Kurzer Statusbericht: Alles unverändert. Weiß nicht, ob das jetzt gut oder schlecht ist. Ein bisschen von beidem.
Sieh es mal so Natalie:
die Anämie kriegst du notfalls noch mal hin. Gegen eine SIRS braucht du mindestens zur Hälfte Hilfe vom lieben Gott (oder wer auch immer sich für unsere Hunde zuständig fühlt). Von daher finde ich "unverändert" absolut gut. Hatte echt schon Angst, hier reinzugucken
Gut ist auch: Nach wie vor kein Erbrechen, kein Durchfall, keine Appetitlosigkeit, kein Fieber, keine Hypothermie, kein Zittern oder ähnliche neurologische Ausfälle.
Eben.
Wegen Durchfall hab ich noch mal nachgedacht: den würde ich nicht unbedingt sofort unterbinden, sofern sie einen hätte oder vielleicht noch einen bekommt. Lieber flüssigeren Stuhl, als Giftstoffe zurückbehalten.
Schlecht ist: Der Aszites ist nicht zurück gegangen trotz leichter Entwässerungsmittel. Also zumindest nicht sehr, auch da bin ich mir nicht ganz sicher. Das macht mir jetzt schon ziemlich Angst, dass da was ernsteres mit der Leber ist und die hohen Leukos daher kamen. Aber andererseits ist kein Ikterus zu sehen.
Für einen Ikterus müsste die Leber (vor allem) entweder massiv von außen gestaut werden (gequetscht, wenn du so willst) oder einen primären Schaden haben. Sowas wie eine Überlastung kann jetzt natürlich auch auftreten, sie muss ja die ganzen Giftstoffe jetzt verarbeiten (alle Medis, das Cortison und die Giftstoffe der Bakterien) - aber da solltest du dir wirklich nicht allzusehr den Kopf zerbrechen. Das ist durchaus reversibel. Hier machst du dich mit Beobachten wirklich
nur unnötig kirre.
Der Aszites als solcher ist weit ernster zu nehmen, als die Frage, ob ihre Leber durch den Aszites nun diese oder jene Parametererhöhung hat.
Evtl. liegt es ja auch wirklich "nur" daran, dass grad so viele Anas eingehen und ihre Endotoxine freisetzen. Dann ist es ja evtl. reversibel wenn sie Hauptbelastung zuende ist und das sollte sie ja bald sein (denn ja, Gabi - genau wie von dir vermutet ist SIRS
recht häufig bei Anaplasmose und einer der häufigsten Ursachen für SIRS ist eine Endotoxinämie).
Okaay. Du kannst dir das, was jetzt in Shiwas Organismus passiert auch genau so vorstellen wie eine SIRS. Nur das SIRS dann die
Eskalation dieser Vorgänge wäre, wo eben diese Vorgänge dann anfangen zu
entgleisen. Solange das nicht passiert, solltest du es dir und auch Shiwa wirklich ersparen, mit Argusaugen diese Vorgänge beobachten zu wollen.
Nach wie vor bin ich einfach nur tief beeindruckt von meinem am Hundemädchen. Niemand, der sie sieht, ahnt WIE schlecht es wirklich um sie steht und wie knapp sie an der Grenze Leben-Tod steht. Natürlich sieht man ihr an, dass sie nicht gesund ist, aber sterbenskrank wirkt sie weiß Gott nicht.
Und letztendlich ist aber genau das der Maßstab. Nicht nur im ideellen Sinn bezüglich so diskussionsauslösender Fragen wie "was kann ich meinen Hund zumuten" - sondern vor allem auch rein medizinisch gesehen. Sie
würde sehr schnell "sterbenskrank" wirken, wenn die Vorgänge in ihrem Organismus anfangen, aus dem Ruder zu laufen. Im Grunde genommen kennst du das Bild ja grundsätzlich auch schon - das war, als sie das Fieber bekam.
Versuch es nicht nur von bloßen Laborwerten her zu sehen bzw. zu beurteilen. Letzendlich beschreiben sie dir nur winzigkleine
Ausschnitte von dem, was innen
gerade passiert. Die Zusammenfassung - gibt dir
nur Shiwa. Und die sieht doch bisher noch ganz zufriedenstellend aus, oder?
Nicht Shiwa steht an der Grenze zwischen Leben und Tod - ihre
Situation ist so. Wo Shiwa aktuell steht, zeigt sie dir schon. Und mit jedem Tag, der jetzt so vergeht wie der heutige, entfernt sich auch die Situation von dieser Grenze. Und der heutige war schon mal ein sehr wichtiger...