Schäfer erleichtert: "Der Spuk ist endlich vorbei"
Wurden beschlagnahmt und ins Tierheim gebracht: Zwei Husky-Mischlinge. Foto JKK
Elmschenhagen – Nach einer erneuten nächtlichen Hundeattacke, bei der wieder ein Schaf in Elmschenhagen gerissen wurde, hat die Polizei gestern zwei Mischlinge beschlagnahmt. Dabei handelt es sich nach Mitteilung der Polizei mit großer Wahrscheinlichkeit um die Hunde, die die Schafherde am Radebrook bereits mehrmals heimgesucht hatten.
Elf Schafe, darunter alle Lämmer, waren – wie bereits berichtet – aus der Herde des Hobbyschäfers Michael Struve bei zwei blutigen Angriffen gerissen worden. In der Nacht zum Mittwoch kam es erneut zu einem Übergriff, den ein weiteres Schaf mit dem Leben bezahlte. Eine Anwohnerin hatte die Polizeibeamten alarmiert, als sie zwei Hunde über den Weidezaun springen und davon laufen sah. Eine Diensthundeführerin des 4. Polizeireviers konnte die Tiere später identifizieren: Es handele sich um zwei Husky-Mischlinge aus dem Kleingartengelände am Tröndelweg. Die Polizisten suchten den 40-jährigen Hundehalter gestern früh in der Gartenkolonie auf und beschlagnahmten beide Tiere, die nach Polizeiangaben erheblich verschmutzt waren und erschöpft auf ihrer Schlafstätte lagen. Laut Hundeführerin ging von den Mischlingen ein "hundeuntypischer Geruch aus, sie rochen eher nach Schaf". Nach Aussage des Halters seien ihm die Hunde am Dienstagabend ausgerissen und erst gegen 3 Uhr nachts wieder gekommen. Die beschlagnahmten Husky-Mischlinge kamen ins Tierheim; was weiter mit ihnen geschieht, wird die Ordnungsbehörde entscheiden.
Schäfer Michael Struve zeigte sich erleichtert, dass die Hunde gefasst wurden: "Endlich hat der Spuk ein Ende, nun muss ich keine Angst mehr haben, dass noch mehr Tiere gerissen werden". Der 40-jährige Vater von fünf Kindern aus Schönberg hatte vor drei Jahren im Elmschenhagener Gartengelände am Radebrook begonnen, sich eine eigene Herde aufzubauen, um irgendwann von der Schafzucht leben zu können. Nach dem Rückschlag bleiben ihm jetzt noch acht Schafe, die mit dem Trauma des Erlebten mächtig zu kämpfen haben: "Sie sind massiv verstört, ziehen sich nachts in den Stall zurück und sammeln sich bei Hundegebell", berichtet der Naturliebhaber. Während die Nachbarn in einer Hilfsaktion weiterhin Spenden für den Aufbau einer neuen Herde sammeln, wird Struve vom "Natur-Erlebnis-Hof Seekamp" in Löptin drei junge Wolltiere geschenkt bekommen. "Die drei Lämmer habe ich mir schon ausgesucht", sagt er sich, in etwa zwei Wochen, wenn auf seiner Weide wieder Ruhe eingekehrt ist, wird er die Tiere holen. "Das ist dann mein Neuanfang", stellt Struve fest. dt
Das Spendenkonto der Nachbarschaftshilfe für eine neue Herde: SEB, BLZ 21010111, Konto 3965016901, Kennwort: "Schafe".
nordClick/Kieler Nachrichten vom