Ein weiteres Verhalten, was bei meinem Hund schon vom ersten Tag an komisch war ist, dass er daheim nur sehr schlecht frisst.
Anfangs habe ich ihm das Futter hingestellt und nach ca. 10 Minuten wieder weg genommen, wenn er es nicht gefressen hat.
Das hat ihn von Beginn an nicht interessiert. Als ob er genau wüsste, dass er ja doch irgendwann von irgendwem Futter bekommen würde.
Natürlich war ich zu Beginn, wenn Mino mit im Büro war, etwas nachsichtiger und Mino hat sich auch schon von den anderen Mitarbeitern gerne ein Leckerli geben lassen.
Auch das Füttern bei uns im Labor (wir produzieren Vormischungen für Hunde-/Katzenfutter und einige Produkte, wo unser Material drin ist, werden von unseren Hunden auf Akzeptanz geprüft) läuft mal gut und mal schlecht.
Mino ist extrem "schleckig" (wie man hier so sagt) und wenn man ihm 4 verschiedene Futter hinstellt, ist es interessant zu sehen, wie er Futter für Futter testet und nur das frisst, was ihm wirklich zusagt.
Irgendwann habe ich festgestellt, dass Mino am liebsten wohl nachts frisst und so war dann das die Zeit, wo er sein Futter hingestellt bekam (mal Trocken- und mal Nassfutter).
Das hat dann auch ein paar Tage geklappt und dann war es so wie vorher - Futter steht und er geht nicht dran.
Auch der Versuch, ihm das Trockenfutter den ganzen Tag über hinzustellen, bringt nicht wirklich etwas. Es kann sein, dass er es 2 Tage nicht anrührt und dann beginnt er plötzlich, es hier und da zu probieren.
Ausprobiert habe ich inzwischen schon etliche Sorten an Nassfutter und an Trockenfutter. Teils extrem teuer, teils unterste Preisklasse.
Auch mal mit und mal ohne Getreide.
Wenn wir im Fressnapf sind, steht draußen immer ein Wassernapf und ein Napf mit Fressproben. Dort geht er eigentlich immer dran vorbei und letzte Woche hat er das Trockenfutter fast verschlungen. Ich also daraufhin zurück in den Laden und mal 1 kg davon für 7 Euro gekauft.
Das hat er daheim auch abends noch mal gut angenommen, aber ab dem nächsten Tag war es dann schon wieder uninteressant.
Ab und zu gebe ich ihm etwas Leinöl über das Futter oder auch mal unser Magen-Darm-Pulver, was ihm ganz zu Anfang so gut geholfen hat, als er starken Milben und Einzeller-Befall hatte. Dieses Pulver ist rein biologisch und er mag es und verträgt es gut. Ab und zu machen wir eine kleine Kur damit, vor allem, wenn er seine Wurmkur bekommt oder er mal "Flitzepups" hat.
Sobald wir bei meiner Bekannten sind und er dort Futter im Napf sieht (der kleine Sohn, 11yo, gibt ihm schon nur noch Allein-Trockenfutter anstatt Leckerlis), frisst er dort das halbe Napf leer.
Wenn ich ihn mal zur Pflegestelle gebe, wo er vor mir war (ist im selben Ort wie unsere Firma und er liebt seine "Oma"), dann frisst er dort auch fast immer sehr gut. Aber dort sind dann auch immer andere Hunde, also hängt das wohl mit dem Fressneid zusammen.
Das hört sich jetzt sicher alles sehr chaotisch und blöd für einige an, aber glaubt mir, das ist nur ein Zusammenschnitt aus 3 Jahren Erfahrung, die wir ich bei seinem Fressverhalten sammeln konnte.
Ich habe schon viele Tipps (wie z.B. das mit dem Öl und das mit dem Essen wieder weg nehmen) über einen längeren Zeitraum ausprobiert, aber bisher ohne Erfolg.
Frisst er dann überhaupt noch etwas bei mir?
Ja und wie ich das mache, wird garantiert wieder für einige "Du bist ja sowas von blöd-Kommentare" sorgen.
Sobald ich merke, dass er abends etwas aktiver wird (er steigt dann an meinem Stuhl hoch und stupst meine Hand dauernd an), spiele ich in der Wohnung mit ihm Ball oder ich gehe mit ihm kurz auf eine Wiese und tobe dort mit ihm herum.
Dann stelle ich ihm sein Futter hin und wenn er nach ca. 10 Minuten nicht dran geht, spiele ich mit ihm "Hol das Futter" (geht nur mit Trockenfutter).
Ich nehme ein Stück aus dem Napf und werfe es über den Boden im Wohnzimmer. Er rennt dann hinterher, schmeißt es teils in die Luft und nach ein paar mal werfen fängt er an, die Stückchen zu fressen.
Ich schaue, dass er dann so einiges frisst und schiebe ihm sein Napf mit dem Trockenfutter immer näher hin. Ab und zu frisst er es dann aus dem Napf und ab und zu geht das Spiel so lange, bis er eine für mich ausreichende Menge gefressen hat.
Er freut sich übrigens immer, wenn es Futter gibt und bei Nassfutter wird auch fast immer ein oder 2x etwas gefressen, aber dann hört er auf und legt sich lieber wieder auf´s Sofa.
Kennt ihr solch ein Verhalten? Er wird weder zum Fressen gezwungen noch mache ich es ihm spielerisch streitig.
Ich könnte ihm übrigens jeden Bissen ohne Probleme aus dem Maul nehmen, er würde nicht mal knurren.
Draußen lehnt er Futter als Belohnung auch fast immer ab, inzwischen schneide ich getrocknete Hähnchenbruststreifen klein, die liebt er und das wäre das einzige, was er daheim auch immer fressen würde, aber zum Einen zu teuer, zum anderen nicht genug Nährstoffe und Vitamine auf Dauer als Hauptfutter.
Gott sei Dank ist sein Gewicht völlig okay mit inzwischen leicht über 8kg. Er hat die ersten 2 Jahre immer um die 7,6 bis 8,1 kg gehabt, jetzt liegt er immer über 8,1 bis 8,4 kg