Um das noch mal etwas klarer zu machen:
Natürlich bemühen sich auch die besagten Gutachter darum, korrekt zu urteilen - aber das Wissen, dass ein Großteil der Patienten, die bei ihnen vorstellig wird, nicht die Wahrheit sagt, macht es schwer, etwas unvoreingenommen zu prüfen. Da wird schon sehr gezielt nach Lücken in der Krankengeschichte gesucht etc.
Und der Grund, warum da so oft nicht die (ganze) Wahrheit gesagt wird, ist nicht, dass "alle Leute, die kurz vor der Frühverrentung stehen, Lügner sind" - sondern dass zum Gutachter Leute kommen, die wissen, dass es um etwas geht. Und die ihren Fall möglichst so darstellen wollen, dass sie auf jeden Fall vorgezogen in Rente gehen können.
Ich denke, bei einer Psychologin, die einem bei Gelingen der Selbstpräsentation ein gewogenes Gutachten oder eine Stellungnahme schreibt oder Medikamente verschreibt, ist es ähnlich.