Interessant. Danke für den Tip. Der Film könnt nicht nur wegen dem Hund interessant sein. Hab mal gegoogelt.
Wie sagte Bogey in Casablanca? "Ich glaube, dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft!"
Ein Mann kommt auf den Hund. Und manchmal ist das der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. In diesem Fall bzw. Film schenkt die gute Fee dem guten Mann (Juan, arbeitslos und erfolglos) keine drei Wünsche, sondern einen Hund, der sein grimmiges Aussehen Lüge straft und sich als liebster Hund von Welt entpuppt. Und außerdem verkörpert hund das, was Juan bisher fehlte: Stärke, Mut, Durchsetzungsvermögen. Plötzlich scheint alles möglich. Der Hund wird zum Glücksbringer. Und zum Schluß wird klar, daß die Freundschaft zum Hund ihm wichtiger ist wie der Profit. Juan hat verstanden. Und zur Belohnung gibts auch eine neue Liebe.
Bonbon ist sicher kein Tierfilm, sondern ein Roadmovie, der wohl etwas eigenwillig gedreht ist. Ein Spielfilm, der wie eine Dokumentation gefilmt ist. Die Kamera als Begleiter. Ähnlich wie Monte Hellmans "Asphaltrennen".
Eine kleine Geschichte wird ruhig erzählt. Ein Film, in dem eigentlich nicht viel passiert. Ein Film, in dem es mehr zu sehen gibt, als viele verstehen werden. Kein Film für die breite Masse und wird sicher unterschätzt werden.
Manchmal gibts heutzutage noch Filme, die abseits des Mainstream-Action-Kinos eine Geschichte ohne Action erzählen können. Filme, die keine überbezahlten Schauspieler brauchen, um gut zu sein. Filme, in denen die Darsteller nicht dauernd schwätzen müssen, damit man sie verstehen kann. Filme, die sowohl wahr sein können als auch ein Märchen. Filme, die einen mit einem guten Gefühl entlassen. Vielleicht ist der Film mit dem Hund, der Bombon heißt, ein Bonbon, eine Perle. Mal schaun.
Filmkritiken:
"Eine wunderbare Geschichte mit einem Humor so trocken, wie die Landschaft Patagoniens... eine charmante Erzählung von einem Mann, seinem Hund und seinen Träumen“ -The Observer
"Bombon, dieser bezaubernde Film von Carlos Sorin, erzählt eine Geschichte, in der sich mit bemerkenswerter Natürlichkeit Emotionen und Gefühle offenbaren ... Sollte es eine biblische Verheißung für Menschen reinen Herzens geben, dann würden sicherlich Carlos Sorins Figuren unsere Welt beerben.“ -Clarin
"Eine Erzählung voller Emotionen und von einer ungeheuren ästhetischen Qualität.“ -La Nación
Ein Blick, ein Schweigen, eine kleine, kaum angedeutete Veränderung des Gesichtsausdrucks, die sich bei einer Großaufnahme vage erahnen lässt, sagen mehr aus als alles Reden und alle Wörter.
Was seinen vierbeinigen Titelhelden betrifft, will der argentinische Filmemacher Carlos Sorin das Publikum lediglich dafür sensibilisieren, Hunde nicht wie Gegenstände zu behandeln, sondern fair und natürlich mit ihnen umzugehen. Auch wirkt er dabei weit verbreiteten Vorurteilen über Kampfhunde entgegen: Nicht von Geburt und Natur aus sind diese Tiere gefährlich und böse, vielmehr sind die Züchter, die sie zu angriffslustigen Bestien dressieren wollen, für deren aggressives Verhalten verantwortlich. In Südamerika ist dies offenbar zudem eine Branche, mit der sich noch viel Geld machen lässt.
Ein Mann kommt auf den Hund, möchte man sagen, und gleichzeitig anfügen: Er entdeckt dabei das Leben neu und findet zu sich und einem Auskommen.
Entspanntes Kino für die Freunde der Langsamkeit.
Sehr minimalistisch wird die Geschichte des arbeitslosen Mechanikers erzählt. Das ist gewöhnungsbedürftig, da die Handlung ähnlich karg bleibt wie die patagonische Landschaft, und doch wird diese Schlichtheit von einer Liebenswürdigkeit und Genauigkeit in der Betrachtung unterwandert, so dass man schnell gebannt auf die Leinwand blickt.
Juan und Bombon haben im Grunde eine ähnliche Ausgangssituation. Beide befinden sich auf einem gesellschaftlichen Abstellgleis, auf welches sie durch jeweilige äußere Umstände gelangt sind.
Regisseur Carlos Sorin ist ebenfalls ein guter Beobachter. Einer, bei dem die Figuren nicht viel sprechen müssen, damit man sie verstehen und lieben kann. Einer, der in den Gesichtern und Gesten seiner Figuren forscht und findet.
Eigentlich sollte man vor Filmen, in denen Hunde die Hauptrolle spielen, warnen. Doch "Bombon" ist eine Ausnahme. Dieser wunderbare Film ist aufgrund seines bezaubernden Humors absolut empfehlenswert.
Bilder: