Erste Welpenklappe in Deutschland

Ninchen

KSG-Ostwestfale™
20 Jahre Mitglied
quelle: hundejo.de

Erste Welpenklappe in Deutschland

Aurich/Niedersachsen, 13.8.02

Ängstlich und ein wenig neugierig zugleich blicken die braunen Hundeaugen aus der vergitterten Kiste. Erst kurz zuvor war hinter dem treuherzigen „Benjamin” die Welpenklappe zugefallen. Für den kleinen Mischling möglicherweise die einzige Hoffnung auf eine Zukunft.

Immer wieder werden junge Hunde und Katzen ausgesetzt. Als am Eingang von Matthias Römers Auricher Tierarztpraxis mehrere mutterlose Hundewelpen lagen, kam seiner Frau Birgit die Idee zur Welpenklappe. Damals wurde gerade die Einrichtung der ersten Babyklappe in Hamburg diskutiert. Warum nicht so etwas für Tiere, fragte sie sich.

Im März kam endlich der Startschuss. Birgit Römer betreibt direkt neben der Praxis ihres Mannes einen Hunde und Katzensalon – kein ungeeigneter Ort fürs Tierkinderasyl. Tierarzt Römer installierte die bundesweit vermutlich erste Welpenklappe.

Die Hundebabys können durch eine in Bodennähe befindliche Klapptür durchgereicht werden. Dahinter befindet sich eine mit Decken ausgelegte große Kiste, die von einem Gitter umgeben ist. Wenn die Welpenklappe fällt, beginnt für die Tiere ein neues Leben.

Matthias Römer päppelt die ausgesetzten Tiere auf, entwurmt und impft sie. Dann erhalten sie einen Chip mit Zahlencode. Durch die Markierung kann der spätere Besitzer immer wieder ausfindig gemacht werden. Das Tasso-Haustierregister speichert die Daten. Anschließend sucht Matthias Römer über Zeitungsannoncen einen geeigneten Halter. Der neue Besitzer muss eine Schutzgebühr entrichten. Römer: „Wenn ein Halter Geld bezahlt hat, ist ihm das Tier etwas wert.”
 
  • 16. Juni 2024
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Na, was ich davon halten soll, weiß ich auch noch nicht....... Wer garantiert dem Tierarzt (der das sicherlich gut gemeint hat), daß ausschließlich zuckersüße Welpen durch diese Klappe gehen/fallen oder geworfen werden?

Sab.
 
Jups Sabine, ich habe grade das Bild von 2 Hunden im Kopf die sich in der Enge getrieben "die Köpfe einschlagen"...

Einerseits sicherlich gut, rettet evtl. dem ein oder anderen Hund das Leben, aber so wird es den Besitzern doch ziemlich leicht gemacht sich von ihren Tieren zu trennen...

Lieben Gruß
Meike
 
Ich finds gut. Dadurch können Halter ihre Hunde anonym abgeben und ich bin der Meinung das dadurch dem aussetzen vorgebeugt werden. Die meisten setzen doch die Hunde aus, weil sie ihn nicht im Tierheim abgeben wollen da sie sich dadurch bloßgestellt fühlen. Fände es gut wenn es sowas in der Art auch für erwachsene Hunde gäbe.
 
Original erstellt von Honesty:
Fände es gut wenn es sowas in der Art auch für erwachsene Hunde gäbe.
Schon mal gesehen, wie sich zwei erwachsene Hunde, die enorm unter Stress stehen und sich nicht ausweichen können, das Fell gegenseitig über die Ohren ziehen? Da hätten sie ausgesetzt höhere Überlebenschancen.

Sab.
 
Zudem der Begriff "Wegwerfware" dann erst richtig an Bedeutung gewinnt.

Sab.
 
Und was, wenn der Container voll ist? Noch einen obendrauf stopfen? Je länger ich drüber nachdenke, um so grotesker erscheint mir diese Idee. Ich sollte besser auf andere Gedanken kommen.

Sab.
 
hm...

Wenn gewährleistet wird, daß der Hund sofort aus dieser Box kommt (somit können sich mehrere Hunde auch nicht fetzen) könnte diese Klappe dem ein oder anderen Hund das Leben retten...

Ich habe bei der Einführung der Babyklappen auch überlegt ob nun keine Babies mehr getötet werden würden. Es sterben immer noch ungewollte Kinder...

Wird es unfähigen Hundehaltern nun noch einfacher gemacht sich des Hundes zu "entledigen" oder könnte diese Klappen Hunden das Leben retten? Ein Hund konnte so überleben. Niemand weiß ob er sonst auf der Autobahn gelandet wäre, im Wald verhungert wäre oder oder oder...

Ist es nicht einfach nur furchtbar, daß diese Klappen (egal ob für Mensch oder Tier) überhaupt benötigt werden?

nachdenklich
watson
 
Watson :verlegen: )

a.) Sieh' mal, irgendwer, der seinen Hund auf "bequeme" Weise loswerden möchte, wird dies sicherlich nicht am Tage und innerhalb der Sprechstunden einer Tierarztpraxis tun.

b.) Der Unterschied zwischen einer Babyklappe und einer Hundeklappe ist (u.a.!!!) der, daß Babies sich nicht gegenseitig verletzen würden. Hunde schon.

c.) In der Tat, es wird den Leuten so NOCH leichter gemacht und ein "gutes Gewissen" werden sie auch noch dabei haben, das ist ja das Fatale daran. Auf dem Weg zur Party bei Freunden wird mal eben der Hund entsorgt - so, wie man mal eben Altglas bei Gelegenheit wegbringt.

Irgendwo gab es doch mal Berichte über diese Klappen, die in den USA teilweise üblich sind. Weiß da jemand, wo man Informationen dazu findet?

Sab.
edit: Smiley falsch gesetzt

<small>[ 14. August 2002, 11:46: Beitrag editiert von: SabineW ]</small>
 
Hallo Sabine,

kann es sein, daß du diese 'Wegwerf-Container' meinst? Die gibt es in den USA, und die Leute können dort ihre lästig gewordenen Hunde einfach hineinwerfen. Es gibt sogar verschiedene Container für kleine, mittlere und große Hunde. Ab und zu werden die Container geleert und die Hunde getötet. Bis zu den 'Leerungen' herrschen in diesen Containern Zustände wie sie grauenhafter nicht sein können...

Gruß
Alexis

<small>[ 14. August 2002, 12:40: Beitrag editiert von: Alexis ]</small>
 
...näheres:



...und hier:


'Die Tiercontainer stehen in einigen Staaten der so oft als zivilisiert gepriesenen USA gleich neben den "Altglascontainern". Je nach Größe des "zu entsorgenden" Tieres wurden verschiedene dimensionierte Klappen installiert.

Die Besitzer fahren einfach mit den Autos bis zu den Containern und werfen ihre ehemaligen Lieblinge wie Mist hinein. Stätische Arbeiter kippen den ganzen Inhalt der Container (in den dunklen Höhlen zerfleischen sich die verstörten Hunde meist gegenseitig) auf eine Ladefläche von Spezialtransportern, wo jene Exemplare, die die Tortour überlebt haben, auto- matisch vergast werden.

Oder sie landen am Ende des Entsorgungsschachtes direkt in einem ständig brennenden Feuer bzw. in einer riesigen Schrederanlage!

Die Einstellung der ach so fortschrittlichen Amerikaner faßt ein Bürgermeister voller Begeisterung zusammen:

"Kein Mensch muß die Hunde anfassen und trotzdem kommt am Ende voll automatisch Seife oder Tierfutter raus!"

In die Klappe für die kleinen Hunde können übrigens auch Katzen geworfen werden, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist also auch jede Form der Perversion möglich.

Rund 7000 Tiere können, so die Verantwortlichen, pro Staat und Jahr über die Containeranlagen "entsorgt" werden. Auch asiatische Staaten haben schon ihr Interesse an dieser unfaßbaren Form der Tierquälerei angemeldet, sie wollen ähnliche Gebäude errichten.'

Alexis

<small>[ 14. August 2002, 12:39: Beitrag editiert von: Alexis ]</small>
 
Ja Alexis, die meinte ich - wenngleich der Bericht nicht ganz zuzutreffen scheint. Es handelt sich um sog. "Dump Bins". Ich bin im Net reichhaltig fündig geworden und wenn ich mich aufgrund von Zeitmangel nicht verlesen habe, ist ein Teil bereits aufgrund massiver Proteste wieder geschlossen worden.

Ich werde heute abend mal ausführlich recherchieren und setze es dann hier herein. Kleiner "Vorgeschmack":



Sab.
 
Ich finde es schrecklich ,dass man sich über die Notwendigkeit solcher Wegwerfboxen überhaupt Gedanken machen muß.

Eine junge Frau kann ja vielleicht wirklich aus Versehen schwanger werden oder sie war zu besoffen um das zu verhindern (wobei es dann gegen den Mann spricht, dass da was passiert ist).

Einen Hund kriegt man nicht, wenn man einmal vergißt "aufzupassen". Einen Hund holt man sich - und eine verantwortungsvolle Stelle (Züchter oder Tierheim) stellt einschlägige Fragen, bevor ein Hund abgegeben wird.

Einen Hund da wegzuwerfen zeigt für mich noch größere Verantwortungslosigkeit als bei einem Neugeborenen. Diese Findelkinder können sich bei entsprechnder Berichterstattung in den Medien oft gar nicht vor adoptionswilligen Familien retten.

Auch ohne "Wegwerfklappe" werden wöchentlich in Hannover Tiere weggeworfen, im besten Fall am Tor des Tierheims angebunden/abgestellt, freundlicherweise noch mit Zettel mit dem Namen des Tieres.

Wir brauchen ein Heimtierzucht- und -haltungsgesetz, was die Abgabe von Tieren an verantwortungslose Leute verhindert. Außerdem eine Chippflicht für Welpen, die dann registriert werden müssen und nicht mehr einfach ausgesetzt werden können.
 
Original erstellt von SabineW:
Original erstellt von Honesty:
Fände es gut wenn es sowas in der Art auch für erwachsene Hunde gäbe.
Schon mal gesehen, wie sich zwei erwachsene Hunde, die enorm unter Stress stehen und sich nicht ausweichen können, das Fell gegenseitig über die Ohren ziehen? Da hätten sie ausgesetzt höhere Überlebenschancen.

Sab.
Ich meinte nicht man solle mehrere Hunde in einen der Zwinger packen. Jeweils eine für einen Hund.
 
Original erstellt von Andreas:
Ich finde es schrecklich ,dass man sich über die Notwendigkeit solcher Wegwerfboxen überhaupt Gedanken machen muß.

Da stimme ich dir zu.

Ach so, sowas wie auf dem Bild von Sabine hatte ich eigentlich nicht im Sinn... Das ist wirklich schlimm. Ich hatte eher sowas gedacht, das dann sofort ein tierheimmitarbeiter kommt und den Hund da rausholt!
 
Hier ein recht großes Bild (daher nur der Link zum Anklicken) mit der Außenansicht.
Hübsch sortiert nach "Großen Hunden" und "Katzen und Kätzchen" (der Einwurf für 'kleine Hunde' ist verdeckt).

Hier ein unscharfes Foto mit einer Gesamtansicht:


Die Tendenz in Deutschland geht dazu, dass Hunde so unbeliebt und 'vogelfrei' sind, dass es nur eine Frage der zeit ist, bis 'BILD' diese Wegwerfstationen auch bei uns fordert.
 
...nein Sabine, mir reicht der 'Vorgeschmack'!
Ich hab' jetzt gerade das dringende Bedürfnis meinen Hund zu umarmen und dabei vielleicht ein bißchen zu heulen...

Ziemlich fertig
Alexis
 
Ich muß sagen, ich finde die Idee der Welpenklappe gut.
Natürlich wird dadurch das Abschieben mit gutem Gewissen erleichtert, aber - mal ganz ehrlich - noch viel leichter ist es doch, einen Hund aus einem fahrenden Auto zu schubsen, oder ih an irgendeinem Baum anzubinden, wenn es denn um die geht, die es sich unbedingt leichtmachen wollen.

Langfristig helfen - und da stimme ich Andreas voll zu - kann nur ein gutes Heimtierzuchtegestz mit Chippflicht für jeden Hund kurz nach der Geburt.
Noch effektiver wäre natürlich ein Umdenken. Doch solange es den Menschen wie in unserem Land gut genug geht, daß sie sich zulegen können, wonach ihnen gerade im Bereich ihrer finanziellen Möglichkeiten der Sinn steht, um es dann wieder wegzuwerfen, wenn sie dessen überdrüssig geworden sind, wird dieses Umdenken nicht stattfinden.
 
Kirsten, das sehe ich anders. Der Begriff "Welpenklappe" suggeriert, daß dort nur vereinzelt niedliche Welpen abgesetzt werden, die dann verschüchtert und mit großen Augen auf ihre Retter warten. Dem ist nicht so. I.d.R. ist die Mehrzahl der ausgesetzten Hunde erwachsen.

Die Anonymität der "Abgabe" wird dazu führen, daß sich niemand darum kümmern wird, ob sich in der Klappe bereits ein Hund befindet, bzw. mehrere Hunde. Wer bereits dort ist, um seinen Hund zu "entsorgen", wird diesen nicht wieder mitnehmen.
Was passiert dann? Zwei oder mehrere erwachsene Hündinnen unter Streß und ohne Ausweichmöglichkeit? Zwei oder mehrere kapitale Rüden? Da bleibt nicht viel übrig. So gesehen haben diese Hunde eine höhere "Überlebenschance", wenn sie an einem Baum angebunden werden. Selbst dann, wenn sie irgendwo laufen gelassen werden.

Nur mal rein theoretisch, Kirsten. Stell' Dir mal vor, Deine BX würde in einer solchen Box sitzen und plötzlich käme ein dominanter, meinetwegen, Schäferhundrüde durch diese Klappe gesaust. Was würde passieren?

Sabine

P.S.: Andreas hat völlig recht. Wenn Hunde in unserer Gesellschaft bereits zum "Sondermüll" geworden sind, muß man wohl auch die entsprechenden "Deponien" dafür bereitstellen. Einfach grotesk.
 
... Sabine, deshalb sagte ich "wenn der Hund sofort aus dieser Box genommen wird, ist der Platz "frei" für den nächsten..." (sinngemäß sagte ich es). Also können sich die Hunde nicht "zerfleischen" o.ä..

Über die "Entsorgungscontainer" in den USA weiß ich leider auch einiges...
Das finde ich zum kotzen
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watson
 
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