auch ein viertes Mal, welche Konsequenzen das für meinen mir anvertrauten Hund haben kann. Das ist nicht weniger paranoid als das Verhalten von Menschen, die erst diese Haltung möglich machen fürchte ich, aber immer noch besser, als wenn ich ignorant ausblende, was los ist.
LG
Nicole