Kurztrip nach Riga

embrujo

10 Jahre Mitglied

• 19. Juni 2024

• #21

Heute dann Regen, Regen, Regen. Ist nicht so schlimm, da ich mich sowieso mit einer lieben alten Freundin treffen wollte. Wir haben ausgiebig geklönt und Neuigkeiten ausgetauscht. Das letzte Mal hatten wir uns 2018 persönlich gesehen.
Die wirtschaftliche Situation vor allem für die Rentnerinnen und Rentner ist prekär. Die durchschnittliche Rente beträgt ca. 500 €. Vor allem das Heizen ist im Jahr 2022 sehr teuer geworden. Teilweise um das doppelte angestiegen. Die Preise für Lebensmittel sind ebenfalls stark gestiegen. Ich war entsetzt, als ich auf dem Zentralmarkt gesehen habe, dass 1 Kilo Erdbeeren fast so viel kostet wie bei uns. Der Durchschnittslohn liegt aber mehr als die Hälfte unter unserem.

Die Unterstützung für die Ukraine ist in der Bevölkerung ungebrochen. Ich sitze gerade in der Petrikirche und habe mir eine Ausstellung zu Lettlands Weg in die EU und NATO angeschaut.


Diese Kirche wurde nach jahrzehntelangem Ringen von der Stadt Riga wieder an die deutsche evangelische Gemeinde zurückgegeben.


@Paulemaus Für Chris

 

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bxjunkie

Bordeauxdoggen Flüsterin®

15 Jahre Mitglied

• 19. Juni 2024

• #22

embrujo schrieb:

Die Unterstützung für die Ukraine ist in der Bevölkerung ungebrochen.

Zum Vergrößern anklicken....

und hier nölen sie rum auf hohem Niveau... Respekt an die Menschen dort.

 

embrujo

10 Jahre Mitglied

• 19. Juni 2024

• #23

bxjunkie schrieb:

Respekt an die Menschen dort.

Zum Vergrößern anklicken....

Die wissen halt, was sie zu verlieren haben, sollte Putin gewinnen.
Da sind sich die Balten zusammen mit den Finnen einig.
Das größte Problem in Estland und Lettland sind die russischstämmigen (und russisch sprechenden) Menschen. Der Anteil an der Bevölkerung ist in Lettland am höchsten, vor allem in Riga. Viele haben einen "Pass 2. Klasse" sozusagen. Damit können sie sich nicht wie EU Bürger bewegen.
Um eingebürgert zu werden, müssen sie eine Sprachprüfung ablegen. Daran scheitert es bei vielen. Entweder weil sie nicht können, aber vor allem weil sie nicht wollen. Im Zuge des Krieges wurden Bestimmungen verschärft und wer sich auf eine Aufforderung hin nicht gemeldet hat, der wurde ausgewiesen.
Das versucht die russische Propaganda natürlich auszuschlachten und Stimmung zu machen.
Natürlich ist die Befürchtung da, dass Putin als nächstes die Russen in Lettland "beschützen" muss.
Da sind die Letten aber "stur". Auch wenn man über einige "Maßnahmen" den Kopf schütteln kann. So gibt bzw. gab es auf dem Zentralmarkt (vier große Markthallen und viele Stände und Häuschen dazwischen) eine Sprachpolizei. Die hat überwacht, dass an allen Ständen nur lettisch gesprochen wird mit den Kunden.
Das erklär mal einem alten Mütterchen, die dort ihre Gurken oder Blumen verkauft.
Oder das quasi Schliessen der russischen Schulen, weil ab einem Zeitpunkt X (der mit der EU abgestimmt war) der Unterricht nur noch in lettisch abgehalten wird. Gerade ältere Lehrkräfte, vor allem in den Naturwissenschaften, können zwar leidlich lettisch, aber es reicht nicht, um darin zu unterrichten. Das schafft natürlich Reibung, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Trotzdem kann ich die Letten und auch die Esten verstehen. Die beiden Sprachen sowie auch die Kultur wurden zu Zeiten der Besatzung so sehr unterdrückt bzw. es wurde versucht, diese auszulöschen.
Man sollte keine Hundesprache sprechen , sondern wie ein Mensch. Also russisch. Das sitzt ganz tief.

 

embrujo

10 Jahre Mitglied

• 19. Juni 2024

• #24

Zum Abschluss noch ein letztes Foto.
Der im Bau befindliche Bahnhof des Jahrhundertprojektes "Rail Baltica"

Die Zukunft der baltischen Staaten in Europa ist nicht aufzuhalten.

 

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snowflake

• 19. Juni 2024

• #25

Danke fürs mitnehmen, @embrujo

 

embrujo

10 Jahre Mitglied

• 19. Juni 2024

• #26

Gern geschehen.

 

Paulemaus

20 Jahre Mitglied

• 19. Juni 2024

• #27

Schöne Bilder! Vielen lieben Dank!

 

kaukase

Herdenschutzhundfan

15 Jahre Mitglied

• 20. Juni 2024

• #28

Danke für die schönen Bilder liebe @embrujo

 

embrujo

10 Jahre Mitglied

• 20. Juni 2024

• #29

Falls jemand von Euch mal einen Besuch in Riga plant, könnt ihr mich gern für Auskünfte befragen.

 

embrujo

10 Jahre Mitglied

• 23. Juni 2024

• #30

Heute wird in Lettland das Fest der Feste gefeiert.
Ligo und Johanni-Nacht

 

embrujo

10 Jahre Mitglied

• 15. Dezember 2024

• #31

Ich war ja im Oktober nochmal auf einen kurzen "Arbeitsbesuch" in Riga.
Die Stiefoma meines Bruders war in Riga geboren (Deutschbaltin) und hatte ein ziemlich bewegtes Leben, das sie in Teilen niedergeschrieben hat.
Darüber will ich ein kleines Heft (Buch mag ich es nich nicht nennen) veröffentlichen und vielleicht einen Vortrag halten.
Daher noch ein paar Bilder.

 

embrujo

10 Jahre Mitglied

• 15. Dezember 2024

• #32

In diesem Haus lebte sie bis etwa 1918. Der Vater war Arzt und praktizierte dort auch.

 

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embrujo

10 Jahre Mitglied

• 15. Dezember 2024

• #33

In dieser Kirche wurde sie getauft. Es gibt sogar den Taufeintrag in den Kirchenbüchern.

 

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embrujo

10 Jahre Mitglied

• 15. Dezember 2024

• #34

Und an diesem Wochenende habe ich mich mit einer lettischen Freundin getroffen und den Rigaer Weihnachtsmarkt besucht.
Es gibt viele einheimische Produkte und für das leibliche Wohl ist gesorgt.
Allerdings können sich das fast nur Touristen und sehr gut verdienende Einheimische leisten.
Der Glühwein für 8,- ist schon sportlich, auch wenn in den Bechern mehr drin ist als bei uns.

 

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embrujo

10 Jahre Mitglied

• 15. Dezember 2024

• #35

 

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embrujo

10 Jahre Mitglied

• 15. Dezember 2024

• #36

 

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toubab

15 Jahre Mitglied

• 15. Dezember 2024

• #37

Danke für die reportage, das ist eine ecke die ich nicht kenne.

 

embrujo

10 Jahre Mitglied

• 15. Dezember 2024

• #38

toubab schrieb:

Danke für die reportage, das ist eine ecke die ich nicht kenne.

Zum Vergrößern anklicken....

Ich glaube, für Dich wäre das im Winter eher nichts. Es ist nasskalt bei 1° und der fisselige Schnee ist eher wie Nieselregen, nur kälter
Das letzte Mal, dass ich im Winter in Riga war, ist fast 30 Jahre her. Damals war es hier so frostig, das die Fensterscheiben der privaten Unterkunft gefroren waren und wir Wasser zum Waschen auf dem Herd heiß machen mussten. Die kleine Heizspirale in der Küche war durchgebrannt.
Im Wohn-Schlafzimmer konntest du morgens deinen Atem sehen, wenn du die Nase unter der Bettdecke rausgestreckt hast.
Waren andere Zeiten.

 

toubab

15 Jahre Mitglied

• 15. Dezember 2024

• #39

embrujo schrieb:

Ich glaube, für Dich wäre das im Winter eher nichts. Es ist nasskalt bei 1° und der fisselige Schnee ist eher wie Nieselregen, nur kälter
Das letzte Mal, dass ich im Winter in Riga war, ist fast 30 Jahre her. Damals war es hier so frostig, das die Fensterscheiben der privaten Unterkunft gefroren waren und wir Wasser zum Waschen auf dem Herd heiß machen mussten. Die kleine Heizspirale in der Küche war durchgebrannt.
Im Wohn-Schlafzimmer konntest du morgens deinen Atem sehen, wenn du die Nase unter der Bettdecke rausgestreckt hast.
Waren andere Zeiten.

Zum Vergrößern anklicken....

So bin ich gross geworden, keine heizung im oberen stock, dickes eis auf die scheiben, und man hat sich in der küche gewaschen, dort war ein gas durchlauf erhitzer..

Ich bin kein mensch den es gegen norden zieht, und jetzt erst recht nicht mehr..

 

Lille

10 Jahre Mitglied

• 15. Dezember 2024

• #40

Müsst ich mich entscheiden, wüsst ich es nicht. Ich liebe die nordischen Länder und deren Farben und Natur. Lettland, Estland und Co möchte ich definitiv noch bereisen.
Aber Westafrika war auch ein Traum. Nicht vergleichbar eben.