Mein Hund ignoriert mich

Cosacba

15 Jahre Mitglied
Hallo erstmal, ich bin glücklich dieses Forum gefunden zu haben. Mit Interesse habe ich schon die Beiträge in der letzten Zeit studiert. Nun habe ich mal eine Frage: Ich habe meine Lola jetzt ca. vier Monate. Ich habe sie von einer Tierauffangstation in Brandenburg bekommen. Sie ist ca. 5 Jahre alt und wie mir die Pflegerin sagte eine dominate Hündin. Die ersten Wochen waren schwierig, weil Frauchen ganz hysterisch auf jede Reaktion des Hundes geachtet hat, aber Lola war freundlich, hat immer weniger beim Bürsten geschnappt und entwickelte sich gut. Vor zwei Wochen fing Lola dann an draussen beim spielen mich zu attackieren (Also nur spielerisch) und an meinem Bein aufzureiten. Nach dem Spielen klettert sie in ihren Korb und ignoriert mich. Weder auf rufen noch wenn ich sie mit Leckerlis locke kommt Sie aus dem Korb. Vorher hat sie mich immer morgens fröhlich begrüßt, nun ignoriert sie mich. Kommt Besuch ist sie der freundlichste und fröhlichste Hund der Welt. Ich vermute wir haben ein Rangordnungsproblem. Wie werde ich wieder der Boss?
 
Mit viel Geduld, Konsequenz und dem richtigen Handeln zur richtigen Zeit.

Mein Bandit war 18 Monate alt, als er zu mir kam. Er hat mich zwar nicht durch ausfreiten oder angehen dominiert, aber das mit dem Ignorieren hat er auch drauf gehabt.

Man weiß wenig, wie die Tiere vorher gelebt haben und es gibt eben Hunde, deren Respekt man sich wirklich erarbeiten und verdienen muss - und zwar durchandauernde Souveränität, nicht durch Dominanz im herkömmlich verstandenen Sinne.

(Das angehen und aufreiten solltest Du aber von vorneherein strikt unterbinden - schon im Ansatz.)

Arbeitest Du mit ihr? Wie sieht ein Spiel bei Euch aus?

Wenn Du es schaffst Dich ihr gegenüber zu beweisen, könnt ihr mit der Zeit ein Super-Team werden - aber erzwingen kann man sowas nicht - das muss wachsen.

Nachtrag: bei uns hat es gut 1,5 Jahre gedauert, bis Bandit mir in die Augen sah und ich wußte, jetzt ist er mein Hund. ;)
 
Du machst mir Hoffnung, Amy *seufz*

Im Ernst , das mit dem Ignorieren kenn ich auch sehr gut.

Wobei ich bei meinem Hund oft denke, dasser einfach 'zu' macht!
Er ist dann wie in 'ner anderen Welt!

Allerdings habe ich schon ein paar mal beobachtet, dass er bei einfachsten Dingen wie z.B. Sitz , dann dasteht, sich überhaupt nicht rührt und mich anguckt als wollte er testen " na, wer hat den längern Atem??" (Definitv habe ich den :D )

Das Wort Geduld hat auch im letzten Jahr eine 'neue' Bedeutung für mich bekommen ;)

Ich habe den Dicken jetzt knapp über ein Jahr und noch ein gutes Stück Arbeit vor uns!!
 
Attila kam mit 18 Monaten in sein neues Zuhause, also zu mir;)
Vorher ging er durch mehrere Hände.

Es hat etliche Monate (weit über ein Jahr) gedauert bis er endlich begriff, daß ihm hier nichts passiert.
Vorher hat er "sein Ding" gemacht, mich teilweise auch mal ignoriert.
Durch intensives Zusammensein, viel Geduld, einstellen auf genau diesen Hund, üben bestimmter Abläufe und Förderung kleinster Fortschritte wurde aus ihm ein wundervoller, ausgeglichener und zufriedener Hund:)

Vertrauen aufbauen dauert viel länger als es zu zerstören.
Die Zeit muß man sich nehmen.

Paulinchen,
spielt Dein Hund gern?
Manche Hunde machen für einen Ball o.ä. fast alles, z.B. auch sehr schnell "Sitz";)

watson
 
Spielen ist schwierig, ich habe das Gefühl, das Lola sowas gar nicht kannte. Mittlerweile kann ich mit Ihr gut Ballspielen. Das aportieren geht Dank Leckerlie auch ganz gut.

Ich wollte gerade etwas kuscheln mit mit Ihr, da hat sie tatsächlich die Zähne gebleckt. Zur Probe hat eine Kollegin sich zu ihr gesetzt und wollte mit Ihr kuscheln, da hat sie sich sofort auf den Rücken geschmissen. Ich könnte heueln.
 
Gehst Du evtl. schon mit einer Erwartungshaltung an den Hund?
Das spüren sie;)

Laß sie doch zu Dir kommen.
Nicht alle Hunde mögen geknuddelt werden und das zu jeder Zeit und Gelegenheit.
Auch betrachten einige Hunde ihr Ruhelager (hier Korb) als ihr Revier. Gerade wenn sie so etwas vorher kaum kannten.

watson
 
Cosacba schrieb:
Ich wollte gerade etwas kuscheln mit mit Ihr, da hat sie tatsächlich die Zähne gebleckt. Zur Probe hat eine Kollegin sich zu ihr gesetzt und wollte mit Ihr kuscheln, da hat sie sich sofort auf den Rücken geschmissen. Ich könnte heueln.

Auch das kenn ich. Bandit lag auf dem Sofa, ich setzte mich dazu - er schaute angewidert, stand auf und ging. Beim Besuch saß er bald auf dem Schoß, leckte Hände und auch der Schwanz konnte wedeln. Anfangs dachte ich, er nimmt mich deshalb nicht ernst, weil er von nem alten Mann kam. Das er halt Männer besser akzeptieren kann.

Ich kann nur sagen, dass wir im Laufe der Jahre zusammengewachsen sind und heute (8 Jahre ist er jetzt bei mir) ist es, als hätte es keine "Zeit vorher" gegeben. Er ist der beste Bandit von Welt für mich geworden! Aber wirklich nur durch die Zeit und dadurch, das ich mich zwar immer (sanft) durchgesetzt habe, aber nicht bedrängte.
 
zu diesem Thema hatte ich vor einiger Zeit auch mal einen Thread gestartet, da ich das selbe Problem bei meinem Junghund hatte.
Gott weis warum, aber der Stinker ignorierte mich total,kam nicht mehr zu mir auf die Couch oder ins Bett, machte beim gassi gehen so ziemlich was ER wollte, das Futter war nicht mehr gut genug was ich ihm hinstellte.....?
Darüber war ich ziemlich enttäuscht und traurig, da ich sowas überhaupt nicht kannte von meinen anderen Hunden.
Nun gut ich merkte auch sehr schnell, dass meine Streicheleinheiten die ich ihm geben wollte, ihm gar nicht gefiehlen und je näher ich ihm kam, desto schneller ging er weg?
Also lernte ich mit der Situation umzugehen und lies ihn in Ruhe.
Das heist er bekam einen Knuddler von mir, wenn er es wollte und zu mir kam, es dauerte noch eine geraume Zeit und dann war gut.
Mittlerweile kann ich Shy knuddeln,knutschen.... wann immer ich will und er freut sich.
Und ich mich erst:D .
Lass Deinem Hund Zeit, zwäng ihm Deine Liebe nicht auf,ignoriere ihn wie er es mit Dir macht, werde klar und laut, wenn er Dich bespringen möchte, mach deutliche Ansagen indem Du ihm zu verstehen gibst, was Du von ihm willst. Arbeite viel mit ihm, bleib dran und vor allem hab Geduld. Ich weis es ist schwer und kann eine richtige Durststrecke werden, aber Du wirst sehen es zahlt sich aus.
Vertrauen ist eine langwierige Geschichte und das geht nicht von heute auf morgen.
Kopf hoch, das wird schon werden und viel Erfolg:hallo:
 
Vielen lieben Dank, Tränen getrocknet und hoffnungsvoll in die Zukunft geschaut.

Habe mich eben doch noch mal schnell vergewissert ob Lola nicht doch heimlich Futternapf und Decke einpackt und sich ein Schild malt: Liebes Frauchen gesucht! :)

Könnte ohne Lola nicht mehr durchs Leben toben...

Liebe Grüße

Corinna
 
Och jeh:love: das wird schon, hab nur Geduld. Ich weis man könnte nur heulen, vor allem wenn sie mit allen anderen Mitmenschen und Familienmitgliedern so umgehen, wie Du Dir das wünschst. Hab vollstes Verständnis dafür:rolleyes: .
Wie gesagt wenn Du so tust als gäbe es Hundi gar nicht, hat das grossen Erfolg, die wundern sich plötzlich und werden neugierig.:hallo:
Ich weis noch ich sagte mal zu Shy;wenn es Dir bei mir nicht gefällt, dann kannst Du ja zurück ins TH, siehste ja dann?; der hat mich angeschaut, als hätte er es verstanden und ich hatte den Eindruck,jetzt erst Recht ist er mit mir stinkig? Sagte sogar mein Mann, ich revidierte es dann wieder.:D
 
watson schrieb:
Paulinchen,
spielt Dein Hund gern?
Manche Hunde machen für einen Ball o.ä. fast alles, z.B. auch sehr schnell "Sitz";)



Überhaupt gar nie nicht!
ich habe ihn jetzt, nach einem Jahr soweit, dass er zumindest so drei bis viermal einem Ball hinterherjagt.
Aber auch nur bei entsprechender Tagesform!

Es wäre mein Traum einen Hund über Spiel motivieren zu können.
 
paulinchen schrieb:
Überhaupt gar nie nicht!
ich habe ihn jetzt, nach einem Jahr soweit, dass er zumindest so drei bis viermal einem Ball hinterherjagt.
Aber auch nur bei entsprechender Tagesform!

Es wäre mein Traum einen Hund über Spiel motivieren zu können.

Oh ja, Bandit hat auch nie gespielt. Heute kann er apportieren, aber nur als Arbeit, Spaß hat er net dabei - im Wald schleppt er immer noch jeden Stock oder Zapfen schön weit weg von mir und versteckt ihn sorgfältig - aufs Hinterherlaufen hab ich mich nie eingelassen - das hätt er nämlich gern gehabt. Das einzige was wir mittlerweile gut können sind Zerrspiele.

Bandit habe ich rein über Futter gearbeitet - das war Gottseidank wenigstens etwas, mit dem ich ihn kriegen konnte.
 
Habt ihr das schon mit Spielzeug wo Leckerli reinkommt versucht, Rocky ist davon hell begeistert. Die Leckerlis werden allerdings von der Tagesration Hundefutter abgezwackt.
 
Du sagtest, dass sie zu Besuchern freundlich ist - wie sieht das denn genau aus? Vor allem von der Körpersprache her; hat sie die Rute eher oben oder unten? Wedelt sie? Stellt sie die Ohren auf oder legt sie sie an?
Ich frage, weil es auch sein könnte, dass sie vor den Besuchern etwas Angst hat und versucht, sie durch "Freundlichkeit" zu beschwichtigen.
 
Paulinchen, war nur eine Idee;)

Manche Hunde sind sehr verfressen, andere reagieren nur auf ausgefallene Leckerchen, wieder andere überhaupt nicht auf Futter.
Falls Dein Hund in eine der beiden ersten Aufzählungen "paßt", könnte er so ein schnelles "Sitz" zaubern;)

Manchmal genügt es auch, das Wort anders auszusprechen, z.B. "Siiitz" oder nur "Sit" oder auch "Sitzzzzzzz".
Das ist so individuell wie es unsere Hunde auch sind;)

Laß den Kopf nicht hängen:)
watson
 
Och watson, der hing schon tiefer ;)

Nein, ich arbeite mit Futter,
oder mit Megaleckerlies. (so mal eben in der Tasche in rohem Fisch rumwühlen....legger)
Anders ist er überhaupt nicht zu kriegen.
 
Ich denke, das grösste Geschenk für einen Hund ist Vetrauen.

Als Sheila noch unser Gassigehhund war, interssierte sie sich für nichts. Die schönsten Bälle, Stecken, Seile, nichts war interessant für sie. Ich konnte schmeissen was ich wollte, sie blieb stehen und sah mich fragend an. Auch beim Gassigehen, lief sie immer einen bestimmten Weg, wenn man anderst gehen wollte, legte sie sich einfach hin und machte keinen Schritt mehr, bis man in ihre Richtung einschlug. Als sie aber dann unser Wochend-Hund wurde, musste sie uns völlig vetrauen. Fremde Umgebung, fremde Hunde, fremde Leute, aber durch unser Vetrauen blühte sie auf. Bälle und Stecken, her damit. Sie lernte es richtig zu Spielen, auch mit anderen Hunden.
Wir vertrauten ihr einfach und sie uns.

Bis heute sind daheim Zerrseile und Suchspiele ihre Lieblinsgbeschäftigung, draussen Bälle, Apportierspielzeuge und natürlich Stecken. Das sind auch die ersten Spielzeuge, die sie von uns bekam.

Wir haben anfangs mit viel Lob und Leckerlie (Gott sei Dank war sie schon immer sehr verfressen) gearbeitet, jetzt werden die Leckerlie weniger, aber das Lob natürlich nicht.

Hunde, die eine Vergangenheit mitbringen, können meist nicht gleich vertrauen, sie müssen lernen wieder den Anderen ihr Vertrauen zu schenken, bei dem einen dauert es nicht lange, bei dem Anderen Jahre, bei manchen vielleicht nie. Aber Aufgeben darf man nicht.

Wir haben Sheila unser Vetrauen geschenkt und bekamen ihres zurück. Vielleicht solltest Du das auch machen.

Alles Gute für Euch

Irene & Sheila
 
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