Rosi,
ich kann dir gerade nicht ganz folgen. Wem soll man nicht alles absprechen? Und wer argumentiert unterirdisch?
(Ist eine reine Verständnisfrage...)
Lennys Mann, dem Tierschutzverein, oder...?
Ich kann sie übrigens sogar verstehen. Mein Mann hat ja auch nur mir zuliebe ja zum Hund gesagt - er ist ja beruflich viel unterwegs, ich dann tagelang hier allein zuhause... er konnte verstehen, dass ich einen Hund haben wollte.
Er hat sich sogar anfangs wirklich Mühe gemacht, sich da reinzuhängen, obwohl er anfangs schon Bauchschmerzen hatte. So ein großer Hund, aus dem Tierschutz, "kritische Rasse"... er keine Ahnung...
Trotzdem hat er Bücher gelesen, ist mit zur Hundeschule - hat sich anfangs richtig auf und über den Hund gefreut...
Und unser Überraschungspaket enthielt dann ja über das "Türen öffnen" und "alles klauen" (und dabei alle Hindernisse zwischen sich und dem Ziel zerstören), was auch sehr lästig war, noch einiges mehr.
Nach ein paar Wochen war er so bedient, dass er sich völlig aus dem Thema Hund ausgeklinkt hat, und sich irgendwann nach einem Vorfall (der für mich eher tägliches Brot darstellte, zu der Zeit) schlicht geweigert hat, mit dem Hund aus dem Haus zu gehen. Weil er
draußen wirklich Angst vor ihm hatte.
Im Haus war dieser Hund ja sehr friedlich, da war es unproblematisch.
Ich hab den Hund trotzdem behalten, und da der eben alles andere als einfach war, und meinem Mann auch leid tat, hat er das also akzeptiert, aber nur unter "Heulen und Zähneklappern". Wir hatten ihn dann ja "nur" 6 Jahre, aber das war durchaus eine Belastung für unsere Ehe. (Zumal ich dann auch noch von allen anderen Seiten der Familie Gegenwind bekam, erst Recht, als ich dann schwanger wurde und Kinder ins Spiel kamen...
).
Ich hab's durchgezogen, teils auch offen gegen meinen Mann, aber es war nicht schön. Und ich kann, je nachdem wie Lennys Mann sich aufgeführt hat, durchaus verstehen, wenn man sich das als Ehefrau auf Dauer nicht antun möchte.
(Und nein, das ist nicht unbedingt ein Scheidungsgrund, finde ich...
)
Ich hatte übrigens auch immer den Vorteil, dass
ich den Spacko relativ gut einschätzen konnte - ich wusste, ab wann es kritisch wurde, hatte ihn aber draußen halt auch immer mit Maulkorb gesichert, was ihn ja auch für mich deutlich sicherer zu händeln machte.
Bei Lenny8 lese ich aber auch eine gewisse Unsicherheit auf ihrer Seite heraus.
Sie traute sich nicht zu, ihrem Mann zuverlässig zu vermitteln, dass der Hund im Wesentlichen harmlos ist. Und das ist schlecht, so als Ausgangsbasis um eine Familienkrise zu bewältigen.
Mein Mann hat nach 3 Wochen Spacko und zweimal Hundeschule zu mir gesagt, und das war sein voller Ernst: "Du musst immer einen Baseballschläger mitnehmen, damit du den Hund bewusstlos schlagen kannst, wenn er auf
dich geht!"
Ich
wusste aber, dass das Quatsch ist. Und habe zum Glück nicht falsch gelegen.
Heute sagt derselbe Mann übrigens: "Wir hatten echt Glück, dass dieser total gestörte Hund einen so guten Charakter hatte!" - Hatten wir auch. Aber frag mich bitte nicht, woher ich das wusste.
Wenn man diese Gewissheit
nicht hat - wird's schwierig.
Da ich aber nicht finde, dass irgendjemand Lenny oder wem auch immer vorschreiben muss, wie er oder sie sein Familienleben zu gestalten hat, und wir alle nicht dabei waren, und ihren Mann nicht kennen, finde ich Bemerkungen wie: "Wenn ich einen Hund will, muss mein Mann halt da durch" wenig zielführend.
Wenn ich einen Hund will, ja. Aber das gilt nicht für jeden Mann in jeder Ehe.
Wir haben übrigens keinen Hund mehr, und werden wohl auch keinen mehr haben. Egal wie groß, klein, nett oder kuschelig. Mein Mann hat nämlich nach 6 Jahren Problemhund den Kaffee auf und mein älterer Sohn Angst vor Hunden.
Ich könnte jetzt einfach mal sagen: Das hab ich halt davon.