wuschel
Kölner Stadt-Anzeiger, 21.04.01
Schweizer wollte sich ins Wasser retten
Flucht vor Dobermann endete im Rhein
Stephan Kahl
Eher unfreiwillig ist der Berner Markus Balsiger am Ostermontag baden gegangen.
Als er am Rheinufer in Marienburg spazieren ging, sei plötzlich - so der Schweizer - ein kläffender und knurrender Dobermann auf ihn zugerast.
Um sich vor der vermeintlichen Gefahr zu retten, sprang der 45-Jährige ins Wasser. Was er nicht wusste: An dieser Stelle war es nur ein halber Meter bis zum Grund.
Balsiger kam so unglücklich auf dem Boden auf, dass er einen komplizierten Bruch am Oberschenkel erlitt. Noch immer liegt der Mann im Krankenhaus, zwei weitere Wochen wird er das Bett hüten müssen.
Nun sucht der Osterurlauber, der in Köln eigentlich nur seine Eltern besuchen wollte, verzweifelt nach Zeugen. Unter der Überschrift "Wassersprung" schaltete er sogar eine Kleinanzeige in der Tagespresse.
"Wer hat gesehen, wie am Ostermontag ein Fußgänger am Rhein vor einem Dobermann geflüchtet ist?", so der Wortlaut.
Balsiger wirft dem Pärchen, das mit dem Dobermann am Ufer unterwegs war, vor, das Tier nicht an der Leine geführt zu haben.
Weil die Widersacher des Berners aber behaupten, ihr Vierbeiner sei angeleint gewesen, steht nun Aussage gegen Aussage.
Wolfgang Beus, Sprecher der Kölner Polizei, erklärte am Freitag: "Als wir am Einsatzort eintrafen, hatte der Hund zwar keinen Maulkorb um, aber zumindest war er angeleint."
Der Bericht der Beamten wurde inzwischen an das Ordnungsamt weitergeleitet, das für die beiden Hundehalter zuständig ist. Es muss nun über ordnungsrechtliche Konsequenzen entscheiden.
Das allerdings genügt Balsiger nicht. Er will nachweisen, dass der Dobermann zur Tatzeit nicht angeleint war. "Es geht um zivilrechtliche Dinge.
Wer zahlt den Krankenhausaufenthalt? Was ist mit Verdienstausfall? Fragen, die noch geklärt werden müssen", sagt er.
Bei seiner Suche nach Gerechtigkeit setzt der Berner besonders auf einen Radfahrer, der das Geschehen beobachtet habe. Er, aber auch andere Zeugen, mögen sich unter Telefon 0221/ 13 21 71 melden.
Seinen Sprung in den Rhein bezeichnet Balsiger im Nachhinein als Blitzentscheidung. "Als das Tier nur noch einen Meter von mir entfernt war, musste ich etwas tun", sagt er.
Auf keinen Fall wollte er von dem Dobermann in die Hände gebissen werden. "Ich bin Gitarrenlehrer und brauche meine Finger. Ein Biss wäre ruinös gewesen."
Schweizer wollte sich ins Wasser retten
Flucht vor Dobermann endete im Rhein
Stephan Kahl
Eher unfreiwillig ist der Berner Markus Balsiger am Ostermontag baden gegangen.
Als er am Rheinufer in Marienburg spazieren ging, sei plötzlich - so der Schweizer - ein kläffender und knurrender Dobermann auf ihn zugerast.
Um sich vor der vermeintlichen Gefahr zu retten, sprang der 45-Jährige ins Wasser. Was er nicht wusste: An dieser Stelle war es nur ein halber Meter bis zum Grund.
Balsiger kam so unglücklich auf dem Boden auf, dass er einen komplizierten Bruch am Oberschenkel erlitt. Noch immer liegt der Mann im Krankenhaus, zwei weitere Wochen wird er das Bett hüten müssen.
Nun sucht der Osterurlauber, der in Köln eigentlich nur seine Eltern besuchen wollte, verzweifelt nach Zeugen. Unter der Überschrift "Wassersprung" schaltete er sogar eine Kleinanzeige in der Tagespresse.
"Wer hat gesehen, wie am Ostermontag ein Fußgänger am Rhein vor einem Dobermann geflüchtet ist?", so der Wortlaut.
Balsiger wirft dem Pärchen, das mit dem Dobermann am Ufer unterwegs war, vor, das Tier nicht an der Leine geführt zu haben.
Weil die Widersacher des Berners aber behaupten, ihr Vierbeiner sei angeleint gewesen, steht nun Aussage gegen Aussage.
Wolfgang Beus, Sprecher der Kölner Polizei, erklärte am Freitag: "Als wir am Einsatzort eintrafen, hatte der Hund zwar keinen Maulkorb um, aber zumindest war er angeleint."
Der Bericht der Beamten wurde inzwischen an das Ordnungsamt weitergeleitet, das für die beiden Hundehalter zuständig ist. Es muss nun über ordnungsrechtliche Konsequenzen entscheiden.
Das allerdings genügt Balsiger nicht. Er will nachweisen, dass der Dobermann zur Tatzeit nicht angeleint war. "Es geht um zivilrechtliche Dinge.
Wer zahlt den Krankenhausaufenthalt? Was ist mit Verdienstausfall? Fragen, die noch geklärt werden müssen", sagt er.
Bei seiner Suche nach Gerechtigkeit setzt der Berner besonders auf einen Radfahrer, der das Geschehen beobachtet habe. Er, aber auch andere Zeugen, mögen sich unter Telefon 0221/ 13 21 71 melden.
Seinen Sprung in den Rhein bezeichnet Balsiger im Nachhinein als Blitzentscheidung. "Als das Tier nur noch einen Meter von mir entfernt war, musste ich etwas tun", sagt er.
Auf keinen Fall wollte er von dem Dobermann in die Hände gebissen werden. "Ich bin Gitarrenlehrer und brauche meine Finger. Ein Biss wäre ruinös gewesen."