Hunde - Bei Streit Fingerspitzengefühl gefragt

watson

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Hunde: Bei Streit Fingerspitzengefühl gefragt

BAD WURZACH (sz) - n der Hauptsatzung der Stadt Bad Wurzach ist zu lesen: „Hunde sind so zu halten und zu beaufsichtigen, dass niemand erheblich belästigt oder gefährdet wird“. Wir fragten nach, wie es im Zusammenleben mit Hund, Hundefreunden und Hundegegnern aussieht.

Von unserer Redakteurin
Silvia Reich-Recla

Was sagt die Polizei: Es komme immer wieder vor, dass zwei Hunde sich ineinander verbeißen würden, sagt Rolf Schütt, Leiter der Polizei-Dienststelle Bad Wurzach. Von den Menschen gefährlichen Hunden ist ihm nichts an die Ohren gedrungen. Doch im Herbst vergangenen Jahres sei eine Anzeige gegen einen Hundehalter eingegangen. Seine beiden Tiere waren ausgerissen und hatten in Rohr zwei Schafe gerissen und mehrere verletzt. Zwei Ziegen seien vor Schreck in den Rohrer-See gerannt und dort ertrunken. Die Angelegenheit sei zivilrechtlich geregelt worden, der Hundehalter habe einen Bußgeldbescheid bekommen.

Freilaufende Hunde würden immer mehr zum Problem, bestätigt auch Ottfried Bendel von der Stadtverwaltung und blickt in die Statistik: Sind 1999 nur vier Verwarnungen oder Bußgeldbescheide erteilt worden, waren es im Jahr 2000 bereits über 20. Meist würden Bußgelder wegen Freilaufens oder auch wegen Lärmbelästigung erteilt. In der Hauptsatzung ist zu lesen: „Nach der Polizeiverordnung der Stadt Bad Wurzach dürfen Hunde ohne Begleitung einer Person nicht frei umherlaufen. In Grün- und Erholungsanlagen sind Hunde an der Leine zu führen.“

Wenn Anzeigen erolgen, so Bendel, dann wird das Ordnungsamt auch tätig. Meist folgt zunächst eine schriftliche Verwarnung. Bendel rät Nachbarn mit Hunde-Streitigkeiten, zunächst das persönliche Gespräch zu suchen. Manchmal seien es schlichtweg andere Nachbarschaftsstreitigkeiten und der Hund noch das Tüpfelchen auf dem i, das das Fass zum Überlaufen bringe.

Verständliche Gründe für Beschwerden seien beispielsweise Hunde, die den ganzen Tag im Zwinger gehalten werden und deshalb viel bellen. In einem aktuellen Fall in Bad Wurzach würde ein außerhalb des Hauses gehaltener Hund um halb fünf Uhr zum Bellen anfangen, nämlich dann, wenn die Zeitungsausträgerin kommt. Und es sei nun einmal so, „wenn ein Hund bellt, dann bellen alle Hunde in der Gegend“. In solch extremen Fällen, so Bendel, werde auf den Hundebesitzer eingewirkt, dass er seinem Hund ein anderes Quartier zuweist.

Von der Polizeiverordnung sei der Sachverhalt klar: „Ein Hund darf bellen, wenn ein Einbrecher kommt, aber nicht, wenn jemand auf dem Gehweg am Haus vorbeigeht“, verdeutlicht (Hundebesitzer) Bendel.

Er selbst hat das Gefühl, dass „Hundebesitzer rücksichtsloser geworden sind, Nicht-Hundebesitzer dagegen sensibler“. Auch der Hundekot sei zum großen Problem geworden, besonders in Bereichen, wo Kinder spielen und auf landwirtschaftlichen Grundstücken (vor allem im Sommer vor dem Mähen). Die Anfrage des Tierschutzvereins, eine Wiese als Hundeklo auszuweisen, sei vor einiger Zeit gescheitert. Von der rechtlichen Seite her, so Bendel, „müsste jeder Hundebesitzer beim Gassigehen eine Schaufel dabeihaben und den Hundekot in seiner Mülltonne entsorgen.“

Es würde immer mehr Hunde geben (nach Angaben der Stadtverwaltung sind 700 gemeldet) und auch immer mehr Hundebesitzer, die¥s mit dem „Gassi gehen“ nicht so eng sehen. Bendel: „Manche scheinen nur die Balkontüre aufzumachen, anstatt selbst mit dem Hund rauszugehen.“ In einer Siedlung gehe das natürlich nicht.

Aber sogar im Außenbereich würden immer wieder Beschwerden über Hunde eingehen. Die Bürger würden sich ängstigen, beispielsweise, wenn ein Hofhund auf dem Gehweg sitzt. Von Gesetzes Seite her, so Bendel, dürfe der Hund zwar auf der eigenen Wiese sein, aber nicht auf dem Gehweg oder der Straße.

Oftmals sei bei Streitereien zwischen Hundegegnern und Hundefreunden „Fingerspitzengefühl gefragt“. Bendel weist darauf hin, dass „auch zahme Hunde eine Belästigung für denjenigen sein können, der Angst vor Hunden hat“. Dass vielleicht auch nach den Kampfhunde-Attacken im vergangenen Jahr die Angst vieler um sich greift, hat Hundebesitzer Dorian Cvejn festgestellt. „Ich werde des öfteren darauf angesprochen, warum mein Hund keinen Maulkorb hat.“ Da frage er sich schon, warum. Denn Neufundländer Django sei brav, nicht aggressiv und auch nicht bissig.

(Stand: Di. 23.01.)
 
  • 26. April 2024
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