Pommel wer spricht denn hier bitte von Tierquälerei???
Es wird lediglich von einigen gesagt das sie das alles ihrem eigenen Hund nicht antun würden. Ich z.B. auch nicht.
Es wurde auch lediglich gesagt:
"Für mich entwickelt sich der Hund vom Hausgenossen zum Versuchskaninchen."
oder
"Einen Hund, der mittlerweile 12 Jahre alt ist, permanent solchen Strapazen zu unterziehen grenzt für mich schon an Tierquälerei."
Dann hatten wir noch "von Untersuchung zu Untersuchung schleifen" und "ihn blutleer saugen zu lassen", das Bereuen geleisteter spontaner Hilfe für Shiwa in Form einer Blutspende und unzählige konkrete Aufforderungen, Shiwa zu
erlösen.
Es sagt hier auch keiner Shiwa soll jetzt sofort Erlöst werden.
Nein nicht sofort - sondern schon vor Wochen.
Was diese "Meinungen" ja schon per se ad absurdum führt.
Natürlich wenn man ihr noch helfen kann das sie mehr wie 1 Woche lebt (ich meine jetzt Jahre) dann soll das getan werden.
Wenn man das jetzt mal so stehen lässt: woher soll das denn bitte irgendein Mensch wissen?
Guckst du: Meine Cara wurde im November 2007 operiert. Prognose unbekannt, die Gefahr dass sie bei der Op schon draufgeht, lag bei gut 30%, dass sie die postoperative Phase nicht überlebt, auch noch mal so zwischen 30 und 50%. Die statistische Überlebenszeit danach insgesamt Wochen bis drei Jahre.
Sofern nichts hoch akutes dazwischen kommt oder sie vom Blitz getroffen wird, wird sie die bisher dokumentierte Überlebenszeit also sprengen.
Deiner Überlegung folgend hätte ich die Op also nicht durchführen lassen, weil ich nicht mal mit Monaten geschweige denn Jahren hätte rechnen können. Das hätte dann unweigerlich bedeutet, dass sie damit die Zeit die ihr dann noch geblieben wäre, mehr oder weniger leidend verbracht hätte. Bis zum Zeitpunkt X, an dem man dann schweren Herzens beschließen hätte müssen, sie davon zu erlösen.
Ich kenne andere Fälle solcher Ops, die nicht gut ausgegangen sind. Hat immerhin dem Hund dann auch den vorgezeichneten Leidesweg erspart.
Medizinische Behandlungen sind
immer nur Chancen. Die man nutzt oder eben nicht. Da kann ich Bürste sogar gut folgen. Er bringt wohl Hund und allzuviele medizinische Kopfstände nicht so recht mit artgerecht in Einklang - wenn ich ihn so halbwegs verstanden habe. Aber er wägt immerhin ab.
Aber so wie ich es hier lese sind für mich mehr schlechte Situation/Zeichen schon Shiwa erläutert als gute. Sind ein paar Meter Gassi gehen und nen Ball tragen was gutes? Ich denke ein Hund möchte mehr wie das.
Ich weiss net, ob "denken" hier wirklich der Sinn ist, mit dem man in einem realen Fall diese Dinge ausschließlich betrachtet. Wie war die ungefähre Beschreibung von Bürste's Oppa? Tappert blind und langsam durch die Gegend... so in etwa. Wäre dann auch so, dass ich prinzipiell
denken würde, ein Hund möchte mehr als das. Damit würde ich ggfs. aber die Tatsache ignorieren, dass Oppa ziemlich sicher ganz gut damit zurecht kommt, einen zufriedenen Eindruck macht, sich über sein Fressen freut, über Bürste und was ihm sonst noch so wichtig ist im Leben. Mein Panino kam bereits in einem so ähnlichem Zustand - den hätte ich also gleich über die Wupper schicken müssen. Ein Hund
hat eben auch mehr als "das", was wir so aus Postings herauszulesen glauben.
Alte Menschen möchten auch so ziemlich alle gerne noch mehr haben, als das was ihnen geblieben ist. Sterben möchten sie deshalb aber noch lange nicht. Das ist ein himmelweiter Unterschied.
Wir haben hier mal einen Hund aus dem Tierheim vom Haken der drohenden Einschläferung geholt. Ein zeitlebens vernachlässigter, herumgeschubster und irgendwo abgestellter Bullterrier, der jetzt als aggressiv abgestempelt die Spritze bekommen sollte, knapp drei Jahre jung. Er war mehrere Wochen im Tierheim gewesen, kam nie aus seinem Käfig raus, hatte keinerlei menschliche oder sonstige Kontakte - wir durften ihn nur noch mit viel Tricks überhaupt noch kurz besuchen.
Wir konnten ihn rausholen und brachten ihn an einen Ort, wo er gesichert leben konnte. Und wo er trotz allem unendlich geliebt wurde. Wo man ihn zwar sicherte, ihn aber trotzdem nicht einfach nur wegsperrte. Es ging nicht gut aus, es wäre fast zu einem sehr schweren Unglück gekommen. Ein Gehirntumor, verabreichte Drogen oder Alkohol, irgendetwas dieser Art machte aus dem armen Kerl jedenfalls ein tatsächlich vollkommen unberechenbares und wirklich gefährliches Wesen.
So blieben ihm nur 11 Tage.
Es waren nur 11 Tage - und er hatte ganz sicher nicht mal einen Ball oder dergleichen. Und mit zig Leinen gesicherte Gassigänge sind bestimmt auch nicht das pure Vergnügen, so wie Hund es sich vielleicht vorstellen würde...
Die Gutachter sagten dann alle "das haben wir euch doch gleich gesagt" und dass man ihn gleich hätte einschläfern sollen. Denkst du das auch? Denkst du, es machte für den Hund letztendlich wirklich keinen Unterschied? 11 Tage haben oder nicht?
Alleine nur ich, könnte dir schon so einige derartiger Geschichten erzählen und ich denke nicht, dass ich in der Hinsicht wirklich viel erlebt habe. Da können andere bestimmt ganze Bücher mit solchen Lebenswegen füllen. Manchmal geht es um Tage, um Wochen - mitunter sogar nur um Stunden oder Momente. Wenn du sie selbst erlebst, hast du keinerlei Zweifel mehr daran, wie unendlich wertvoll selbst nur ein einziger Moment sein kann.
Gab es in deinem Leben nicht Momente, für die du unglaublich viel geben würdest, wenn du sie noch mal erleben dürftest? Und denkst du wirklich, dass das Erleben von Glück, Liebe und Zufriedenheit für Hunde so völlig anders ist?
Hier hat schon jemand mal geschrieben, dass man wohl erst mal konkrete Erfahrungen damit gemacht haben muss, sich ganz real mit dem Tod auseinandersetzen zu
müssen - und zwar an
sich selbst - um sich derartige Aspekte wirklich vorstellen zu können. Und ich kann das nur unterstreichen.