Wolfgang
KSG-Haarspalter™
Online-Tiervermittlung
Da steht ein Pferd im Internet. Und ein Hund...
©
"Wölfchen" sucht ein Zuhause
Ob herrenlose Papageien oder hochpreisige Pferde - bei werden Tiere jeder Art vermittelt. Privatleute, Tierheime, auch Zoohändler dürfen ihre Angebote abgeben - die Resonanz ist gemischt.
Die Hunde Speedy und Coby, die Katzen Max und Moritz sowie die Kaninchen Nepomuk und Hook haben Glück gehabt: Sie haben über das Internet ein neues Zuhause gefunden. Sie sind wie das Pferd Albandi nur einige von rund 200 Tieren, die über die Webseite "www.enimal.de" innerhalb eines halben Jahres untergebracht wurden. "Wir wollen nichts anderes, als Tiere an einen neuen Besitzer vermitteln", sagt Rolf Hilchner, Geschäftsführer der ashampoo GmbH & Co KG in Oldenburg. Der von dem Software-Hersteller eingerichtete Service ist für Anbieter und Kunden kostenlos: "Wir sind kein e-bay."
Seit Februar ist der Service online. Mitte August standen mehr als 2600 Tiere mit Foto auf den Seiten. Neben Hunden und Katzen finden sich Tiere quer durch das Alphabet, unter anderen Chinchillas, Igel, Reptilien wie Leguane, Schlangen, Zwergkaninchen, Papageien und selbst eine griechische Landschildkröte. Die meisten Tiere werden ohne Preisangabe angeboten, es gilt die freie Vereinbarung. Aber es gibt auch ein Pferd für 9000 Euro. "Wir sind von dem Erfolg in dieser kurzen Zeit selbst überrascht", sagt Hilchner. Die Idee mit dem Angebot hatte sein Kollege Jens Klüsener. Die Macher haben sich große Ziele gesetzt: "Wir wollen die Seite zur Standard-Tierseite Deutschlands machen. Denkbar sind 30.000 bis 40.000 Tiere."
Im Web
- die Tiervermittlungsplattform
Anbieter jeglicher Couleur
Die Tier-Anbieter kommen aus ganz Deutschland: Tierheime, Züchter, Zoohandlungen, Privatpersonen und Organisationen, die sich um die Vermittlungen vor allem spanischer Hunde bemühen. So bietet die Tierhilfe Malaga aus Sarstedt bei Hildesheim gleich 52 Hunde zum Preis von je 250 Euro an. Die Mallorca-Hundehilfe in Schwerte an der Ruhr hat 17 Hunde im Angebot - Preis Verhandlungssache.
Die Leiterin des Tiergnadenhofes in Quickborn bei Hamburg, Birgit Möller, hat bisher eine eher mäßige Resonanz für ihre Tiere festgestellt. "Es sind viele Gucker auf der Seite, aber wenige wirkliche Interessenten. Vermittelt wurde noch keins unserer Tiere." Der Gnadenhof hat 7 Pferde und 5 Hunde ins Netz gestellt. Dagegen ist Gudrun Weidmann von der Bremer Zoohandlung Weidmann zufrieden. "Das ist eine schöne Werbung über Fotos, und wir haben schon Schnecken und Chamäleons über das Internet verkauft."
Für Doris Metternich, Leiterin des Tierheims in Buchholz in Niedersachsen läuft die Vermittlung über ihre eigene Homepage besser. "Bei dem großen Angebot bei enimal.de gehen die Tierschutzvereine unter", meint sie. Anfragen habe es gegeben, aber noch keine Vermittlung.
Kein eindeutiges Urteil
Der Deutsche Tierschutzbund in Bonn hat sich zu dem neuen Internet-Angebot noch kein eindeutiges Urteil gebildet. "Es ist gut, dass sich auch die Tierheime dort präsentieren. Wer auf der Seite surft, geht dann vielleicht selbst ins Tierheim", sagt Sprecherin Marion Steinbach. Sie vermisst allerdings bei den Angeboten von Züchtern nähere Angaben über die Welpen. "Interessenten werden möglicherweise durch das niedliche Welpen-Foto verführt und legen sich einen Hund zu, der gar nicht zu ihnen passt."
Vera Jansen, DPA
Da steht ein Pferd im Internet. Und ein Hund...
©
"Wölfchen" sucht ein Zuhause
Ob herrenlose Papageien oder hochpreisige Pferde - bei werden Tiere jeder Art vermittelt. Privatleute, Tierheime, auch Zoohändler dürfen ihre Angebote abgeben - die Resonanz ist gemischt.
Die Hunde Speedy und Coby, die Katzen Max und Moritz sowie die Kaninchen Nepomuk und Hook haben Glück gehabt: Sie haben über das Internet ein neues Zuhause gefunden. Sie sind wie das Pferd Albandi nur einige von rund 200 Tieren, die über die Webseite "www.enimal.de" innerhalb eines halben Jahres untergebracht wurden. "Wir wollen nichts anderes, als Tiere an einen neuen Besitzer vermitteln", sagt Rolf Hilchner, Geschäftsführer der ashampoo GmbH & Co KG in Oldenburg. Der von dem Software-Hersteller eingerichtete Service ist für Anbieter und Kunden kostenlos: "Wir sind kein e-bay."
Seit Februar ist der Service online. Mitte August standen mehr als 2600 Tiere mit Foto auf den Seiten. Neben Hunden und Katzen finden sich Tiere quer durch das Alphabet, unter anderen Chinchillas, Igel, Reptilien wie Leguane, Schlangen, Zwergkaninchen, Papageien und selbst eine griechische Landschildkröte. Die meisten Tiere werden ohne Preisangabe angeboten, es gilt die freie Vereinbarung. Aber es gibt auch ein Pferd für 9000 Euro. "Wir sind von dem Erfolg in dieser kurzen Zeit selbst überrascht", sagt Hilchner. Die Idee mit dem Angebot hatte sein Kollege Jens Klüsener. Die Macher haben sich große Ziele gesetzt: "Wir wollen die Seite zur Standard-Tierseite Deutschlands machen. Denkbar sind 30.000 bis 40.000 Tiere."
Im Web
- die Tiervermittlungsplattform
Anbieter jeglicher Couleur
Die Tier-Anbieter kommen aus ganz Deutschland: Tierheime, Züchter, Zoohandlungen, Privatpersonen und Organisationen, die sich um die Vermittlungen vor allem spanischer Hunde bemühen. So bietet die Tierhilfe Malaga aus Sarstedt bei Hildesheim gleich 52 Hunde zum Preis von je 250 Euro an. Die Mallorca-Hundehilfe in Schwerte an der Ruhr hat 17 Hunde im Angebot - Preis Verhandlungssache.
Die Leiterin des Tiergnadenhofes in Quickborn bei Hamburg, Birgit Möller, hat bisher eine eher mäßige Resonanz für ihre Tiere festgestellt. "Es sind viele Gucker auf der Seite, aber wenige wirkliche Interessenten. Vermittelt wurde noch keins unserer Tiere." Der Gnadenhof hat 7 Pferde und 5 Hunde ins Netz gestellt. Dagegen ist Gudrun Weidmann von der Bremer Zoohandlung Weidmann zufrieden. "Das ist eine schöne Werbung über Fotos, und wir haben schon Schnecken und Chamäleons über das Internet verkauft."
Für Doris Metternich, Leiterin des Tierheims in Buchholz in Niedersachsen läuft die Vermittlung über ihre eigene Homepage besser. "Bei dem großen Angebot bei enimal.de gehen die Tierschutzvereine unter", meint sie. Anfragen habe es gegeben, aber noch keine Vermittlung.
Kein eindeutiges Urteil
Der Deutsche Tierschutzbund in Bonn hat sich zu dem neuen Internet-Angebot noch kein eindeutiges Urteil gebildet. "Es ist gut, dass sich auch die Tierheime dort präsentieren. Wer auf der Seite surft, geht dann vielleicht selbst ins Tierheim", sagt Sprecherin Marion Steinbach. Sie vermisst allerdings bei den Angeboten von Züchtern nähere Angaben über die Welpen. "Interessenten werden möglicherweise durch das niedliche Welpen-Foto verführt und legen sich einen Hund zu, der gar nicht zu ihnen passt."
Vera Jansen, DPA