Hallo,
für die alten Leute ist es toll, ABER was wird mit dem Hund, wenn es nicht mehr geht oder die älteren Herrschaften erzieherisch und auslastungsmäßig Null Chancen haben? Klar, auch junge Leute können krank werde und den Hund nicht mehr versorgen, doch bei den älteren Leuten ist die Wahrscheinlichkeit sehr, sehr viel größer. Und dann ab ins Tierheim......??
Bevor Ihr mich alle steinigt: Ich selbst habe meinem Vater zum 70igsten Geburtstag einen Faltendackel, den Hugo, aus dem TH geholt. Er blühte auf, ist glücklich - gewesen! Jetzt liegt er im Krankenhaus und wir hoffen, dass er durch Hugo die Kraft hat, wieder halbwegs auf die Beine zu kommen. Wenn ich nicht wäre und im Hause wohnen würde, müßte Hugo aber ins Tierheim! Das arme Kerlchen. Hugo wurde bis zum Abwinken verwöhnt, hat ein Mäntelchen gegen Regen, bekommt täglich ein Süppchen gekocht, trägt dabei ein Lätzchen, damit er seine Wamme nicht einsabbert, hat seinen eigenen Sessel usw.. Ebenso hat die Großtante von meinem EX mit 80 Jahren eine ältere Mixhündin aus dem TH von mir bekommen. Die Nachbarn sollten den Hund versorgen, wenn sie nicht mehr kann, wurde sogar vertraglich festgelegt! Denkste. Die Nachbarn haben seit einiger Zeit Katzen, die Hündin haßt Katzen, somit werde ich den Mix irgendwann erben. Auch hier tut mir das Tier jetzt schon leid, denn auch diese Maus wird verwöhnt bis zum Abwinken und hängt sehr an Frauchen. In beiden Fällen bin ich mir nicht sicher, ob es richtig war. Ich habe Zweifel! Vater und Hugo sind zwar zusammen gewachsen, aber die Angst, es könnte den beiden etwas zustoßen, wenn sie unterwegs sind, habe ich. Dabei ist Hugo der gutmütigste "Trottel", den man sich denken kann, aber wenn er eine Katze sieht, gibt er Gas. Ich konnte ihn heute morgen stoppen und zurechtweisen. Vater kann in solchen Situationen nur noch den Wurfanker zücken, den er aber nicht hat....
Es hat alles zwei Seiten. In vielen Fällen sind die älteren Leute komplett überfordert. Interessanterweise wollen gerade die Senioren Welpen, ist mir unbegreiflich. Zudem ist eben oft nicht geklärt, was wird, wenn es nicht mehr geht. Wenn, dann sollte - wie in meinen beiden Fällen - nur ein älteres Tier in Frage kommen. Alles andere ist Egoismus und Naivität. Sorry, mich regt die Diskussion über das "böse" Tierheim Berlin auf. Man sieht leider die Tiere wieder mal nicht. In der Hundeschule haben wir diverse Beispiele von hoffnungslos überforderten älteren Leuten. Und weder die Hunde noch die Senioren bekommen Hilfe aus der Familie, die den Hund oft auch noch geschenkt haben. Die Hunde leiden! Bei den jüngeren Semestern gibt es auch überforderte Besitzer, aber einen weitaus geringeren Prozentsatz.
Bei aller Euphorie von scheinbar gelungenen "Senioren-Hund"-Beziehungen sollte man das alles nicht vergessen.
Tschüss
Faltendackel-Frauchen