Hallo Gabi
danke für den Hinweis mit Helicobacter. Ich hab nochmal gegooglet und dies gefunden:
Dort steht, dass man es am besten mit einer Biopsie festellt.
Ja, aus entsprechenden Bioptaten. Die vermutlich bei Shiwa gar nicht genommen wurden... Sie müssen aus ganz bestimmten - mehreren - Stellen der Magenwand entnommen werden.
Aus den Op-Bioptaten hätte man natürlich trotzdem den Nachweis versuchen können.
Das mit dem Atem wird es schätzungsweise für Hunde nicht geben und der Antikörpertest im Blut spiele "für die Praxis keine Rolle". Hmm...
Ersteres hatte ich schon befürchtet.
Zweiteres ist das größere Problem. Es spielt deshalb für die Praxis keine Rolle, weil ein Nachweis des Helicobacter nicht zwangsläufig bedeutet, dass er auch Schäden verursacht.
Abgesehen davon, ist die Liste von Bakterien die ebenfalls Endotoxine beim Zerfall ausschütten, ziemlich lange. Helicobacter ist nur das, was am häufigsten
im Magen vorkommt.
Wir hätten da noch:
Escheria coli
leben normalerweise im Dickdarm, könnten aber zB auch bei der Spiegelung verschleppt worden sein, passiert nicht selten - wäre dann auch denkbar als zusätzliche Infektion mit dem eigentlichen Verursacher
Klebsellia, Citrobacter, Enterobacter (normalerweise im Dünndarm, siehe oben), Salmonella, Shigella, Yersinia, Campylobacter, Pseudomonas u.v.a.
Müssen Pathologen das Gewebe noch eine Weile aufbewahren oder schmeißen die das gleich weg? Sonst könnte man das noch nachträglich untersuchen?
Muss ich passen, weiss ich nicht. Aufheben müssen sie es schon eine Zeitlang, aber ob man jetzt daraus noch ein Bakterium nachweisen kann - keinen Schimmer.
Was mich aber irritiert: Auf der Seite steht:
Die Behandlung erfolgt mit einer Kombination aus Wirkstoffen als Tablette: einem Protonenpumpeninhibitor, der die Säurebildung des Magens herabsetzt, und zwei Antibiotika (z.B. Metronidazol, Clarithromycin oder Amoxicillin), da eines keine vollständige Heilung bewirkt. Eine erneute Ansteckung nach erfolgreicher Eridikation (Auslöschung) des Helicobacter pylori ist selten. Eine Impfung soll bis ca. 2010 marktreif sein.
Das hat sie ja bekommen. Also gleich zu Anfang: Cimitidin, Amoxiclav und Metronidazol. Müsste dann doch auskuriert sein!? Und das beißt sich ja auch mit deiner Aussage:
"Antibiotika wären dann allerdings genau das, was man nicht geben darf, die lösen das nämlich aus, weil sie die Bakterien ja zerstören."
Bekommen hat sie die Antibiotika schon, aber ob das eine gezielte Triple-Therapie war, kann ich nicht beurteilen. Ich weiss, wie es normalerweise gemacht wird
was aber nicht heisst, dass es
nur so geht.
Die konkrete Dosierung bei Hunden weiss ich jetzt auch nicht.
Sollte das ein Endotoxinschock gewesen sein, dann würde das ja auch bedeuten, dass genügend Bakterien zerstört wurden, um einen solchen auszulösen. Was mich dabei aber irritiert, sind die Maßnahmen, die darauf hin erfolgten. Das Draufsetzen von Baytril krieg ich damit jetzt überhaupt nicht zusammen.
Helicobacter bzw. alle anderen Bakterienarten, die Endotoxine ausschütten sind gramnegativ. Baytril
versteh ich in diesem Zusammenhang ehrlich gesagt gar nicht. Was aber jetzt nichts besagen soll. Aber ein gezieltes Antibiotikum, das man bei gramnegativen Bakterien einsetzt, ist es mal nicht. Das wären zB Streptomycin, Gentamycin, Tobramycin u.a.
Ja, das hab ich mir schon gedacht, dass ich das hätte besser erklären sollen...
Die Triple Therapie zerstört die Bakterien. Dadurch werden die Toxine freigesetzt und es erfolgt die Reaktion, die ihr ja auch hattet. Und
jetzt darf dann kein Antibiotikum
mehr gegeben werden. Wegen der Schockgefahr. Im Gegenteil, hier versucht man jetzt die (heftige) Reaktion des Immunsystems mit Cortison wieder runter zu fahren.
Hilft gegen die Infektion natürlich erstmal absolut nicht, aber die Schockreaktion kann lebensgefährlich werden.
Ich war wirklich froh, dass ihre Temperatur wieder anstieg.
Nur wenn sich das Bild jetzt wieder umzudrehen scheint, sollte man das vielleicht doch mal näher in Betracht ziehen.
Und die Leukos gingen jetzt ja nach Absetzen des Amoxicillin auch hoch, während das Erbrechen nachließ. Vorher gingen sie aber unter Amox ja auch schonmal hoch (nach Absetzen von Metronidazol) bis Baytril dazu kam... Irgendwie schwierig zu interpretieren...
Eigentlich nicht unbedingt...
Amox und Metronidazol haben prinzipiell gewirkt, gegen welche Bakterien auch immer. Zu lange gegeben zerstören sie allerdings mehr als sie eigentlich hätten sollen. Das kann zu neuen Problemen führen und dann natürlich auch die Gefahr eines Endotoxinschocks massiv erhöhen.
Baytril dagegen zerstört die E-Coli - auch die im Dickdarm, die man eigentlich braucht für eine funktionierende Darmtätigkeit.
Mit ungezielten Antibiotikagaben kannst du wirklich mehr kaputt machen, als heilen. Wobei ich nicht behaupten will, dass es hier so war - ich kann es nur nicht nachvollziehen und vernünftige Erklärungen hast du ja auch nicht bekommen. Untersuchungen, wie zB wenigstens eine Stuhlprobe, wurden ja auch nicht gemacht.
Shiwa bekommt noch Omeprazol einmal täglich, ja. Außerdem eben Baytril. Und Barium-Sulfat (jetzt nicht mehr einmal täglich sonder auf mehrere Mahlzeiten verteilt).
Und eben dieser Cocktail will mir absolut nicht in ein gezieltes Konzept passen. Barium-Sulfat macht für mich so oder so keinen Sinn, der Magensäurehemmer hätte bei einer Triple Therapie zusammen mit beiden Antibiotika eine bestimmte, vorher festgelegte Zeit, abgesetzt werden müssen. Ob jetzt 7 Tage oder 10 oder 14 kann ja mal egal sein, aber eben nicht dermaßen lange und das eine weg, ein anderes drauf und den Magensäurehemmer weiter...
Das mit Vit-C hab ich gemacht, weil ich mal gelesen hab, dass das zur Eisenaufnahme nötig ist. Da es aber auch im Kräuterblut drin ist, gebe ich es dann jetzt nicht mehr zuätzlich in Kapselform...
Ja das stimmt soweit auch, bzw. Vitamin C
begünstigt die Eisenaufnahme. Prinzipiell Voraussetzung ist es nicht, also nicht wie Intrinsic Factor bei Vitamin B12. Und drin ist eh fast überall. Ich geb es aber trotzdem immer mal als Kur.. Und gerade bei Entzündungen, Infektionen und im Zusammenhang mit Wundheilung
Diff-Blutbild:
Leukozyten - 17.390 (vorher 5.760)
Granulozyten% - 79,4 (vorher 75,2%)
Lymphozyten% - 17 (vorher 22%)
Monozyten% - 3,6 (vorher 2,8%)
Eosiniphile% - 3,9 (vorher 5,9%)
Granulozyten Anzahl: 13,9 (vorher 4,5)
Lymphozyten Anzahl: 2,9 (vorher 1,2)
Monozyten Anzahl: 0,6 (vorher 0,1)
Trombos: 478 (vorher 521)
MPV: 11,77 (vorher 10,04) - die sind also größer geworden und jetzt makrozytär?
M
PV ist die Größe der Thrombozyten, nicht der Erythrozyten (mean platelet volume, platelets sind Thrombos). Weiss ich jetzt die Norm nicht und überhaupt wenig konkretes, aber zu kleine sprechen grundsätzlich immer für eine "hektische" Produktion im Knochenmark. Größerwerden dann für eine "Besserung".
Das
sind Bakterien im Spiel Natalie - ganz eindeutig. Lymphozyten sind auch raufgegangen (mehr als verdoppelt), das heisst da werden vermutlich Antikörper gebildet. Und die Eos sind runter, das ist genau das Gegenteil von dem was man bei einer allergischen oder autoimmunen Reaktion erwarten würde.
Wir fahren gleich nach Cux los, in etwa 6 Stunden. Ich weiß nicht, ob ich da ZUgang zum Internet habe, denke aber eher nicht. Werde Claudi mal fragen. Falls nicht, kann ich bis Sonntag abend nicht mehr hier reinschauen - nur nicht dass sich jemand wundert. Ich hoffe, wir kommen ohne größere Katastrophen über die 4 Tage. So besorgniserregend sieht es ja momentan (noch) nicht wieder aus!?
Würde ich jetzt auch mal nicht davon ausgehen. Und so ein paar Tage Urlaub und Abstand kann dir auf alle Fälle mal nicht schaden. Auch, wenn ich dir jetzt blöderweise genau zum falschen Zeitpunkt was zum Grübeln mitgegeben habe. Aber sollte sich irgendwas verschlechtern in Shiwas Zustand, hast du ja vielleicht einen Anhaltspunkt, woher es kommen könnte.
Gabi, kann denn diese Helicobactersache auch irgendwie mit der Anämie zusammen hängen? Hast du noch eine Idee, warum der Wert momentan wieder rückläufig ist (oder wenn man von einer normalen Schwankung ausgeht ja immerhin seit einer Woche stagniert nach erstem steilen Anstieg?
Sicher kann es das. Kaputte Magenschleimhaut kann durchaus zu bluten anfangen. Wenn jetzt auch noch die Darmflora massiv angegriffen ist, käme das noch obendrauf.
Die TÄ meint, dass es nach Eisenmangel eher nicht aussieht, meint aber Kräuterblut kann nicht schaden
Sieht schon nach einer Erholung diesbezüglich aus. Ob es wieder normal ist, müsstest du anhand der Normwerte besser sehen können. Ideal ist halt so etwa mittig.
Sie meinte, es könnte eine "Ermüdung" des Knochenmarks nach starker Aktivierung sein bzw. das das Knochemark momentan der Produktion der Leukos den Vorzug gibt und die Eryproduktion entsprechend "runterfährt". Macht das in deinen Augen als Erklärung Sinn?
Hm....
Prinzipiell schon, wobei ich nicht glaube, dass ein Knochenmark so schnell "ermüdet". Das vom Hund noch weniger als das eines Menschen - aber das kannst du jetzt gerne als Glaubensbekenntnis einstufen.
Sickerblutungen wären aber auch eine Erklärung dafür - und die kann man anhand der wenigen Werte absolut nicht ableiten. Die wären schon alleine aufgrund der Antibiotikagaben mindestens genau so wahrscheinlich (auch wieder meiner
Meinung nach).