Also bei uns ist es weder linear noch fließend, eher ein bischen durcheinander.
Als mein Mann 1994 herkam, brachte er den Gabin mit, der ist 1991 geboren, mein Mann hatte in Frankreich vorher auch noch zwei Hündinnen, eine starb fast zeitgleich mit seinem Wegzug, die andere blieb bei seiner Ex und ist nun auch schon lange tot.
Gabin übernahm sofort die Rudelführung (über mich, die ja damals noch fast null Hundeerfahrung hatte, bis auf die bei meinem Opa, DSH-Züchter, da war ich allerdings noch Kleinkind)
1997 begannen wir dann, uns um ein Grundstück zu bemühen, wo wir mit Hund und Sohn zumindestens das Sommerhalbjahr draußen bleiben konnten, dann kam Anfang 1998 die Maya, geboren 1996. Die hatte mein Mann von einem Freund bekommen, der ihm noch einen Welpen aus einem Deckakt mit Gabin schuldig war, ein Welpe war sie da allerdings nicht mehr, ich glaube, der wollte sie los werden (sie ist nicht aus dem erwähnten Deckakt). Ich hatte Maya schon bei diesem Freund kennengelernt und hätte nie geglaubt, dass ich mal was näher mit dieser Hündin zu tun haben würde, ich war über die Haltung dort entsetzt! Maya wurde in einem "Zwinger" gehalten, der ca. 3 Meter lang war, die Tiefe war ca. 1,5 Meter, die Höhe gerade so, dass die Hündin aufrecht stehen konnte (die Ohren stießen noch an die Decke). Sie lief wie eine Geisteskranke immer von rechts nach links und dann von links nach rechts.
Bei uns lief sie auf dem Riesengrundstück uns immer davon, wir haben dann einfach alle Türen (außer die nach ganz draußen natürlich) offen gelassen, so dass sie sich langsam an uns annähern konnte. Mit dem Effekt, dass sie dann irgendwann die Führung über Gabin übernommen hat (ich hatte inzwischen genug dazu gelernt, mich hat sie als "Rudelführer" dann doch akzeptiert.)
Dann kamen so nach und nach Panya und Rebecca, beide aus unserer Zucht, Panya ist Maya´s aber nicht Gabins Tochter, zurückgenommen von einem unzufriedenen Welpenkäufer, wir sind sehr zufrieden mit ihr, am 1. Mai werden wir versuchen, mit ihr die Körung II in Cottbus zu machen, die I hat sie schon, falls es jemand interessiert (Watson? ist auf dem Platz von Andreas P. falls Du gucken kommst, wir sind die mit dem weißen Ford Escort Kombi, franz. Kennzeichen, dazu der Thermo-Hänger mit dem J- Kennzeichen)
Rebecca ist die Enkelin von Maya und Gabin (über Olivia,Tochter der beiden, welche jetzt bei der Polizei in Prag ist).
Rebecca ist außer den noch vorhandenen Junghunden die Jüngste von unserem Stamm, hat eigentlich gar nichts zu sagen, nur wenn es ums Spielen geht ist sie der Chef. Sie lässt sich von keinem anderen Hund ihren Kanister mit Steinen abnehmen, da gibts echt Krieg, ansonsten lässt sie sich alles, aber auch wirklich alles gefallen.
Maya "verteidigt" den Hof nach außen, "zählt" die Passsanten, den anderen ist es relativ wurscht, Besuch ankündigen tun immer die Jüngsten, also unser jetzt noch vorhandener Nachwuchs meldet sich mit lautem Gebell, Maya geht der Sache dann nach und kümmert sich.
Panya ist gerade dabei, Maya von ihrem Thron zu vertreiben. Da beide Hündinnen sehr charakterstark sind und wir keine von beiden hergeben würden, ist das im Moment ein Problem. Wir halten das einigermaßen im Griff, indem wir die Rebecca, die Panya, den Timo und die Tina (unsere zwei Stammhalter aus dem letzen Wurf, welche wir behalten wollen) und die zwei anderen Junghunde die bei uns im Moment in Pflege sind, am Tag im großen Auslauf halten und Maya hat einen seperaten Zwinger am anderen Ende des Grundstücks. Maya können wir nicht mit im Auslauf halten (Krieg mit Panya hin und her ist da gar nicht der Grund), sie geht einfach über jeden Zaun, und damit meine ich über wirklich jeden, so dass sie wenn wir nicht da sind wirklich eingesperrt werden muss. Sie haut übrigens niemals ab, wenn sie über den Zaun geht, macht nur vor dem Grundstück die Gegend unsicher. Weil unser Grundstück sehr lang ist, können die anderen Hunde sie auch nicht ärgern wenn sie in ihrem Zwinger ist, da der große Auslauf am anderen Ende abgezäunt ist.
Wenn wir dann da sind und Maya auch mit raus darf, dann ist sie wieder der Rudelchef, das finde ich irgendwie eigenartig, dass die Hunde, die den ganzen Tag zusammen waren sie dann plötzlich als Rudelchef akzeptieren (außer Panya eben).
Das letzte "A..loch" ist der Gabin. Sein selbstgewähltes Domizil im Haus hat wohl seine Gründe für ihn gehabt. Klar muss er dann auch mit raus, aber er geht nun allem aus dem Wege, läuft ob der klaren weiblichen Überlegenheit eher immer mit gesenktem Kopf durch die Gegend, deshalb gehe ich mit ihm immer extra raus, das tut ihm gut wenn er dann mein "einzigster" Hund ist. Und das ist er dann auch wirklich, darf früh nach dem Weckerklingeln ins Bett zum Kuscheln und hat gerade eben wieder meine Urlaubsbetreuungshündin, welche ich ja auch im Haus halten muss wegen der "bösen" Weiber da draußen, voll in ihre Schranken verwiesen, er ist im Haus der Chef, zumindestens über die Hunde, bei mir hat er nun auch keine Chance mehr, die Verhältnisse zwischen uns sind seit Jahren geklärt!
Wegen Nachtrag: Ratet mal, welcher der Hunde mir der/die Liebste ist. Ich wette, Ihr kommt nicht drauf.
Um es nicht zu spannend zu machen, beantworte ich meine Frage einfach selbst: Es ist die Maya! Sie ist mir vom Charakter her so ähnlich, wir lieben uns wirklich abgöttisch. Die Gute, die nach außen hin so stark wirkt, die hat Angst vor Gewitter! Als ich diese Schwäche bei ihr festgestellt habe, waren wir von dem Tag an die besten Freundinnen, und da sie ja um etliches jünger als Gabin ist, wird sie wohl irgendwann mein nächster "Haushund". (Ein Glück, dass Gabin nicht lesen kann, der sitzt neben mir mit seiner Schnauze auf meinem Knie, während ich das schreibe)