Ich finde diese Methode der Lösungsfindung schlecht, weil am Ende die Mehrheit über die Minderheit siegen wird. Meinungen in der Bevölkerung werden von falschen Demagogen so manipuliert und beeinflusst, dass die Vernunft, Wahrheit und Gerechtigkeit oft auf der Strecke bleibt.
Hier sollen jetzt Menschen, die salopp gesagt keine Ahnung und keine eigenen Erfahrungen mit Hunden haben, außer das sie gelegentlich in Hundekot treten, über die Zukunft der Hundehalter und deren Hunde mitbestimmen?
Das ganze mag auf den ersten Blick demokratisch wirken, aber das Gegenteil ist der Fall, wenn Minderheiten ohne Lobby vom Staat nicht geschützt werden.
Genauso könnte man in einem radikal islamischen Staat eine Diskussionsplattform zum Thema Frauenunterdrückung starten und sich daraus eine demokratische Lösung erhoffen.
Hier geht es nicht darum, ob man einen Bahnhof baut, oder einen historischer Friedhof einem Parkplatz weichen soll und nach der Meinung der Bürger gebeten wird. Hinter der Frage einer neuen Hundeverordnung verstecken sich tausende Schicksale von Hunden und das individuelle Recht des Einzelnen, an seinen Taten und seiner Situation beurteilt zu werden.
Die Frage, ob jemand seinen Hund so halten darf, wie er das für richtig hält, sollte davon abhängig sein und individuell danach beurteilt werden, wie er sich mit seinem Hund verhält bzw. ob er gegen allgemein gültige Gesetze verstößt bzw. andere Menschen schädigt.
Ein Hundehassern, die bereits der Anblick eines Hundes zuviel ist und anderen Leuten, die Hunde ganz abgeschafft sehen wollen, eigene sich nicht, über die Rechte und die Zukunft von Menschen mitzubestimmen, die Hunde halten.
Ich bin zum Beispiel ein strikter Antialkoholiker und Vegetarier. Wie sollte ich bei einem Thema, bei dem es darum geht, In welchem Umfang und welchen Bedingungen Fleisch und Alkohol konsumiert wird, mitreden?
Eine Diskussion zwischen Fachleuten, Experten, Politikern, Behörden, Tierschutzvereinen etc. wäre wünschenswert und sinnvoll. Die dAraus gewonnen Erkenntnisse und desultierenden Konsequenzen würden eh so an die Bevölkerung herangeführt, dass sie die Mehrheit nicht verärgert. Allerdings würde die Diskussion dann ausnahmsweise sachlich und gerecht geführt werden.
Für mich ist die Methode ein Zeichen von Schwäche und zwar der Politik gegenüber den Meinungsmachern. Auf der einen Seite wird es für Politiker immer schwieriger Regelungen wie Rasselisten vernünftig zu verkaufen, wenn viele Fachleute dagegen sprechen und auf der anderen Seite will man die Wähler nicht verärgern, die man sich selber als Hundephobiker 20 Jahre lang heran gezüchtet hat.
Ein starker Staat würde die Minderheit der Hundehalter und deren Rechte schützen.