bonito
15 Jahre Mitglied
… diese ganz 'normalen' Tage…
"Du hast echt keine Ahnung", das sage ich oft zu meinem mir Anvertrauten, wenn er mal wieder einen super Tag hatte, das Wetter und die Mitmenschen nett zu ihm waren und er rundherum zufrieden spontane Äußerungen tut wie "eigentlich hätten wir doch auch noch Platz für noch ein Tier" oder "schau mal, wie Lucy sich langweilt, wir sollten vielleicht noch eine Katze dazu nehmen".
Er schaut mich dann erwartungsvoll an und ich denke an diese ganz normalen Tage wie heute…
Wenn der Wecker schellt, ist mein, zugegeben armer, Mann schon seit Stunden fleißig bei der Arbeit (aber es war ja auch immer SEIN Traumjob und nicht meiner), will sagen, dass ich den morgendlich Kampf mit den sich alltäglich wiederholenden Unbilden eines ganz normalen Wochentages ganz allein zu bestehen habe.
Der Wecker, der den nahenden Arbeitsbeginn des oben erwähnten Traumjobs und das damit verbundene abrupte Ende meiner Tiefschlafphase ankündigt.
Das Kampfgetümmel unserer beiden Stubentiger, die sich meine Weckzeiten nicht merken können (ich unterstelle 'wollen'!) und daher stets vollen Einsatz bringen, wenn die Müdigkeit mich gerade wieder übermannt hat.
Mein eigener Wecker, der mit unbeschreiblicher Hartnäckigkeit Morgen für Morgen mindestens zwei Stunden zu früh losbrüllt und dann das, was am ehesten dazu geeignet ist, einem die Ruhe und Gelassenheit auszutreiben, die einen gerne noch mal die verschiedenen Bequemschlafstellungen durchprobieren lässt.
Heute Morgen z.B. war das mein, im Gegensatz zu sonst, eher unruhiger Hund. Gestern Abend hatte mir unser Oberrudelführer mit unverkennbar stolzem Unterton in der Stimme erklärt, er hätte dem Hund etwas Gutes gekocht. Das ist grundsätzlich ganz prima, denn auch Hunde lieben die Abwechslung und wer von uns mag schon jeden Tag Bratkartoffeln? Als ich ihn ein wenig skeptisch fragte, wie er bei der Essenzubereitung z.B. mit Salz umgegangen sei, bekam ich zur Antwort, dass es dem Hund schließlich schmecken solle.
Nun gut, was nutzten an dieser Stelle Befürchtungen, wo es doch bereits geschmeckt hatte.
Erst jetzt im Nachhinein ist mir bewusst geworden, dass Paco gestern Abend, nach unserem letzten Spaziergang, doch sehr ausgiebig an der Wasserstelle beschäftigt war.
Jedenfalls war er heute Morgen sehr unruhig und darum wurde ich es dann auch. Er war schon vor mir auf den Beinen, was auch eher ungewöhnlich ist und während ich noch denke "ich glaube, jetzt wird's aber Ze….", stehe ich da… genau so angewurzelt wie er. Ich, weil ich denke, ich träume noch und er, weil er sich denn schon mal erleichtert.
Was muss, das muss oder besser: wer muss, der muss!
Ich hab ihn dann wohl sehr überzeugend gebeten, den Hahn abzustellen oder er hat doch selbst erkannt, dass es die wirklich denkbar ungünstigste Stelle für seine Notdurft war, jedenfalls ist er (mit abgestelltem Hahn) hinter mir her ins Bad, wo ich die Klopapierrolle vom Halter gerissen und mich mit ihr zusammen auf die unübersehbare Pfütze im Schlafzimmerteppich gestürzt habe.
Die Ärmel meines Schlafanzuges und der Wust von Haaren, der mir die Sicht auf die Arbeit versperrte, versuchten meine Rettungsversuche zu boykottieren.
Zurück ins Bad und… ich fand mich erneut in der Rolle der erstarrten Salzsäule… ein hellgelb schillernder See von mittlerer Größe schob mir bereits erste Ausläufer entgegen, so dass ich gerade mal wieder zur Puste gekommen, mich bereits im nächsten Katastropheneinsatz wieder fand.
Der Größe des Sees nach zu urteilen hatte ich keine weiteren Überraschungen, zumindest dieser Art, zu erwarten.
Also schaffte ich alles, was 4 Pfoten hat, erstmal runter in den Garten, zog mir was an, steckte mir die Haare aus dem Gesicht und kochte mir Kaffee. Mund Hund war längst wieder im Haus, weil er sich fragte, was er mit leerer Blase im Garten sollte. Zwischendurch verlangte eine der samtpfötigen Damen bereits Frühstück und es schien als hätte ich, mal abgesehen von meinem morgendlichen Zeitplan, alles wieder im Griff.
Die ersten Schlucke aus der Kaffeetasse waren sooo erholsam, bis… ja, genau bis dieses würgende Geräusch im Hausflur zu vernehmen war. Ich konnte es, im Gegensatz zu euch jetzt, sofort richtig einordnen. Meine Gina gab soeben ihr komplettes Frühstück wieder von sich. Mein Frühstück musste folglich verschoben werden und ich schlich mit entsprechender Vorahnung Richtung Treppenhaus und suchte nach dem soeben erst eingenommenen Frühstück. Ich fand aber nichts, der untere Flur war sauber, also mal nach oben… da! … auf jeder Treppenstufe lag etwas Gespucktes aber das reichte mir nicht, ich wollte schon wissen, wo der Großteil des Mageninhaltes gelandet war.
Ich muss dazu sagen, dass wir eine offene Holztreppe haben, nicht zu empfehlen, wie sich kurz drauf auch wieder herausstellte.
Ich fand den ganzen 'Salat' (dies ist eine sehr geschönte Umschreibung dessen, was ich da fand) langsam an der Wand im relativ frisch tapezierten Treppenhaus herabfließend.
Latexfarbe ist neben Schokolade überhaupt DIE Erfindung der Menschheit!!!
Zurück am Frühstückstisch, Kaffee hatte inzwischen Raumtemperatur, sehe ich, wie meine beiden Sensibelchen draußen Mäusemobbing betreiben. Das Mäuschen hat's dank meines heldenhaften Einsatzes und trotz ihrer unfreundlichen Beißattacken gegen meinen linken Mittelfinger überlebt und wurde in eine katzenfreie Zone umgesiedelt.
O.k., Frühstück musste nun aufgrund schier unlösbarer Zeitprobleme ausfallen aber auch auf die Gefahr hin, dass ich meinen ruhigen, erholsamen und vor allen Katastrophen des Lebens schützenden Arbeitsplatz heute nicht mehr rechtzeitig erreichen würde, eine Sache musste, komme was wolle, unbedingt noch erledigt werden: der Anruf bei meinem Mann und meine Nachricht an ihn
"Du hast echt keine Ahnung!".
"Du hast echt keine Ahnung", das sage ich oft zu meinem mir Anvertrauten, wenn er mal wieder einen super Tag hatte, das Wetter und die Mitmenschen nett zu ihm waren und er rundherum zufrieden spontane Äußerungen tut wie "eigentlich hätten wir doch auch noch Platz für noch ein Tier" oder "schau mal, wie Lucy sich langweilt, wir sollten vielleicht noch eine Katze dazu nehmen".
Er schaut mich dann erwartungsvoll an und ich denke an diese ganz normalen Tage wie heute…
Wenn der Wecker schellt, ist mein, zugegeben armer, Mann schon seit Stunden fleißig bei der Arbeit (aber es war ja auch immer SEIN Traumjob und nicht meiner), will sagen, dass ich den morgendlich Kampf mit den sich alltäglich wiederholenden Unbilden eines ganz normalen Wochentages ganz allein zu bestehen habe.
Der Wecker, der den nahenden Arbeitsbeginn des oben erwähnten Traumjobs und das damit verbundene abrupte Ende meiner Tiefschlafphase ankündigt.
Das Kampfgetümmel unserer beiden Stubentiger, die sich meine Weckzeiten nicht merken können (ich unterstelle 'wollen'!) und daher stets vollen Einsatz bringen, wenn die Müdigkeit mich gerade wieder übermannt hat.
Mein eigener Wecker, der mit unbeschreiblicher Hartnäckigkeit Morgen für Morgen mindestens zwei Stunden zu früh losbrüllt und dann das, was am ehesten dazu geeignet ist, einem die Ruhe und Gelassenheit auszutreiben, die einen gerne noch mal die verschiedenen Bequemschlafstellungen durchprobieren lässt.
Heute Morgen z.B. war das mein, im Gegensatz zu sonst, eher unruhiger Hund. Gestern Abend hatte mir unser Oberrudelführer mit unverkennbar stolzem Unterton in der Stimme erklärt, er hätte dem Hund etwas Gutes gekocht. Das ist grundsätzlich ganz prima, denn auch Hunde lieben die Abwechslung und wer von uns mag schon jeden Tag Bratkartoffeln? Als ich ihn ein wenig skeptisch fragte, wie er bei der Essenzubereitung z.B. mit Salz umgegangen sei, bekam ich zur Antwort, dass es dem Hund schließlich schmecken solle.
Nun gut, was nutzten an dieser Stelle Befürchtungen, wo es doch bereits geschmeckt hatte.
Erst jetzt im Nachhinein ist mir bewusst geworden, dass Paco gestern Abend, nach unserem letzten Spaziergang, doch sehr ausgiebig an der Wasserstelle beschäftigt war.
Jedenfalls war er heute Morgen sehr unruhig und darum wurde ich es dann auch. Er war schon vor mir auf den Beinen, was auch eher ungewöhnlich ist und während ich noch denke "ich glaube, jetzt wird's aber Ze….", stehe ich da… genau so angewurzelt wie er. Ich, weil ich denke, ich träume noch und er, weil er sich denn schon mal erleichtert.
Was muss, das muss oder besser: wer muss, der muss!
Ich hab ihn dann wohl sehr überzeugend gebeten, den Hahn abzustellen oder er hat doch selbst erkannt, dass es die wirklich denkbar ungünstigste Stelle für seine Notdurft war, jedenfalls ist er (mit abgestelltem Hahn) hinter mir her ins Bad, wo ich die Klopapierrolle vom Halter gerissen und mich mit ihr zusammen auf die unübersehbare Pfütze im Schlafzimmerteppich gestürzt habe.
Die Ärmel meines Schlafanzuges und der Wust von Haaren, der mir die Sicht auf die Arbeit versperrte, versuchten meine Rettungsversuche zu boykottieren.
Zurück ins Bad und… ich fand mich erneut in der Rolle der erstarrten Salzsäule… ein hellgelb schillernder See von mittlerer Größe schob mir bereits erste Ausläufer entgegen, so dass ich gerade mal wieder zur Puste gekommen, mich bereits im nächsten Katastropheneinsatz wieder fand.
Der Größe des Sees nach zu urteilen hatte ich keine weiteren Überraschungen, zumindest dieser Art, zu erwarten.
Also schaffte ich alles, was 4 Pfoten hat, erstmal runter in den Garten, zog mir was an, steckte mir die Haare aus dem Gesicht und kochte mir Kaffee. Mund Hund war längst wieder im Haus, weil er sich fragte, was er mit leerer Blase im Garten sollte. Zwischendurch verlangte eine der samtpfötigen Damen bereits Frühstück und es schien als hätte ich, mal abgesehen von meinem morgendlichen Zeitplan, alles wieder im Griff.
Die ersten Schlucke aus der Kaffeetasse waren sooo erholsam, bis… ja, genau bis dieses würgende Geräusch im Hausflur zu vernehmen war. Ich konnte es, im Gegensatz zu euch jetzt, sofort richtig einordnen. Meine Gina gab soeben ihr komplettes Frühstück wieder von sich. Mein Frühstück musste folglich verschoben werden und ich schlich mit entsprechender Vorahnung Richtung Treppenhaus und suchte nach dem soeben erst eingenommenen Frühstück. Ich fand aber nichts, der untere Flur war sauber, also mal nach oben… da! … auf jeder Treppenstufe lag etwas Gespucktes aber das reichte mir nicht, ich wollte schon wissen, wo der Großteil des Mageninhaltes gelandet war.
Ich muss dazu sagen, dass wir eine offene Holztreppe haben, nicht zu empfehlen, wie sich kurz drauf auch wieder herausstellte.
Ich fand den ganzen 'Salat' (dies ist eine sehr geschönte Umschreibung dessen, was ich da fand) langsam an der Wand im relativ frisch tapezierten Treppenhaus herabfließend.
Latexfarbe ist neben Schokolade überhaupt DIE Erfindung der Menschheit!!!
Zurück am Frühstückstisch, Kaffee hatte inzwischen Raumtemperatur, sehe ich, wie meine beiden Sensibelchen draußen Mäusemobbing betreiben. Das Mäuschen hat's dank meines heldenhaften Einsatzes und trotz ihrer unfreundlichen Beißattacken gegen meinen linken Mittelfinger überlebt und wurde in eine katzenfreie Zone umgesiedelt.
O.k., Frühstück musste nun aufgrund schier unlösbarer Zeitprobleme ausfallen aber auch auf die Gefahr hin, dass ich meinen ruhigen, erholsamen und vor allen Katastrophen des Lebens schützenden Arbeitsplatz heute nicht mehr rechtzeitig erreichen würde, eine Sache musste, komme was wolle, unbedingt noch erledigt werden: der Anruf bei meinem Mann und meine Nachricht an ihn
"Du hast echt keine Ahnung!".