Für den Anfang klingt das für mich gut. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die "wahren Probleme" mit Hund bei einem neuen Trainer oft erst in der vierten Stunde so richtig zeigen. Also, bei meinem war es so.
Mit Ressourcenaggressivität stelle ich mir das schwierig vor, weil die oft eine territoriale Komponente hat (also, so in der Art... ich benutze das Wort jetzt bestimmt falsch
Soll heißen - der Hund verteidigt uU bestimmte Dinge in seinem Territorium intensiver als irgendwo anders. Weil er außerhalb des Territoriums doch
insgesamt eher kleine Brötchen backt.
Das könnte sich dann ändern, wenn er den Platz besser kennt und sich dort sicherer fühlt.
Das Beispiel mit dem "Sitz" ist ein sehr gutes, weil es zeigt, was einem als (Neu-)Hundebesitzer oft gar nicht auffällt - sodass man es nicht erwähnt oder für nicht so wichtig hält - was für den Hund aber entscheidend ist.
Erwachsene Hunde sind keine Kinder. Denen muss man ein bekanntes Kommando im Normalfall nicht immer und immer wieder geben. Sondern sollte es beim zweiten Mal auch direkt durchsetzen.
Denkt man selbst: "Ach, najaaaa.... will mal nicht so streng sein", denkt sich der Hund auch: "Ach naja... muss man ja nicht so ernst nehmen."
Idealerweise sollte man ein Kommando aber auch nur dann ein zweites Mal geben, wenn man es auch durchsetzen
kann.
Bei manchen Hunden ist das egal, die denken halt nicht weiter. Andere nutzen aber diese "Freiräume" durchaus zum eigenen Vorteil - wenn du nicht klar machst, was du willst, machen sie halt klar, was
sie jetzt gern hätten.
Das hat nicht unbedingt was mit Weltherrschaftsambitionen zu tun, sondern eher damit, dass du sie ja quasi dazu eingeladen hast. Ist also im Grunde ein Missverständnis.
Ich finde es übrigens ganz toll, dass du weiterhin versuchst, mit dem Hund zurechtzukommen, obwohl ihr auch im Haus nicht grad kleine Probleme habt. Ich hoffe, ihr habt Erfolg, und drücke euch die Daumen.
Zum Thema "Knurren vom Platz aus" fällt mir rein managementtechnisch noch ein, dass es sinnvoll sein könnte, dass der Hund seinen Platz nicht da hat, wo alle naselang jemand vorbeiläuft.
Klar sollte er nicht knurren, aber man muss diese Reaktion auch nicht unnötig provozieren. Und es könnte für beide Seiten helfen, die Lage zu entspannen.
Anmerkung: Unser Hund hatte mit dem Schlafplatz im Flur nie ein Problem - bis unser Kleinkind zu laufen anfing. (Auslöser hier: Unsicherheit). Ich hab das aber gar nicht so richtig ernst genommen (bzw. auch so halb gedacht, da muss er halt durch) - bis tatsächlich einmal das Kind auf den Hund gefallen ist. Obwohl ich direkt daneben stand.
Wir hatten ganz großes Glück bei dem was danach passierte - und danach haben wir radikal die Möbel umgestellt... es gibt Sachen, die muss man einfach nicht haben, wenn es auch anders geht.
Am Problem Hund und Kind haben wir weiter gearbeitet - aber an einer etwas weniger risikoträchtigen Stelle.
Ebenso würde ich den Hund grundsätzlich aus der Küche verbannen, wenn Essen im Spiel ist. Und auch immer dann wegschicken, wenn jemand anders anwesend ist. Einfach, um klarzumachen, dass bestimmtes Verhalten nicht erwünscht ist und er kein Abo auf den Platz am Herd hat. Aber das hat Sabine sicher auch gesagt, oder?