Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte hiermit mal meinen Unmut über Ihre Jubiläumssendung kund geben.
Wie schon in der Vorschau zu sehen war, würde in Ihrer Show wiedereinmal das „Kampfhunde“-Thema frisch aufgerollt.
Warum auch nicht, es hat Ihnen ja viele Einschaltquoten beschert und mit viel Rückenwind von Seiten der Politiker und anderen Medien gestützt.
Leider war ich damals zu jung um zu verstehen, welches Leid sie den Tieren und ihren Besitzern damit antun.
Früher war ich von Ihrer Kompetenz und Ihrem Wissen wirklich überzeugt und war froh, über eine Sendung die kritische Themen anspricht und die Bevölkerung aufklärt.
Nun bin ich aber älter und bilde mir im Gegensatz zu einigen anderen Mitbürgern meine eigene Meinung über Themen die die Welt bewegen.
Während des Beitrages sind mir doch einige Ungereimtheiten aufgefallen.
- Sie haben den Vorfall aus Hamburg auf 2004 nach datiert.
Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass es ein Fehler Ihrerseits gewesen sein kann, eher kommt mir der Verdacht, dass Sie die Geschichte gerne etwas jünger machen wollen als sie eigentlich ist um zu zeigen, dass Ihr Beitrag von damals eben nicht nur heiße Luft war. Denn, Ihre Hetzte scheint sich ja in den letzten Jahren immer mehr als Falsch darzustellen.
Immer wieder stellt sich nämlich raus, dass diese Hunde keine größere Gefahr darstellen als andere.
Und eigentlich ist man es von Ihrer Sendung ja auch gewöhnt, dass Sie Ihre Themen auf wissenschaftlichen Grundlagen aufbauen.
Bei dem Thema „Kampfhunde“ geschah dies allerdings nicht.
Vielleicht sagen Ihnen die Namen Dr. Dieter Fleig oder Dorit Urd Feddersen-Petersen etwas?
Denn genau diese Menschen stellten wissenschaftliche Studien zu den sogenannten Kampfhunden auf!
Ich denke Sie legen immer soviel Wert auf richtige Recherchen Ihrer im Fernsehen ausgestrahlten Berichte? Wieso nicht auch hier ? Geht es hier um persönliche Ansichten, welche eindeutig nichts in einer Sendung wie die Ihre zu suchen haben?
Denn Sie beeinflussen damit eine breite Masse an Mitmenschen, die wie ich selber feststellen musste, sich keinen eigene Meinung mehr bilden können, da es heutzutage wichtig ist mit der Masse zu laufen, sonst geht man in dieser Gesellschaft leider viel zu schnell unter, wird abgestempelt als kriminell, asozial, oder als Außenseiter behandelt.
- Haben sie einen Test durchgeführt mit einem American Staffordshire Terrier, um zu zeigen wie leicht man mithilfe eines Tierarztes einen "bösen" Kampfhund zu einem harmlosen Mischling umschreiben lassen kann.
Wenn Sie doch so überzeugt von der Unberechenbarkeit dieser Hunde sind, wieso setzten Sie einen Ihrer Reporter der Gefahr aus angefallen zu werden?
Zumal der Hund ja nur ein Halti trug, welches das Beißen nun wirklich nicht verhindert!
Haben Sie selber bei der Planung dieses Beitrages nicht gemerkt, dass der Hund nur ein einfacher Hund wie jeder andere ist?
Ich glaube nicht, dass Sie bei jedem Tierarzt Erfolg hatten, dass dieser Ihnen den Hund als Mischling ausschreibt!
Erwarten werde ich keine Antwort Ihrerseits, aber so habe ich doch die Hoffnung, dass die Hetze auf diese Hunde und somit auf Ihre Besitzer bald ein Ende hat. Sie haben ja keine Ahnung wie schlimm es war mit seinem Hund rausgehen zu müssen, es war zu Anfang ein richtiger Spießrutenlauf, ein Versteckspiel verbunden mit Nachtspaziergängen, da man Tagsüber nur beschimpft wurde und fast schon angegriffen wurde.
Schön aber, ist es zu sehen, dass mittlerweile viele Menschen sich ihr eigenes Bild über unsere Hunde gemacht haben und mit weniger Vorurteilen vor uns stehen.
Nur die Medien kommen uns da noch nicht wirklich entgegen, denn es wäre ja ein zu großes Schuldeingeständnis jetzt etwas anderes zu berichten !?
Mit freundlichem Gruß
Melanie F