"Vaterlandsverräter" geschimpft
Der 17. November 2013, der Hofgarten, am Rande eine Handvoll pazifistischer Aktivisten, darunter Christian Scheider, Hund Pico. Eine überschaubare Gegenkundgebung zur offiziellen Gedenkfeier für die Opfer der Kriege einige Meter weiter. Dort anwesend sind Veteranen, Burschenschaften, Hinterbliebene. Es gibt Kranzniederlegungen am Grab des unbekannten Soldaten, die Bundeswehr und ihr Ehrenregiment sind auch da, eine Militärkapelle spielt auf, man hört das Bayern-Lied, die Nationalhymne – und zwischendrin aus Richtung der Gegenprotestler unentwegt penetrantes Hundegebell. Pico stimmt kräftig in die dritte Strophe mit ein. Einigkeit und Wuff und Wauheit.
Die Stimmung wird gereizt, einige ältere Herrschaften verlassen die Feier und stürmen auf die Pazifisten zu. Christoph Scheider sagt später, man habe sie "Vaterlandsverräter" geschimpft, "Dreckskommunisten", solche Sachen. Erst nach einer halben Stunde und gerade rechtzeitig vor drohenden Handgreiflichkeiten gibt Pico Ruhe, die Polizei aber nicht, die Beamten nehmen Scheiders Personalien auf. Soweit der Tag damals.