Es gibt Unterschiede zwischen "wild" und wild.
Wir haben immer wieder wilde da, eingefangen von Futterstellen zum Kastrieren.
Richtig Wilde gehen dorthin auch zurück, die haben Panik in Räumen, springen im Dreieck, pinkeln und koten, springen gegen die Fenster. Das sind Katzen bei denen ich nichteinmal mit dem Gedanken spielen will, diese zu vermitteln, die gehen kastriert zurück an die Futterstelle und in die Freiheit. Alles andere wäre im Gedanken schon Tierquälerei!!
Anderes Beispiel:
Wir haben Januar am Hauptbahnhof 4 Kätzchen im Alter von 3 Monaten eingefangen, die von einer verwilderten Mutti stammen.
1 Mädchen ging 1 Monat nach Einfangen mit einem zutraulichen erwachsenen Kater zu Leuten, die den Katzen Freigang bieten. Das Mädchen ist nach 4 Monaten intensiver Betreuung zutraulich und verschmust. Sie kommt nach Hause und fühlt sich wohl.
2 aus diesem Wurf habe ich nun am Wochenende zusammen an Leute vermittelt die immer relativ scheue verstörte Katzen aus Tierheimen hatten. Die beiden lassen sich anfassen, bekommen keine Panik, wenn man sich ruhig und langsam bewegt usw. Sie leben nun in einer sehr großen Wohnung (120m²) mit Balkon, ich bin mir sicher, die beiden werden auch noch zutraulich, mit viel Geduld.
Einer ist noch da, er sitzt wenn fremde auf der Katzenstation sind, draussen auf der Terrasse, wenn nur ich da bin, drin im Zimmer.
Er kommt wenn ich ihn rufe und schnurrt wenn er mich sieht, sucht Kontakt und "ruft". Schmiert sich auch an mir, "gibt Köpfchen".
Er ist sehr bestechlich, frisst für sein Leben gern. Nur anfassen lässt er sich noch nicht richtig, da kriegt jeder außer ich eine gelangt. (Ich bin seine Pflegerin, die sich auch von anfang an mit ihm intensiev beschäftigt hat)
Ihn würde ich auch in eine Wohnung vermitteln an geduldige, kinderlose Leute, zu einer 2t. Katze dazu, da er andere Katzen liebt. Ich bin mir sicher bei ihm, dass er auch bei den Leuten dann bald auf dem Schoß liegt und schnurrt. (Bzw. ich muss ihn bald möglichst vermitteln sonst nehm ich ihn noch mit, und ich will keine weiteren Tiere...)
Freigänger prinzipiell in Wohnungshaltung zu vermitteln, davon halte ich gar nichts. Obwohl wir das in Einzelfällen auch schon gemacht haben, bei alten, kranken Tieren, die im Tierheim überwiegend in den Zimmern sind und die Terrasse gar nicht nutzen. (Dann aber auch nur mit einem schönen, sicherem Balkon) Bisher auch ohne Probleme im neuen Zuhause.
Richtigen Freigängern würde ich das nicht antuen wollen.
Ebenfalls kann jede Wohnungskatze Freigänger werden.
Mit eurem Zwergi wünsch ich viel Glück und habt Geduld. Mit einer
zutraulichen Zweitkatze wird das schon.
Unsere Zwerge hatten sich immer an "Klebe"Katern orientiert, hatten immer "Ersatzpapas" da die sich rührend kümmerten, am besten nehmt ihr einen sehr aufdringlichen Schmuser, eine "Klebekatze" die immer schmusen will. (Komischerweise haben wir fast immer nur solche Kater da, zickig sind bei uns nur die Weiber)