Huhu zusammen,
also meine TÄ würde keine Transfusionen durchführen und wollte sich auch nicht defür verbürgen, dass ich gefahrlos auf morgen vertagen kann, weil Shiwas Herzschlag schon etwas stärker und schneller als normal ist. Sie hat mir empfohlen doch mal in die Klinik zu fahren.
Hab ich getan und dort auch Blut nehmen lassen, die Werte sind sehr schlecht. Bisher sieht es noch nicht danach aus, als brächte das Vitamin B den durchschlagenden Erfolg, dennoch hat Gabi recht und man kann es heute noch nicht mit Sicherheit sagen. Ich gehe unten genauer auf die Werte ein und habe heute auch alle dort je erhobenen Blutwerte mitgenommen, sowie den Behandlungsverlauf und die Bilder auf CD. Außerdem auch das genaue Pathologieergebnis der entnommenen Blutungsquelle im Magen, das ihrer Ansicht nach auf eine IBD schließen lässt.
Wenn wir also eine zweite Meinung wollen, wären wir dafür jetzt gerüstet. Zuerst mal bringen wir das ganze spätestens morgen zu unserer Haus-TÄ.
Sie haben Shiwa trotz weiter gefallener Werte (HK wie in der Woche vorher auch um ca. 1% pro Tag) nicht an die Transfusion gelegt, eben mit der Begründung das so spät wie eben möglich zu tun und weil ihr Allgemeinzustand das nicht erfordert.
Und sie haben mir die Angst genommen, zu spät zu reagieren. Sie meinten, sie hätten bei so langsam fallenden Werten auch schon Hunde mit einem HK von 12% da rumwedeln sehen (der Wert wäre bei Shiwa ja bei weiter kontinuierlich fallenden Werten erst in 7 Tagen erreicht!) und wenn ich dann käme, wenn Shiwa schon nicht mehr richtig aufstehen kann, wäre noch immer genug Zeit, eine Transfusion zu legen... Dass sie mir unter der Hand verblutet, ohne dass ich es merke, wäre ziemlich ausgeschlossen. Das beruhigt mich schon etwas...
Ich soll mir im Laufe des Tages überlegen, ob ich den nächsten Blutkontrolltermin Mittwoch um 9.30 Uhr oder Donnerstag um 12 Uhr haben möchte. Beides hat nun seine Vor- und Nachteile. Vorteil von Donnerstag wäre natürlich, dass bis dahin eine Besserung (bzw. ein Stoppen der Verschlechterung!) des Blutbildes durch Vitamin B sichtbar sein müsste, Mittwoch ist das evtl. noch nicht in dem Maße gegeben. Mittwoch hat dafür den Vorteil, dass zum einen nicht direkt am Tag danach die Feiertage kommen, was einen Besuch in einer anderen Klinik dann erschwert. Zum anderen verringert der Mittwochtermin die Gefahr, dass ich doch schon vorher wegen akuter Zustandverschlechterung spontan zur Transfusion hin muss... Schwierige Sache, was würdet ihr machen?
Ich habe heute in der Klinik durchgesetzt, dass zumindest als Auschluss auf Babesiose getestet wird. Ich habe außerdem eine frische Kotprobe von Heute nochmal zu meiner Haus-TÄ gebracht, wo sie auf okkultes Blut UND Parasiten (Giardien + Fischbandwurm!) untersucht wird. Das waren die Dinge, die ich gern noch sicher ausgeschlossen haben wollte - und siehe da, das mit den Giardien fanden die in der TK nicht mal dumm
Was die Babesiose betrifft haben sie sich ständig selbst widersprochen
Nunja... Ich weiß, es ist unwahrscheinlich, aber ich würde gern auf Nummer sicher gehen.
Ich habe ihnen gesagt, dass ich Vitamin B12 spritze und sie haben gesagt, dass das ok sei, aber sie nicht erwarten, dass es etwas bringt. Sie meinten eine perniziöse Anämie (eben aufgrund des fehlenden Intrinsic Factors und resultierende B12-Mangel) gäbe es nur bei Menschen und bei Katzen, bei Hunden jedoch nie
Einen Wert dafür haben sie daher auch nie bestimmt. Sie haben auch gesagt, es sei absolut ausgeschlossen, dass die Erys fehlerhaft produziert werden nämlich als Megalozyten. Warum das ausgeschlossen hat, haben sie mir nicht erklärt.
Sie sind nach wie vor der Überzeugung, dass sie Sickerblutungen hat, die eben zu stark sind, als dass ihr Körper sie auffangen könnte. Sie sind dennoch der Meinung, dass ihr Körper gut und richtig produziert und hoffen nur, dass es sich noch etwas steigert bzw. die Blutung zurück geht. Ich solle ihr Zeit lassen. In einer weiteren Endoskopie sehen sie nach wie vor keinen Sinn, nochmal operieren wollen sie auch nicht. Blut im Stuhl nachweisen mittels Haemokult sei bei Hunden völlig witzlos, es sei denn man würde sie vorher eine Woche vegetarisch ernähren und das sei wegen des Eisenmangels bei Shiwa momentan nicht zu empfehlen. Außerdem haben sie mir empfohlen - nachdem ich gesagt habe, dass Shiwa vorher schonmal Pferd gefressen hat - auf Nummer sicher zu gehen und auf Känghuruh oder Krokodilfleisch umzustellen
Ich werde das jetzt mal nicht tun...
Dass diese Ausschlussdiät überhaupt irgendwas bringt die Chance sehen sie bei 50%.
Cortison ist ihre letzte Antwort nun. Ich habe heute Prednisolon mitbekommen, soll mit 2mal tg. 10 mg anfangen. Das ist eine sehr niedrige Dosis, nur 1/4 der üblichen bei IBD, weil sie eben sicher sind, dass da noch Blutungen sind, die durch Cortison schlimmer werden könnten. Darum wollen sie langsam anfangen. Ich habe auch nach Azathioprin und Dexemethason gefragt, die aber ihrer Aussage nicht beide nicht so gut bei IBD anschlagen wie Predni. Azathioprin würden sie wegen geringerer Nebenwirkungen sonst auch gern geben, aber Predni wäre eben das Mittel der Wahl. Ich bin mir momentan noch unsicher, ob ich tatsächlich schon heute damit anfangen oder noch das nächste Blutbild abwarten soll. Im Übrigen habe ich gefragt: Nein, bei einer Transfusion verabreichen sie nicht standardmäßig Cortison. Sie hat also bisher keins bekommen.
Das viele Trinken führen sie auch auf die Anämie zurück, ebenso das Zittern und die gelegentlichen leichten Gangunsicherheiten. Ein Nierenproblem schließen sie aus, auch ein Problem mit der Bauchspeicheldrüse schließen sie aus. Für die Koliken hatten sie keine Erklärung, außer eben auch, dass die mit der Verdauung von reinem Pferdefleisch halt evtl. überfortdert war und ich daher weiter mit 2/3 Kartoffel geben soll (dass ich nur noch 50:50 mache hab ich ihnen nicht gesagt).
Ansonsten habe ich ganz explizit danach gefragt, ob sie nicht sonst irgendwas machen wollen oder ob ich - wie Freitag auch schon - den Hund jetzt einfach mitnehmen und warten soll, bis er so schwach ist, dass er eine Transfusion braucht. Sie haben das bejaht. Ich habe explizit nach Vitamin K, Inzulen, Vitamin-B-Komplex, Aminosäuren, Stegantox oder anderen Aufbaupräparaten gefragt, die man injizieren könnte. Sie halten das alles für unsinnig und nutzlos. Ich habe auch gefragt, ob ich was ins Futter geben kann, z.B. auch hochwertiges Öl, Vit-B-Komplex, und auch das wollen sie nicht (ich hab da auch nicht gesagt, dass ich es tue, nur die Vit B12-Spritzen und die gehen für sie ok, wobei sie sie auch sinnlos finden).
Nach Eiseninfusionen oder Injektionen habe ich gefragt und auch nach ferrosanol (ein Eisenpräparat, das erst im Darm aufgeht). Da meinten sie, dass die genau so den Magen belasten. Es ging nicht um den Ort, wo das Eisen ankommt, allein ein hoher Eisengehalt im Blut würde den Magen sehr belasten
Lieber nur bei Leber bleiben. (Sie meinten übrigens auch, dass der metallische Geruch des Kotes durchaus nahrungsbedingt sein kann. Gegen eine so starke neue Blutung, sprechen ja auch die werte, die "nur" genau so schnell weiter gefallen sind wie vorher auch).
Was sie mir mitgegeben haben ist nochmal für jeden Tag Barium-Sulfat. Das ist ein unverdauliches Röntgenkontrastmittel, das aber wohl auch die positive Eigenschaft hat, die Magen- und Darmwände "auszukleiden". Der Kot davon dann weiß. Sieht eklig aus, aber Shiwa nimmt es. Täglich 40 ml. Ich hoffe nur, sie hat wirklich keine Verletzung am Darm/Magen, die einen Austritt in die Bauchhöhle ermöglich. Dann ist Barium-Sulfat nämlich tötlich. Aber danach sah es ja zum Glück nicht aus.
Ja das war das heute in der TK. Ich schicke jetzt mal ab und poste gleich die Werte von heute und was mir dazu gesagt wurde.
Ich hab jetzt wie gesagt auch alle anderen Werte, z.B. die Eingangswerte am ersten Tag des Dramas - falls das von Interesse ist. Und wie gesagt das Pathologieergebnis.