JETZT GEHT'S LOS
Sony eröffnet den deutschen E-Book-Markt
Von Frank Patalong
Noch immer zögert Amazon, den E-Book-Reader Kindle nach Europa zu bringen und muss sich nun rechts überholen lassen: Zur Leipziger Buchmesse wirft Sony seinen PRS-505 auf den deutschen Markt. Als Vertriebspartner setzten die Japaner auf zwei von Amazons schärfsten Konkurrenten....
Zudem sind E-Book-Reader - unter der Voraussetzung, dass sie technisch flexibel sind und man sie nicht nur für Publikationen eines bestimmten Verlages verwenden kann - eine große Bereicherung für die Verfügbarkeit von Independent-Literatur, sowohl im Belletristik- als auch im Sachbuchbereich und damit eine wunderbare Möglichkeit für Autoren aller Genres, ohne Abhängigkeit von einer Verlagsbindung Leser zu erreichen. Eine Menge lesenswerter Texte wird nie in klassischer Buchform erscheinen, weil die Autoren es einfach nicht zu einem Verlagsvertrag schaffen - und zwar nicht aus Gründen mangelnder Qualität, sondern aufgrund vieler anderer (buchmarktbezogener) Gründe. All diese Werke würden über die neue Technik bequem konsumierbar, während eine Selbstverlagsveröffentlichung durch die Autoren selber aufgrund der enormen (!) Herstellungskosten für so ein Printbuch schon bei Kleinauflagen gar nicht machbar ist.
Den Vorteil von E-Book-Readern (oder Laptops) sehe ich darin, dass man unvorstellbar viel drin abspeichern kann. Und so auch zu geringen Preisen Bücher (elektronisch) bekommt, die man sich sonst garnicht leisten könnte.
Hier ein Beispiel:
Für 89,- bekommt man:
Ca. 3.000 teils mehrbändige Werke von über 500 Autoren von den ersten neuhochdeutchen Dichtungen bis in das erste Drittel des 20. Jahrhunderts
115.000 Seiten: Deutsche Lyrik von Luther bis Rilke
172.000 Seiten: English and American Literature. "Querschnitt durch die englischsprachige Literatur
Über 200 der als unverzichtbar geltenden Werke der Weltliteratur von 124 Autor/inn/en
29.770 Seiten: Asiatische Philosophie
85.000 Seiten: Brockhaus' kleines Konversationslexikon.
Das Damen Conversations-Lexikon. Das Lexikon des 19. Jahrhunderts speziell "für die Frau".
69.000 Seiten: Philosophie von Platon bis Nietzsche. "Beispiellos umfangreiche Bibliothek der Schlüsselwerke
..und noch viel mehr. Und das für 89,- ..
Wer diese Bücher gerne als Bücher hätte (da sind -zig-tausende drauf!), bräuchte sehr viel Platz und mehrere hundertausend EUR!!
Und jetzt passt das in ein kleines Gerät und man kanns überall mit hinnehmen, dazu noch schnell suchen und eigene Anmerkungen speichern.
Damit ist der Zugang zu Wissen nicht mehr elitär und für jeden verfügbar. Und über die Vergrössungsfunktion für Leute mit Sehschwäche besser lesbar als in Printform.
Ob sich die E-Book-Reader als Gerät durchsetzen weiss ich nicht - mittlerweile gibts ja kleine leichte Notebooks für 200-300,-. E-Books sind aber heute schon nicht mehr wegzudenken.
Ich steh auf Richtige Bücher mit Eselsohren, Kaffeeflecken
Ich arbeite ja in einer Unibib und wir haben auch viele Lehrbücher online.
Einige wenige Studenten sind begeistert über dieses Angebot, viele sagen aber auch, daß sie am Bildschirm nicht lernen können und ihnen sind die normalen Bücher lieber.