ich meinte auch nicht, dass man sich alles gefallen lassen soll, hatte ich ja eingangs auch schon geschrieben...
habe grade meine antwort gelöscht...grrr, deshalb nochmal in kurzform.
ich finde die aussagen vieler an dieser diskussion beteiligten ziemlich "alttestamentarisch" und sehr beunruhigend.
@watson: du z.b. schreibst:
Greift jemand meine Familie oder meine Tiere an, ist es für eine Diskussion m.E. sowieso zu spät, oder nicht?
nimm es mir nicht übel, aber ich denke NEIN. es ist eben nicht zwangsläufig zu spät.
im kampfsport z.b. lernt man recht früh, dass (offensive) aggression immer nur mit einem widerstand funktioniert. darin bestehen auch die prinzipien der klassischen kampfkünste: den angreifer "ins leere laufen zu lassen", im körperlichen, wie im psychologischen sinne.
lasse dir die aussagen mal auf der zunge zergehen: dann gibt es krieg usw.
meiner meinung nach eine sehr plumpe art, seine tierliebe zum ausdruck zu bringen:
ich liebe mein tier so sehr, dass ich alles zerstöre, was ihm schaden zufügen will...
ist ja ok, aber wenn eure hunde so denken (schutzinstinkt), versucht ihr doch auch, ihnen das abzuerziehen.
wenn ich nun auf beiden seiten menschen habe, die zu keiner gewaltfreien konfliktlösung bereit sind, MUSS die situation eskalieren...sehr beruhigend, zu wissen, dass da menschen sind, die unter gewissen umständen vorsätzlich "rot sehen" und keinerlei rücksicht auf verluste nehmen.
versteht mich nicht falsch: niemand soll sich aus nächstenliebe verletzen oder gar töten lassen, das ist aber denke ich allen hier klar und nicht bestandteil dieser diskussion...
klar wehre ich mich, wenn ich umzingelt bin, keine möglichkeit zur flucht mehr habe und angegriffen werde, NIEMAND würde dann sagen: ja ok, zermatsch mir das gesicht.
also geht es doch letztenendes um situationen, in denen ich
a) die situation noch abwenden kann oder
b) auf vorausgegangene gewalt reagiere.
dies bedeutet aber, dass ich die möglichkeit zur wahl habe, denn wenn 5 leute auf mich einschlagen, stellt sich die frage, die thema dieses topics ist, gar nicht mehr. da muss ich mich wehren, um meine gesundheit / mein leben / mein eigentum / meinen hund zu schützen.
aber:
fast alle schreiben: "wer meinem hund was tut, der kriegt saures...",
kaum einer schreibt: "wenn ich nicht weglaufen oder den angreifer beruhigen kann, dann..."
soll heissen, dass ich die reiz- und aggressionsschwelle hier als recht niedrig empfinde...
viele tendieren eher zum kämpfen, als zur flucht - warum?
jedenfalls ist das eine spirale, an deren entstehung jeder beteiligt ist, der gewalt als lösungsansatz sieht.
ein beispiel: xy geht mit hund spazieren. ab hasst hunde und tritt nach xy's hund. hund quietscht, hat angst, ist aber nicht verletzt. xy schlägt sich mit ab. ab zieht ein messer.
wäre xy einfach gegangen, hätte er zwar damit leben müssen, dass jemand seinen hund getreten hat, aber er und sein hund wären unversehrt nach hause gegangen.
ich meine auch nicht, dass sich jemand bei einem einbruch beklauen lassen soll, ich sage nur, dass die eigene gesundheit dann am ehesten gesichert ist, wenn ich KEINE direkte konfrontation suche...und dass man vielleicht deshalb ehrlich zu sich selbst sein sollte, ob es in dem moment nicht doch darum geht, rache zu nehmen.