Das Zerrspiel, tug of war, ist tatsächlich eine delikate Angelgenheit. Hunde sind Raubtiere und genau mit diesem Spiel werden ihre Instinkte freigesetzt. Es ist nicht schwer, einen Hund damit hochzudrehen, gerade bei einem Hund der leicht erregbar ist. Und manche Rassen haben da eine ähm gewisse Prädisposition und bekommen leicht fiebrige Augen.
Die Gefahr besteht also durchaus, dass das Spiel ausser Kontrolle geraten kann und dass Instinkte freigesetzt und gefördert werden, die besser im Schlafmodus verharren sollten. Kommt halt auf den Hund an und wie gespielt wird.
Sieh dir mal Millans Meinung an und er sagt klipp und klar, dass zuerst eine Basis da sein soll, dass mensch die Instinkte in gewisser Weise schon kontrollieren kann bevor dieses Spiel gespielt wird. Er ist nicht dagegen, nicht missverstehen.
Tug of War with Your Dog - YouTube
So, andrerseits machts den Hunden Spass, eben weil es ihre Instinkte befriedigt werden und spielerisch ausgelebt werden können. Ich jedenfalls spiele dieses Spiel schon, ich hab zwei Hunde und ich spiele es gleichzeitig mit ihnen. Spiel ist Spiel und da sind die Grenzen ausser Kraft gesetzt, also jeder darf gewinnen.
Wenn ich ihn bei Zerrspielen gewinnen lasse (also los lasse),
Heisst, du bist stärker wie dein Hund, also weiss dass der Hund sowieso und wenn ein Gehorsam da ist, dann wird im Prinzip sowieso nach deinen Regeln gespielt. Anfangen könntest so, dasst so lange zerren lässt, bis der Hund leicht hochdreht (sind nur n paar Sekunden) und dann loslassen.
Wenn ich ihn bei Zerrspielen gewinnen lasse (also los lasse), rennt er mit der Beute weg
Das ist normal. Hund bringt Beute in Sicherheit. Wenn er bereits weiss, dass dieses Spiel nur Spass macht mit DIR, dann wird ers irgendwann wieder zurückbringen. Kann anfangs lange dauern, später geht das fix. Für mich ist das praktisch, weil ich in dieser "Pause" mit dem andern Hund zerre und ihn dann gewinnen lasse. Und der trabt ebenfalls stolz mit der Beute davon. Dazwischen mach ich kleine UO/Gehorsamkeitsübungen, wenn der Hund zu hoch dreht ne kleine Auszeit, den Hund sitzen lassen, wenn er das nicht kann einfach so lange warten, bis er irgendwas macht, zB Sitz eben. Dann gehts weiter. So bestimmt mensch auf elegante Weise den Spielablauf. Dazwischen kann man auch das Aus üben, sehr schön, wenn man den Hund vorher extrem hochdreht
.
Bei einem Hund, der die Neigung hat, seine Beute zu verteidigen hab ich persönlich auch keine Hemmungen, mir diese Beute zu ownen. Einfach indem ich sie beanspruche und wenns nicht hilft mach ich ihm das Maul auch auf. (dont try this at home
).
Du kannst nat den Hund mit einer anderen Beute ködern, kein Prob. Nur ich machs dann so, dass ich ihn köder, aber sie ihm nicht gebe, mir aber "seine" Beute schnappe. Dann hab ich beide. Dann bekommt der Hund aber sofort wieder seine Beute. So kapiert er schnell, dass ihm in Wirklichkeit nichts weggenommen wird und vor alllem dass alles über mich läuft. (Viell besser in deinem Fall.)
Also bei mir liegt die Beute, Stöckchen, naja eigentich schon dicke Äste oder irgendein Zerrdings, Lederstück oder so einfach rum. Die Hunde haben kapiert, dass diese Dinge erst interessant werden, wenn ich dabei bin.
Was ich auch noch mache, ist, die Beute im Kreis zu drehen, man braucht dazu keine Fischangel, dazwischen stoppen etc.
Ich seh kein Problem den Hund gewinnen zu lassen, eben weil im Spiel ein ständiger Rollentausch durchgeführt wird. Die Kunst liegt halt darin, trotzdem die Regie zu führen. Und wenn die Luft etwas raus ist, es geht ja auch darum, mit dem Spiel Instinkte zu kontorllieren und Energie auf- und wieder abzubauren, dann beende ich das Spiel. Mit Aus, Beute wegnehmen, einfach weggehen etc.