Wolfgang
KSG-Haarspalter™
Express Köln
Kölns irrster Nachbarschafts-Krieg
Aus Rache Hund totgefahren
VON TOBIAS MORCHNER
Köln- Rondorf. Ein beschauliches Fleckchen im Süden Kölns. Sonnenblumen, Kürbisfelder, Pferde auf der Koppel. Aber: Hier tobt Kölns irrster Nachbarschaftsstreit.
Sonntag abend, 21 Uhr 30. Bernardino Carva (22) geht Gassi mit Bricola, seinem Yorkshire Terrier. Plötzlich hört Carva ein Auto heranrasen. Es biegt auf den Privatweg ab, verringert kaum das Tempo. „Ich konnte gerade noch zur Seite springen, doch Bricola hats voll erwischt. Der Fahrer muß ihn gesehen haben. Trotzdem hat er nochmal Gas gegeben.“ Am Steuer: Nachbar Rolf S. (4 . „Ich habe nichts gesehen. Es war ja schon dunkel. Ich habe nicht gemerkt, dass ich etwas überfahren habe.“
Rolf S. fährt einen neuen BMW. Mit Xenon-Scheinwerfern. Die sind taghell. „Du Schwein,“ schreit Bernardino Carva und läuft dem BMW hinterher. Der Rest der Carvas feiert gerade mit Freunden im Garten.
„Bei dem Geschrei sind wir sofort auf die Straße,“ so Carmela Carva (46).
Was die Familie dort sah, hat ihr Herz zerrissen. Die Mutter. „Unser kleiner Bricola lag blutüberströmt da. Da sind uns die Sicherungen durchgebrannt.“ Der Nachbar sagt: „Hier waren auf einmal 60 Leute vor der Tür. Die haben immer nur gerufen: ‚Komm runter, wenn Du Dich traust.‘ Dann hat einer von ihnen eine Holzpalette genommen und sie in die Heckscheibe meines BMWs gedonnert“
Familie Carva und die Freunde ließen nicht locker. „Wir wußten nicht mehr, wo uns der Kopf steht,“ sagt Bernardino Carva. „So ein kaltblütiger Mord.“ Dann plötzlich: Rolf S. hält eine Pistole in der Hand. Er schreit: „Sofort weg, sonst knall ich euch ab.“
Er zielt auf Männer, Frauen und Kinder. Dann ist die Polizei da mit drei Streifenwagen. Sie beruhigen die aufgebrachte Menge, stellen die Pistole und zwei Gewehre sicher. „Es war nur eine Schreckschußpistole,“ sagt Rolf S., „ich bin Sportschütze, ich weiß, was ich tue.“ „Man konnte nicht erkennen, ob das Ding echt war oder nicht,“ sagt Carmela Carva, „ich hatte solche Angst um meine Kinder.“
Der Tod von Bricola - der vorläufige negative Höhepunkt des seit zwei Jahren tobenden Nachbarschaftskrieges.
Der Grund: der Privatweg von Rolf. S. Die Carvas dürfen ihn benutzen. Müssen sie auch - denn sonst könnte die Familie nicht zu ihrem Haus. Das Nutzungsrecht scheint dem Besitzer jedoch ein Dorn im Auge zu sein. Mama Carva schluchzt:„Unser Nachbar rast immer wie verrückter auf den Weg. Es war doch nur eine Frage der Zeit, bis hier was passiert.“
Rolf S. gesteht: „Ab der Einfahrt gebe ich Gas. Rücksicht nehme ich keine, schließlich haben Kinder und Hunde hier nichts zu suchen!“ Kölns brutalste Nachbarschaftsfede. Jetzt entscheidet der Richter.
Quelle:
Kölns irrster Nachbarschafts-Krieg
Aus Rache Hund totgefahren
VON TOBIAS MORCHNER
Köln- Rondorf. Ein beschauliches Fleckchen im Süden Kölns. Sonnenblumen, Kürbisfelder, Pferde auf der Koppel. Aber: Hier tobt Kölns irrster Nachbarschaftsstreit.
Sonntag abend, 21 Uhr 30. Bernardino Carva (22) geht Gassi mit Bricola, seinem Yorkshire Terrier. Plötzlich hört Carva ein Auto heranrasen. Es biegt auf den Privatweg ab, verringert kaum das Tempo. „Ich konnte gerade noch zur Seite springen, doch Bricola hats voll erwischt. Der Fahrer muß ihn gesehen haben. Trotzdem hat er nochmal Gas gegeben.“ Am Steuer: Nachbar Rolf S. (4
Rolf S. fährt einen neuen BMW. Mit Xenon-Scheinwerfern. Die sind taghell. „Du Schwein,“ schreit Bernardino Carva und läuft dem BMW hinterher. Der Rest der Carvas feiert gerade mit Freunden im Garten.
„Bei dem Geschrei sind wir sofort auf die Straße,“ so Carmela Carva (46).
Was die Familie dort sah, hat ihr Herz zerrissen. Die Mutter. „Unser kleiner Bricola lag blutüberströmt da. Da sind uns die Sicherungen durchgebrannt.“ Der Nachbar sagt: „Hier waren auf einmal 60 Leute vor der Tür. Die haben immer nur gerufen: ‚Komm runter, wenn Du Dich traust.‘ Dann hat einer von ihnen eine Holzpalette genommen und sie in die Heckscheibe meines BMWs gedonnert“
Familie Carva und die Freunde ließen nicht locker. „Wir wußten nicht mehr, wo uns der Kopf steht,“ sagt Bernardino Carva. „So ein kaltblütiger Mord.“ Dann plötzlich: Rolf S. hält eine Pistole in der Hand. Er schreit: „Sofort weg, sonst knall ich euch ab.“
Er zielt auf Männer, Frauen und Kinder. Dann ist die Polizei da mit drei Streifenwagen. Sie beruhigen die aufgebrachte Menge, stellen die Pistole und zwei Gewehre sicher. „Es war nur eine Schreckschußpistole,“ sagt Rolf S., „ich bin Sportschütze, ich weiß, was ich tue.“ „Man konnte nicht erkennen, ob das Ding echt war oder nicht,“ sagt Carmela Carva, „ich hatte solche Angst um meine Kinder.“
Der Tod von Bricola - der vorläufige negative Höhepunkt des seit zwei Jahren tobenden Nachbarschaftskrieges.
Der Grund: der Privatweg von Rolf. S. Die Carvas dürfen ihn benutzen. Müssen sie auch - denn sonst könnte die Familie nicht zu ihrem Haus. Das Nutzungsrecht scheint dem Besitzer jedoch ein Dorn im Auge zu sein. Mama Carva schluchzt:„Unser Nachbar rast immer wie verrückter auf den Weg. Es war doch nur eine Frage der Zeit, bis hier was passiert.“
Rolf S. gesteht: „Ab der Einfahrt gebe ich Gas. Rücksicht nehme ich keine, schließlich haben Kinder und Hunde hier nichts zu suchen!“ Kölns brutalste Nachbarschaftsfede. Jetzt entscheidet der Richter.
Quelle: