Einer von vielen! Beschreibungen von Tierversuchen

merlin

20 Jahre Mitglied
Einer von vielen!
Beschreibungen von Tierversuchen

Versuchsbeschreibung:

Tiere:
12 Hunde (Foxhounds)

Jahr: 1998

Experiment:
Die in der RWTH gezüchteten Hunde werden in Edelstahlzwingern gehalten. Zunächst werden sie an die Handhabung durch Menschen und das Stehen auf einem Tisch gewöhnt. Nach einer 24-stündigen Fastenperiode werden die Hunde unter Vollnarkose operiert. In eine Hinterbeinvene wird ein Verweilkatheter (dünner Plastikschlauch) zur Infusion eines Tropfes gelegt. Der Bauch wird eröffnet. Der gesamte Dickdarm wird herausgeschnitten und der Dünndarm an den After angenäht. Zusätzlich wird aus einem Stück Dünndarm ein Beutel genäht, der als eine Art Dickdarmersatz dienen soll. Auf den Beutel werden sog. Dehnungsmeßstreifen sowie Elektroden genäht. Die Kabel dieser Meßeinrichtungen werden durch die seitliche Bauchwand gelegt und von dort unter der Haut bis zu den Schulterblättern verlegt, wo sie nach außen treten. Der Bauch wird wieder verschlossen. Die Operation dauert insgesamt 11 Stunden. Die Hunde werden für die nächsten 18 Stunden medikamentell in einem Dämmerschlaf gehalten und mit Schmerzmitteln versorgt. Nachdem die Hunde schließlich wieder erwacht sind, erhalten sie weiter Schmerzmittel, wenn sie Anzeichen von Schmerzen zeigen. Sie werden für eine Woche künstlich über einen Tropf ernährt. Danach erfolgt eine langsame Gewöhnung an zunächst verflüssigtes Futter und später feste Nahrung. Die Tiere verlieren in der Anfangsphase 15% ihres Gewichtes, erholen sich später aber wieder.

Sechs Wochen nach der Operation beginnen die Messungen. Die Hunde stehen dazu auf einem Tisch. Über die auf den Dünndarmbeutel aufgenähten Vorrichtungen werden die Bewegungen des Darms gemessen. Es erfolgen mehrfach Blutentnahmen sowie Röntgenaufnahmen nach Fütterung eines Kontrastmittels. In den nächsten Wochen werden die Tiere noch 4 weiteren Operationen unterzogen. Unter Vollnarkose wird der Dünndarmbeutel mit einer Flüssigkeit gefüllt, um dessen Dehnungsfähigkeit zu testen. Der gesamte Versuchszeitraum beträgt mindestens 7 ½ Monate. Das weitere Schicksal der Hunde wird nicht beschrieben. Im Anhang dankt der Autor »unseren Hunden Bella, Bonnie, Dunja, Drago, Dixie, Dolly, Donna, Elli, Elita, Eshah, Elsa und Eila«.

Bereich:
Chirurgie

Hintergrund:
Etablierung eines Tiermodells zur systematischen Untersuchung einer chirurgischen Methode in der Humanmedizin

Autoren:
Ulrich Knoblauch (Wissenschaftliche Betreuung: H.-J. Hackbarth (Hannover) und W. Küpper (Aachen))

Institute:
Institut für Tierhygiene und Tierschutz der Tierärztlichen Hochschule Hannover und Abteilung für Versuchstierkunde der Medizinischen Fakultät der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen (eingereicht über die Tierärztliche Hochschule Hannover)

Art der Veröffentlichung:
Doktorarbeit

Titel:
Die Kolektomie und Ileum-Pouch-anale Anastomose beim Versuchstier Hund – Operationstechnik und perioperatives Management


Quelle: Datenbank Tierversuche
 
  • 2. Mai 2024
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Hi merlin ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 21 Personen
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Hallo Merlin,

ich weiß diese Berichte müssen auch sein, nur - mir ist wieder mal schlecht.

watson
 
Hi watson !

Mich hat dieser Artikel ziemlich schockiert, weil ich wie Du weißt ursprünglich aus Aachen komme.
Ich wusste zwar schon immer das dort Tierversuche durchgeführt werden, aber bisher nicht in welchem Ausmass.

Übrigens schlecht ist mir auch geworden.

merlin
 
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