Halter von eigenem Hund schwer verletzt

So, heute früh ist endlich der offizielle Polizeibericht da. War gestern noch nicht da. Vermutlich hat der ermittelnde Beamte zwischendurch dienstfrei gehabt.

Polizeidirektion Hannover
Presseinformation
16. August 2002
Rottweiler fällt Besitzer an
Vinnhorster Weg / Burg
Ein 52-jähriger Mann ist heute Morgen, gegen 11.00 Uhr am Vinnhorster Weg ohne ersichtlichen Grund von seinem Rottweiler angegriffen und lebensgefährlich verletzt worden.
Der 8-jährige Hund, mit einem geschätzten Gewicht von 50 Kilogramm hielt sich gemeinsam mit seinem Herrchen auf dem Grundstück auf. Plötzlich ist das Tier auf seinen Besitzer losgegangen und hat ihn angefallen. Hierbei fügte er ihm schwere Bissver- letzungen am ganzen Körper zu. Die 45-jährige Ehefrau hielt sich im Haus auf und wurde auf den Vorfall aufmerksam. Ihrem beherzten Eingreifen ist es zu verdanken, dass nicht noch Schlimmeres passierte. Der Mann lag bereits auf dem Boden, als ihm seine Frau zur Hilfe eilte. Sie schlug mit einem Baseballschläger auf den Hund ein, bis dieser von seinem
Opfer abließ. Danach informierte sie Polizei und Rettungswagen. Der Geschädigte wurde nach einer ärztlichen Notversorgung mit schweren Verletzungen an Beinen, Bauch, Armen und Händen in ein Krankenhaus eingeliefert. Der Rottweiler wurde von den eingesetzten Rettungskräften mit einem Betäubungsgewehr narkotisiert und anschließend mit dem „Rettungswagen Tier“ der Berufsfeuerwehr zur Tierärztlichen Hochschule gebracht. Hier wurde er auf ausdrücklichen Wunsch seines Frauchens eingeschläfert. Wie erst jetzt bekannt wurde, hatte der Rottweiler in der Vergangenheit bereits des öfteren Familienmitglieder angegriffen und diese durch Bisse verletzt.

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Dies ist jetzt der unkommentierte und nicht durch Zeitungsfritzen abgeänderte Originalbericht.

Es sind folgende Fakten enthalten:
"in der Vergangenheit bereits des öfteren Familienmitglieder angegriffen und diese durch Bisse verletzt"

Also "öfter", "-mitglieder" (Mehrzahl) und "verletzt".

Das ist genau die Vorgeschichte, die ich im obigen Beitrag vorausgesetzt hatte. Und da gibt es für mich nichts mehr zu dikutieren. Die Leute hatten sich einen gefährlichen Hund herangezogen, ob nun durch Ahnungslosigkeit oder durch gewolltes, falsch gemachtes Abrichten.

Auf jeden Fall haben diese Halter absolut verantwortungslos gehandelt, dass es soweit kommen mußte. Wenn ein Hund mehrmals verschiedene Leute beißt, ist es mindestens grob fahrlässig, wenn nicht schon vorsätzlich, den Hund so weiter zu halten wie bisher.

Es ist nur Glück, dass die Folgen dieser verantwortungslosen Hundehaltung in der eigenen Familie blieben.

Ich denke, ich werde eine Anzeige an die Staatsanwaltschaft schicken, damit die Halterin ein Ermittlungsverfahren bekommt. Solche Leute holen sich sonst den nächsten Hund.

@ Andreas - ich denke das eine Anzeige in diesem Fall eine gute Idee ist. Hoffentlich bewirkt sie was, denn dann würde *am richtigen Ende der Leine* eingewirkt.

LG Tora

Hallo Andreas,
die Anzeige kannst Du dir sparen:der Hund ist tot,kann nicht mehr beurteilt werden,die Besitzerin und wahrscheinlich auch die Nachbarn werden "mauern" und dann ist das Thema für den Staatsanwalt "durch".

Original erstellt von Andreas:

Wie die Helfer von Polizei und Feuerwehr am Freitag erfuhren, hatte der Hund früher schon mehrmals den 52-Jährigen, seine Frau und seinen Sohn gebissen. „Das war aber nur gezwickt“, sagte die 45-Jährige am Abend. Die Familie habe keinen Grund gesehen, den Hund wegzugeben, zumal dieser anderen Menschen nichts getan habe. Ihr Mann sei nicht so schwer verletzt, wie zunächst befürchtet, und nun sei der Fall erledigt.

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Warum hat der Rotti nur seine Besitzer gezwickt und nie gegenüber anderen Menschen Aggressionen gezeigt. Eine fehlerhafte Ausbildung auf dem Sportplatz steht da wohl kaum dahinter, ich finde hier nur Fehlverhalten der Besitzer.

Christian

Richtig, aus den Angaben würde ich das auch so schlußfolgern.
Zwei Möglichkeiten bleiben aber offen:
- Der Hund durfte nie das Grundstück verlassen
oder
- die Angriffe auf fremde Personen wurden verschwiegen.

Ich glaube, ich kriege hier keine Ruhe. Der Ort ist nur 20 km entfernt. Ich werde wohl mal hinfahren. Leider ist die Straße relativ lang - Hausnummern bis mindestens 153. Mal sehen, ob ich eine Familie Ernst K. finden kann. Eventuell sehe ich auch jemanden, der gerade ein "Hier wacht ein Rottweiler"-Schild abschraubt oder ich kann anderen Hundebesitzern einen Kommentar entlocken.

Als Privatmann habe ich ja gegenüber Staatsanwaltschaft etc. den Vorteil, dass ich etwas erzählen darf, was etwas neben der Wahrheit liegt.

Beispielsweise ich erzähle, ich hätte zuhause auch einen Rotti und der zwickt mich auch manchmal, dazu ein paar Narben am Arm vorzeigen. Vielleicht kann ich jemanden aus der Reserve locken, der mir erzählt, was da wirklich los war.

Hallo Kirsten,
ich fühle mich keineswegs persönlich von Dir angegriffen )))
Im Grunde bin ich einfach nur stinksauer, dass schon wieder so ein Vorfall zu beklagen ist.
Du hast ja sicherlich schon bemerkt, dass ich wirklich felsenfest der Meinung bin, dass sich die Problematik mit dem infragekommenden Rotti über lange Zeit "aufgebaut" hat.

Im übrigen habe ich mich wg. der "Toleranz" wirklich missverständlich ausgedrückt.
Ich meinte damit: Zu grosse Toleranz mit Hundehaltern, die sich bei der Haltung, Ausbildung etc. falsch und gegen das Tierschutzgesetz verhalten, ist nicht angebracht. Dieses "Wegschauen und nicht eingreifen bzw. anprangern" hat uns u.U. mit den "Verordnungswahnsinn" eingebracht.

Die niedersächischen Kläger gegen die VO haben den Berliner Richtern eindrucksvoll dargelegt, dass die Problematik "Hund" nicht an einzelnen Rassen festgemacht werden kann, sondern dass viele Faktoren eine gewichtige Rolle spielen: Zucht, Aufzucht, Sozialisierung, Ausbildung etc.

Also nochmals: Ich bitte meinen kleinen "Wutausbruch" zu entschuldigen, gestern brach ich lieber die Diskusssion ab, um nicht in unlogische Gefilden abzudriften.
Es ist aber auch ein Kreuz:
Ausgerechnet ein Rotti (ich weiss, hätte jede andere Rasse sein können), ausgerechnet Vorfall in Niedersachsen (sogar ganz in meiner Nähe).
Minister Bartels wird sich bestätigt fühlen, dass ein Rotti wieder ins Blickfeld rückt (hatte er doch in "weiser Voraussicht" diesen damals gelistet).
Wie ja alle wissen, "bastelt" Bartels jetzt an einem Gesetz - jeder Vorfall kommt ihm jetzt gerade recht.

Liebe Gruesse
OdinNds

Hi Odin !

Kein Thema. Wir sind alle nicht immer in bester Tagesform, und wenn einem dann noch etwas besonders nahegeht.....kein Problem, hab ich vollstes Verständnis für.

Danke für die Erklärung.
Nach diesen Ausführungen kann ich deinen Standpunkt besser verstehen und kann dir, so wie du es jetzt geschildert hast, nur voll zustimmen.