Dann mal zu meinem revolutionärem Argument.
Während meiner Schulzeit wurden 2 Mädels meiner Klasse(es war übrigens in der 2.) vergewaltigt.
Der Täter wurde dann ganz schnell gefaßt und ist für 15 Jahre eingefahren,mit Therapie und allem,was dazu gehört.
Nach seiner Entlassung ist er eine Stadt weiter gezogen und hat tatsächlich 3 Wochen gebraucht,um wieder anzufangen.
Bei seiner erneuten Verurteilung hat ein Vater meiner ehemaligen Klassenkameradin auf ihn gewartet und erschossen.
Willst Du noch seinen Kommentar hören?
Der wahr nämlich-Warum habe ich Idiot damit 15 Jahre gewartet?
Ich habe mein Leben lang noch keine Bild gelesen,die würde ich noch nicht einmal auf Toilette benutzen.
Aber was SAGT uns das denn? Das ist wirklich schrecklich, sehr traurig und ich VERSTEHE den vater natürlich. Und auch seinen Kommentar. Und sicher gibt es solche Fälle zu Hauf. Das allein sagt aber erstmal gar nichts verwertbares über die Arbeit der Psychologen aus - da gibt's nämlich mehrere Möglichkeiten - ich zeige mal nur die beiden Extremen auf:
1) Er wurde zu 15 Jahren verurteilt, man hat versucht ihn einer Therapie zu unterziehen und hat gemerkt, dass er kein "Responder" ist. Obwohl man also wusste, dass er NICHT geheilt ist, hat man ihn nach 15 Jahren entlassen müssen, weil er seine Zeit schlicht abgesessen hatte. Erfolgreich therapiert hin oder her. In dem Fall ist den Psychologen, Gutachtern und co. kein Vorwurf zu machen - sie hatten keine Handhabe. so jemand zählt dann aber nicht als Beispiel dafür, dass "als geheilt entlassene ja eh wieder rückfällig werden", oder?
2) Er wurde zu Haftstrafe (15 Jahre?) und anschließender psychiatrischer Unterbringung verurteilt, weil sein weiteres Gefahrenpotenzial auch vom Richter erkannt wurde. Er durfte den Maßregelvollzug nur darum verlassen (oder musste ihn gar nicht erst antreten), weil sich Psychologen/Psychiater für seine Ungefährlichkeit ausgesprochen haben. In dem Fall wäre ihnen ein Irrtum vorzuwerfen und es wäre auch ein Beleg für dein Argument, dass "als geheiltentlassene wieder rückfällig werden".
Weißt du, wie der Fall konkret lag?
Ich sehe ja dein - überhaupt euer - Problem. Es rennen zu viele Kinderschänder da draueßen rum, es gibt zu viele Wiederholungstäter! Keine Frage! Ich selbst schrieb doch hier als eine der ersten, dass mir der Kamm geschwollen ist, als ich in der JVA einen traf, der schon das 5. oder 6. mal wegen Missbrauch saß - Herrgott, wie kann so etwas sein??? Aber das nur anzuprangern hilft nicht. Man muss die Schwachstelle im System erkennen um sie bearbeiten zu können - und die liegt eben SELTEN (ich sage nicht nie) in falschen psychiatrischen/psychologischen Gutachten, sondern oft in den zu begrenzten juristischen Möglichkeiten (z.B. kann nur sehr selten die nachträgliche sicherungsverwahrung verhängt werden - das finde ich ein ganz großes Manko!)