Bürgerschaftsgruppe und der Tierschutzverein verlangen: Mitführen der Tiere in Bus & Bahn soll wieder möglich sein
Freie Fahrt für alle Kampfhunde
Rushhour in der U-Bahn: Fahrgäste stehen dicht gedrängt, müssen aufpassen, dass sie sich nicht auf die Füße treten. Nur neben einem jungen Mann ist viel freier Platz. An der Leine führt er einen Pittbull mit sich. Nervös blickt sich das Tier im Abteil um, eine Frau zieht ängstlich ihr neugieriges Kind zurück. Als Hund und Halter aussteigen, weichen viele Fahrgäste mit mulmigem Gefühl vor beiden zurück.
Noch ist es laut Beförderungsordnung des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) verboten, Kampfhunde der Kategorie 1 (Pittbull, Bullterrier, Mastiff und Co.) in U-Bahn, S-Bahn und Bussen mitzunehmen. Wenn es nach dem Willen der Regenbogen-Gruppe geht, wird sich das schnell ändern. Die Grünen-Absplitterung bringt heute einen entsprechenden Antrag in die Bürgerschaft ein.
"Wer mit seinem Hund einen Eignungstest gemacht hat, sollte ihn auch im Nahverkehr mitnehmen dürfen", argumentiert Regenbogen-Sprecherin Heike Sudmann. Alles andere sei Unsinn: "Die Behörde kann doch nicht erst eine Bescheinigung ausstellen, dass der Hund kein Risiko ist und dann solche Einschränkungen machen."
In die gleiche Kerbe haut Wolfgang Poggendorf, Chef des Hamburger Tierschutzvereins: "Wenn der Hund Maulkorb und Leine trägt, ist er keine Gefahr." Außerdem würden ja auch Schäferhunde und Rottweiler im Bus mitgenommen - und da habe niemand geprüft, wie zuverlässig das Tier sei. Poggendorf will notfalls den Rechtsweg beschreiten. Schließlich habe der HVV eine Monopolstellung im öffentlichen Nahverkehr, es gebe keine Ausweichmöglichkeit für Halter von Kampfhunden. "Ich habe mich bereits bei einem Verwaltungsrechtler informiert", so Poggendorf. Schließlich müsse es doch möglich sein, mit seinem Tier zum Arzt zu fahren.
Eine Lanze für alle Fahrgäste ohne gefährlichen Vierbeiner bricht HVV-Sprecherin Christiane Jochims: "Viele Menschen haben einfach Angst vor solchen Hunden - völlig berechtigt. Und sie können ja nicht wissen, ob Hund und Halter einen Eignungstest gemacht haben." Eben diesem unguten Gefühl will der HVV Rechnung tragen. Jochims: " So mancher fühlt sich auch trotz Maulkorb und Leinenzwang beeinträchtigt."
Sandra Schäfer
Freie Fahrt für alle Kampfhunde
Rushhour in der U-Bahn: Fahrgäste stehen dicht gedrängt, müssen aufpassen, dass sie sich nicht auf die Füße treten. Nur neben einem jungen Mann ist viel freier Platz. An der Leine führt er einen Pittbull mit sich. Nervös blickt sich das Tier im Abteil um, eine Frau zieht ängstlich ihr neugieriges Kind zurück. Als Hund und Halter aussteigen, weichen viele Fahrgäste mit mulmigem Gefühl vor beiden zurück.
Noch ist es laut Beförderungsordnung des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) verboten, Kampfhunde der Kategorie 1 (Pittbull, Bullterrier, Mastiff und Co.) in U-Bahn, S-Bahn und Bussen mitzunehmen. Wenn es nach dem Willen der Regenbogen-Gruppe geht, wird sich das schnell ändern. Die Grünen-Absplitterung bringt heute einen entsprechenden Antrag in die Bürgerschaft ein.
"Wer mit seinem Hund einen Eignungstest gemacht hat, sollte ihn auch im Nahverkehr mitnehmen dürfen", argumentiert Regenbogen-Sprecherin Heike Sudmann. Alles andere sei Unsinn: "Die Behörde kann doch nicht erst eine Bescheinigung ausstellen, dass der Hund kein Risiko ist und dann solche Einschränkungen machen."
In die gleiche Kerbe haut Wolfgang Poggendorf, Chef des Hamburger Tierschutzvereins: "Wenn der Hund Maulkorb und Leine trägt, ist er keine Gefahr." Außerdem würden ja auch Schäferhunde und Rottweiler im Bus mitgenommen - und da habe niemand geprüft, wie zuverlässig das Tier sei. Poggendorf will notfalls den Rechtsweg beschreiten. Schließlich habe der HVV eine Monopolstellung im öffentlichen Nahverkehr, es gebe keine Ausweichmöglichkeit für Halter von Kampfhunden. "Ich habe mich bereits bei einem Verwaltungsrechtler informiert", so Poggendorf. Schließlich müsse es doch möglich sein, mit seinem Tier zum Arzt zu fahren.
Eine Lanze für alle Fahrgäste ohne gefährlichen Vierbeiner bricht HVV-Sprecherin Christiane Jochims: "Viele Menschen haben einfach Angst vor solchen Hunden - völlig berechtigt. Und sie können ja nicht wissen, ob Hund und Halter einen Eignungstest gemacht haben." Eben diesem unguten Gefühl will der HVV Rechnung tragen. Jochims: " So mancher fühlt sich auch trotz Maulkorb und Leinenzwang beeinträchtigt."
Sandra Schäfer