Ich persönlich bin der Meinung, dass der Ausbildungswart nicht ganz bei Trost ist und so ein Hund (besonders in dem Alter) nichts im Schutzdienst verloren hat. Ich könnte mir vorstellen, dass es sehr schwierig werden wird, ihn im Beutetrieb zu halten und problemlos unter Belastung zu arbeiten - von der Kraft des Hundes mal ganz abgesehen. Sollte ich falsch liegen, lasse ich mich gerne eines Besseren belehren. Google spuckt dazu leider nicht viel aus.
Kennst du deinen Freund denn gut? Ist eine blöde Frage, aber seit Facebook und Co nennt man ja viele Menschen "Freunde" wo man Früher eher Bekannter gesagt hätte.
Für mich gibt es 2 Gründe einen Kaukasen im "IPO-Sport" (wenn man es denn so nennen mag) zu führen, okay einen 3. Grund gibt es auch noch, aber der kommt zum Schluss:
1.ter Grund:
Dein Freund will den Hund zum privaten "Schutzhund" machen - sprich ihn Abrichten/scharf machen/"zivil" Arbeiten. Das ist so in Deutschland "verboten", bzw. kommt man da mit den meisten Landeshundeverordnungen in Konflikt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Hundeplatz, der einem VDH untergeordneten Hundesportverband angehört, dies zu den offiziellen Trainingszeiten macht. Wenn sie es tun, gehört dies angezeigt - solche Typen gefärden den gesammten Sport und ich würde eine solche Person nicht als "Freund" bezeichnen.
2.ter Grund:
Dein Freund und der Ausbildungswart wissen um den Charackter von Kaukasen und wollen durch den SD den Gehorsam in hoher Trieblage erreichen. Kenn ich so zwar auch nicht, aber beim drüber Nachdenken halte ich das noch nicht mal für eine schlechte Idee. Im Gegenteil.
Man lernt seinen Hund beim SD ja von einer ganz anderen Seite kennen und ja, es ist schwer seinen Hund zu kontrollieren, aber Hund und Halter lernen ja gemeinsam. Am Ende steht dann bestenfalls ein Hund, der auch in sehr hoher Trieblage kontrollierbar ist - schlechtenfalls weiß der Halter nur, was er da an der Strippe hat und sichert entsprechend.
Nicht umsonst sagen wir Sportler, dass wir unsere Hunde besser im Griff haben, weil die Hunde gelernt haben, in hoher Trieblage Kommandos zu befolgen.
Wenn dein Freund und der Ausbilder für die Zukunft arbeiten und den SD nur dazu nutzen, um den Hund später besser händeln zu können finde ich das echt gut. Ungewöhnlich, aber rein theoretisch nicht schlecht. Da macht es natürlich auch Sinn die Fährte wegzulassen und in der UO nur den Grundgehorsam, bzw. das zu fordern, was man später vom Hund erwartet. Auch das frühe Anhetzen macht Sinn, denn der "Prozess" ist wie bei jedem anderen Hund, das ist der normale Junghundeaufbau für den SD. Gerade bei einem Kaukasen würde ich so früh wie möglich spielerisch beginnen - den Ernst bringt diese Rasse ja von selber mit.
Allerdings müssen Freund und Ausbilder wirklich wissen, was sie da tun, damit das Gedankenspiel "Hund in hoher Trieblage kontrollierbarmachen" funktioniert. Ob sie das wissen kann keiner von Außen beurteilen.
So jetzt der 3.te Grund, der mit Schmunzeln zu betrachten ist:
Dein Freund ist ein ausgewachsener Masochist oder wagt ein ehrgeiziges Experiment oder hat eine Wette verloren. Alles Gründe um einen HSH im IPO-Sport zu führen. Wahnsinn oder Realitätsverlust kommen auch noch auf die Liste. Eine Wahrscheinlichkeitsprognose kann ich da nicht abgeben.
Also welcher Typ dein Freund ist, kannst nur du selbst beurteilen - pauschal zu sagen "ein HSH/Kaukase hat im IPO-Sport/SD nichts zu suchen" muss nicht unbedingt richtig sein. Wenn es ein Freund ist, dürfte es kein Problem sein diesen nach seinen Beweggründen zu fragen. Sollte es sich herausstellen, dass der Hund abgerichtet wird, würde ich dies Anzeigen ehe es für den Hund zu spät ist.