Consultani schrieb:
... und wenn ihr mal "zu unrecht" von einem Polizei Hund gebissen werdet, beschwert ihr Euch sicher nicht - sondern seht dies als rechtens an und gratuliert dem Hundeführer zu seinem vorzüglichen Hund, richtig?
Sagen wir mal so: Dann
erwarte ich eine aufrichtige Entschuldigung vom Hundeführer (sobald klar ist, dass "zu Unrecht" gebissen wurde) - oder von der Polizei als solche. Und damit ist dann aber auch gut.
Was aber leider, zumindest in der Zeit, als ich noch in Hannover gewohnt habe (ist aber schon 5 Jahre her, und die Vorfälle, auf die ich mich beziehe, sind in den 10 Jahren davor passiert), wohl in solchen Fällen häufiger mal
nicht passiert ist.
Da stand doch so - naja - einmal im Jahr oder so was in der HAZ über Polizeihunde, die eben beim Fußball, am Bahnhof oder in ähnlichen Situationen nach unbeteiligten Passanten geschnappt bzw. diese gebissen haben - pressewürdig wurde das erst dadurch, dass die jeweiligen Hundeführer das mehr oder weniger achselzuckend mit: "Naja, dafür sinnse ja da!" abgetan haben, worüber sich die gebissenen Leute dann aufgeregt haben, und an die Presse gegangen sind.
Das (also, diese Einstellung) hat mich damals durchaus gestört. Ich fand es ärgerlich, und auch dumm. Weil's nicht dazu beigetragen hat, dass die Polizei irgendwie beliebter wurde oder für ihre Arbeit
respektiert wurde.
Es ist ganz offensichtlich, dass hier zwei Welten aufeinanderprallen, aber ich denke, der durchschnittliche HuF bei der Polizei könnte durchaus wissen, dass eben NICHT jeder weiß, dass Kommissar Rex mit einem Diensthund etwa so viel zu tun hat wie Grisu der kleine Drache mit der Feuerwehr.
Ich würde aber sagen, diese gewisse Ignoranz den Geschädigten gegenüber lag nicht grundsätzlich am Problem "Diensthund oder nicht", sondern an der Art, wie
damals dort generell mit "Irrtümern" umgegangen wurde. Es gab auch mehrere Verwechslungen, wo völlig Unschuldige von SEKs oder Zivilstreifen hoppsgenommen wurden, verständlicherweise nicht "angemessen" reagierten und einige Blessuren davontrugen - wo es dann von offizieller Seite auch nur hieß: "Na, Pech, aber das passiert schonmal, warum sollten wir uns entschuldigen?"
Also, bitte nicht falsch verstehen:
Die Polizei hatte jedesmal relativ gute Gründe dafür, so vorzugehen, wie sie es getan hat - also: Die Vorgehensweise war - naja, sag ich mal, vermutlich dem jeweils angenommenen Fall angemessen. Die Reaktion darauf, dass es absolut daneben gegangen war und den Falschen getroffen hat... war typisch Behörde. "Wir wussten es nicht besser, nee, wir haben nicht rausgekriegt, wie es zu diesem Irrtum kommen konnte, ist halt passiert, wir waren im Recht, da kann der Geschädigte sich auf den Kopf stellen, wir hatten die Befugnis, so zu handeln!" - Das ist nicht okay.
Aber unter den Umständen ist es vermutlich kein Wunder, wenn "Diensthundausrutscher" auch nicht anders abgehandelt wurden.
Und so möchte ich ehrlich gesagt selbst nicht behandelt werden.
Das heißt aber nicht, dass ich bei jedem Mal, wo irgendwie die Polizei mit meinem Leben kollidiert, ich mich sofort drüber aufregen und beschweren muss. Gratulieren würde ich allerdings vermutlich auch nicht.
- Vor allem nicht dem Hundeführer zu seiner guten Kontrolle über seinen hervorragenden Hund.